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Nachrichten 2009/06

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Preisträger „Ton und Erklärung“ - Bechstein zeichnet aus - Kampf für Kulturradio im Norden geht weiter - Tag der Musik in ganz Deutschland - Kagels Freiluft-Tribun - Kontrapunkte Speyer

Preisträger „Ton und Erklärung“

Musikpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft vergeben
Den diesjährigen Musikpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI erhält der in Berlin lebende Cellist Valentin Radutiu. Die mit 10.000 Euro dotierte Ehrung wird dem 23-Jährigen am 11. Oktober im Rheingau auf der Jahrestagung des Kulturkreises überreicht. Der mit 4.000 Euro dotierte 2. Preis geht an Tobias Bäz in Dresden. Nach den Worten des Jury-Vorsitzenden Wolfgang Boettcher habe Radutiu im Finale ein großes Maß an künstlerischer Überzeugungskraft gezeigt. Dies gelte insbesondere für sein hervorragendes Instrumentalspiel, aber auch für seine Gabe, dem Publikum die geforderten Werke facettenreich über das Cellospiel hinaus zu vermitteln.

Die Preisträger wurden beim Musikwettbewerb „Ton und Erklärung – Werkvermittlung in Musik und Wort“ vom 14. bis 17. Mai in Leipzig ermittelt. Die Besonderheit liegt dabei in den obligatorischen Wortbeiträgen der Teilnehmer. Jeder Kandidat war aufgefordert, seine künstlerische Musikdarbietung zusätzlich zu erklären.
Der Musikpreis ist eine der wichtigsten Nachwuchsehrungen in Deutschland. Neben dem Preisgeld und weiteren Konzertauftritten sieht die jährlich in einem anderen Fach ausgeschriebene Auszeichnung eine CD-Produktion sowie die Möglichkeit vor, ein Auftragswerk eines namhaften Komponisten – in diesem Jahr von Peter Ruzicka – uraufzuführen.

Bechstein zeichnet aus

Baden-Württemberg ist in mancher Hinsicht immer noch ein „Musterländle“: Mit fünf Instituten hat es die beste deutsche Musikhochschul-Auswahl. Daraus bezieht die Initiative des Berliner Klavierbauers Bechstein, hier gewissermaßen regional einen Wettbewerb auszurichten, gute Legitimation. Kompetenter Gastgeber diesmal – die Musikhochschule Mannheim. Als kleiner Kanon war den 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Haydn-Jahr eine Haydn-Sonate als Pflichtstück aufgegeben. Schnell zeigte sich: Die Interpretation gerade dieser oft unterschätzten Werke erleichterte der Jury eine gerechte Differenzierung. Drei Auftragskompositionen an Zeitgenossen hatte das Haus Bechstein überdies vergeben. Den Sonderpreis für die beste Interpretation eines solchen Werkes konnte Eunju Song (Korea) virtuos einspielen. Im Finale glänzte die Georgierin Mzia Jajanidze konzertreif: unangefochten erster Preis. Den zweiten Platz sicherte sich solide die Deutsche Kerstin Mörk. Ehrenvolle Dritte – und mit dem Sonderpreis für die beste Interpretation einer Haydn-Sonate zusätzlich geehrt: die Katalanin Fanny Vicens. Insgesamt ein Wettbewerb auf professionellem Niveau – und eine sehr sinnvolle Nachwuchsfördermaßnahme zugleich.

Kampf für Kulturradio im Norden geht weiter

Die Initiative „Das GANZE Werk“, die sich vor fünf Jahren gebildet hat, um gegen die musikalische Verflachung des NDR Kulturradios entgegenzuwirken, ruft aktuell zu einer Unterschriftenaktion auf, um den norddeutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in die Pflicht zu nehmen. Wie kaum ein zweiter Sender in der Republik, hat der NDR Kultur bekanntlich sein Kultur-Niveau (nicht nur das musikalische) soweit abgesenkt, dass beispielsweise auch der „NDR Kultur Club“ wegen Austritten und einer Neuorganisation geschlossen werden musste.
Aktuell fragt die Initiative:

