Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden.
Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2007/04:
Noten auf CD-ROM
250.000 Notenausgaben von über 300 deutschen Verlagen, die der Fachhandel seinen Kunden anbietet, sind jetzt auf einer CD-Rom zusammengefasst und können durch ein flexibles Abfragesystem erschlossen werden (14,95 Euro). Ein Verzeichnis reversgebundener musikalischer Aufführungsmateriale enthält der Bonner Katalog. Er verzeichnet rund 74.000 aktuell verfügbare Werke aus 300 Verlagen von 8.375 Komponisten, deren Leihmaterial für Aufführungen durch Orchester, Chöre, Bühnen, Rundfunkanstalten und Tonträgerproduzenten zur Verfügung stehen und auf deren Einzelinformationen anhand vieler Suchmerkmale zurückgegriffen werden kann. CD-Rom im K.G. Saur Verlag München, 174,- Euro
Piano Moments
Viel Neues bietet der Musikverlag Zimmermann zur Musikmesse in Fankfurt: Starten Sie eine Zeitreise durch die Musikgeschichte mit „Mara und Tastelino" von Ursula Flügel. In der Reihe „Piano Moments“ ist das erste vierhändige Heft erschienen, die Blockflötenpädagogin Almut Werner hat sich mit dem Thema Film beschäftigt und Regula Schwarzenbach und Letizia Fiorenza sorgen mit „Höhenflüge“ für Bodenhaftung. Gitarristen können sich über neue Ausgaben freuen, unter anderem von Heinrich Albert, dessen Werk eine Renaissance erlebt. Und für diejenigen, die kein Instrument haben, bietet der Verlag ein Stück für Umzugskartons („Groove Box“ von Markus Michael Schneider). www.zimmermann-frankfurt.de
Neu bei Henle
Der G. Henle Verlag wird zur Musikmesse insbesondere mit Neuerscheinungen der Klavierliteratur aufwarten. Liszts „Rhapsodie espagnole“ wird in einer Urtextausgabe veröffentlicht. Murray Perahia, Pianist und Mitherausgeber der Revisionen von Beethovens Klaviersonaten, legt die beiden Werke op. 14 vor. Grundlegend revidiert wurde Bachs Wohltemperiertes Klavier Teil II durch Yo Tomita. In der Kammermusik runden unter anderem Haydns Frühe Streichquartette als handliche Studien-Edition Henles Angebot ab. Eine neue Werbekampagne des Verlages mit dem Thema „Qualität“ wird ebenfalls in Frankfurt vorgestellt.
www.henle.de
Üben, üben
„Üben“ ist das Motto des diesjährigen EPTA-Kongresses in Hamburg vom 18. bis 20. Mai. Mit Übe-Strategien, Üben Unterrichten, Improvisatorisches Üben, neurobiologischen Themen des Klavierspiels, Fragen der Unterrichtspraxis und der einschlägigen Fachliteratur befassen sich Experten wie Frauke Grimmer, Ulrike Wohlwender, Ulf Matz, Marilia Patricio, Herbert Wiedemann, Klaus Hellwig in Vorträgen, Demonstrationen und Seminaren.
Info: www.epta-deutschland.de, lorenz [at] epta-deutschland.de (lorenz[at]epta-deutschland[dot]de)
Stradivari & Co an junge Meister
15. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds
Zum 15. Mal hat die Deutsche Stiftung Musikleben in Hamburg kostbare Geigen, Bratschen und Celli aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds leihweise an junge Spitzenmusiker aus ganz Deutschland vergeben, darunter zwei Geigen von Antonio Stradivari, Cremona 1703 und 1680. 55 Musiker zwischen 15 und 29 Jahren hatten seit Freitag im Museum für Kunst und Gewerbe der Fachjury unter Vorsitz von Professorin Antje Weithaas (Violine, Berlin) vorgespielt, 43 von ihnen dürfen nun für ein Jahr auf den klangschönen Meisterwerken spielen. Höchstpunktierte Preisträgerin ist die 18-jährige Geigerin Veronika Eberle (unser Bild) aus dem bayerischen Donauwörth. Sie erspielte sich eine 1783 in Turin gebaute Geige von Giovanni Battista Guadagnini, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts von dem berühmten Geiger Adolph Busch gespielt wurde. Die beiden Geigen von Antonio Stradivari gingen an die 25-jährige Rebekka Hartmann aus Starnberg und die in Hannover lebende 21-jährige Agata Szymczewska. Der 24-jährige in Pirmasens geborene Julian Steckel konnte die Leihfrist für „sein“ Violoncello von Francesco Rugeri, Cremona um 1670–1680, ein Spitzeninstrument des Fonds, um zwei Jahre verlängern.