„Warum missachtet NDR Kultur als gebührenfinanzierter öffentlich-rechtlicher Sender den Kultur- und Bildungsauftrag? Warum müssen sich die Hörer im norddeutschen Raum damit abfinden, dass qualitative Kultursendungen tagsüber nur im Westen und Süden Deutschlands zu hören sind? Kann NDR Kultur seine aktuellen Kulturinformationen nicht in gebundenen Sendungen unterbringen, die dafür besonders ausgewiesen sind (mit passenden Musikbeispielen)? Können die Tipps für die Kulturpartner und die NDR-Eigenwerbung nicht in einem Informationsblock kurz vor den Nachrichten, wie bei den anderen Kultursendern üblich, gesendet werden?“

Am 23. Juni wie am 28. September behandeln Programmausschuss und Rundfunkrat des norddeutschen Rundfunks die Eingaben der Initiative „Das GANZE Werk“ unter dem Titel: „Mehr Radiokultur auf NDR Kultur.“ Gewonnene Unterschriften würden das Ringen um die Regeneration von NDR Kultur unterstützen. mh  www.dasganzewerk.de

Tag der Musik in ganz Deutschland
Bereits über tausend Anmeldungen für die neue Initiative

Die vom Deutschen Musikrat und dem Verein Tag der Musik verantwortete Initiative „Tag der Musik“ dauert drei Tage und findet vom 12. bis 14. Juni in ganz Deutschland statt. Wenn Sie wissen wollen, ob der „Tag der Musik“ auch in Ihrer Stadt begangen wird, dann schauen Sie nach unter www.tag-der-musik.de. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, ist mit den Reaktionen auf das neue Projekt zufrieden: „Mit momentan über 1.100 Beteiligungsmeldungen hat der ,Tag der Musik‘ bereits im ersten Jahr seiner Durchführung unsere Erwartungen übertroffen.“ Welches Echo die Initiative auch in der Politik findet, zeigt sich daran, dass Bundespräsident Horst Köhler die Schirmherrschaft für den Tag der Musik 2009 übernommen hat. Noch bis 5. Juni können Schulen, Musiktheater, Orchester, Rundfunkanstalten und Musikvereine ihre Veranstaltungen anmelden. Neben einer sehr breiten Veranstaltungsstruktur, die alle Bereiche des Musiklebens in Deutschland abbildet, wird es zusätzlich in jedem Bundesland ein Leuchtturmprojekt aus dem professionellen Musikbereich geben. Anmeldungen sind über das Generalsekretariat des Deutschen Musikrates (E-Mail: tagdermusik [at] musikrat.de (tagdermusik[at]musikrat[dot]de)) möglich.

Kagels Freiluft-Tribun

Im Rahmen der Konzertreihe „musica pro pace“ der „Osnabrücker Friedensgespräche“ von Stadt und Universität Osnabrück präsentiert der pro musica Osnabrück e.V. am Dienstag, den 16. Juni (ab 20 Uhr) Mauricio Kagels „Der Tribun“. Unter freiem Himmel soll das Werk, das die Typologie des politischen Verführers hinterfragt, in einer speziell auf den historischen Ort abgestimmten Inszenierung im Park des Museums Kalkriese aufgeführt werden (szenische Einrichtung: Matthias Otto und Torsten Alich; musikalische Leitung: Peter Harbaum; Einführung: Stefan Hanheide) Vorverkaufskarten bis zum 15. Juni 2009 im Theater Osnabrück, in der Tourist-Information Osnabrück und an der Museumskasse in Kalkriese. Tel.: 0541/76 000 76; Fax: 0541/76 000 77; E-Mail: kartenvertrieb [at] theater.osnabrueck.de (kartenvertrieb[at]theater[dot]osnabrueck[dot]de)

Kontrapunkte Speyer

Vom 14. Juni bis 5. Juli 2009 findet zum zweiten Mal die Konzertreihe „Kontrapunkte Speyer“ statt. Das in Freiburg ansässige Ensemble „SurPlus“ wird Schönbergs „Pierrot Lunaire“ aufführen, ein weiteres Konzert stellt den Komponisten Bohuslav Martinu in den Mittelpunkt, dessen 50. Todestag 2009 begangen wird. Im dritten Konzert wird das Saxophon Quartett „Sonic.Art“ neben Werken von Georg Katzer, Fabien Levy, Iannis Xenakis, Malte Giesen, Olga Neuwirth ein neues Werk des Walldorfer Komponisten Timo Juoko Herrmann aufführen. Den Abschluss bildet das „eardrum percussion duo“ (Domenico Melchiorre und Johannes Fischer). Auch in diesem Jahr beginnen alle Konzerte mit einer Einführung.
Karten unter Tel.: 06232/14 22 39 www.kontrapunkte-speyer.org

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