Sechs Jahre Klavierduo-Festival
Das Internationale Klavierduo-Festival in Bad Herrenalb hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2000 als einzigartiger Treffpunkt für Freunde des mehrhändigen Klavierspiels etabliert. Vom 17. bis 20. Mai 2007 findet das Festival zum sechsten Mal in dem malerischen Schwarzwaldort unter der künstlerischen Leitung des Initiators, Christoph Sischka statt.
Jeweils vormittags findet der Festival-Wettbewerb statt. Klavierduos, die am Bundeswettbewerb Jugend musiziert 2006 in der Wertung Klavierduo teilgenommen haben, können sich für den Klavierkonzert-Wettbewerb für Klavierduos anmelden. Die Gewinner spielen mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim im Abschlusskonzert des Festivals und erhalten pro Duo zusätzlich ein Preisgeld in Höhe von 400 Euro. Zur Wahl steht eines der folgenden Konzerte: J. S. Bach: Konzert C-Dur BWV 1061 für zwei Klaviere, W.A. Mozart: Konzert F-Dur KV 242 „Lodron“ in der Bearbeitung Mozarts für zwei Klaviere, Malcolm Arnold: Concerto for Piano Duet and Strings op. 32 (für ein Klavier zu vier Händen).
Nähere Informationen sind im Internet unter www.badherrenalb.de
Junge Musiker Stiftung
Schon lange ist er an zwei Orten zu Hause: Der Tenor Manfred Jung stammt aus Oberhausen im Ruhrgebiet. Seine zweite Heimat aber ist Bayreuth. Hier ist nun auch die „Junge Musiker Stiftung“ angesiedelt, deren künstlerischer Leiter Manfred Jung seit der Gründung im Jahr 2006 ist.
Stiftungsziel ist die Förderung junger Musikstudenten. Diese, ob sie sich nun zum Gesangs-Wettbewerb „Cantilena“ anmelden, zu den Meisterkursen oder zum „Jungen Tonkünstlerorchester“, sollen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz oder Liechtenstein stammen oder an einer in diesen Ländern angesiedelten Musikhochschule studieren. Was Jung mit dieser Regelung vermeiden möchte, ist ein „Wettbewerbstourismus“, wie er es nennt.
Neben dem Gesangswettbewerb werden in Bayreuth auch Meisterkurse stattfinden. „Diese Kurse sollen jungen bemerkenswerten Talenten neben ihrem Studium die Möglichkeiten bieten, mit erfahrenen Professoren oder berühmten Sängern ihr Können und Wissen zu erweitern“, heißt es in der Ausschreibung. Den Anfang macht im Sommer 2007 kein Geringerer als Kurt Moll, wobei die Werkauswahl jedem – angenommenen – Teilnehmer selbst überlassen ist.
An unterschiedlichen Orten schließlich hat Manfred Jung die Orchester-Workshops platziert. Wohl um auch seine „erste Heimat“ in die Stiftungs-Aktivitäten einzubeziehen, hat er für den Start die Stadt Essen gewählt. Hier, an der Folkwangschule, hat er übrigens auch sein Gesangsstudium absolviert. Die zweite Orchesterphase aber wird wiederum in Bayreuth stattfinden. Hier werden die jungen Musiker zum Abschluss im Markgräflichen Opernhaus konzertieren – mit einem selten gehörten, wenn auch zum Ort passenden Programm: Sinfonische Musik von Richard Wagner wird hier erklingen. Neben Siegfried-Idyll und Wesendonck-Liedern gibt es die C-Dur-Sinfonie des jungen Wagner, die kaum in Konzertsälen oder auf Tonträgern zu hören ist. Weitere Orchesterprojekte sind in Planung.
Förderstipendien
Zum dritten Mal schreibt die Bonner Beethovenstiftung für Kunst und Kultur Förderstipendien für hochkarätige Kulturprojekte aus. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. Juli 2007. Berücksichtigt werden nur Projekte, die im Jahr 2008 beginnen oder realisiert werden. Die Antragsunterlagen, Förder- und Vergaberichtlinien sind im Internet unter www.bonn.de zu finden.
Erstes Kagel-Symposion
Unter dem Titel „Vom instrumentalen zum imaginären Theater – Musikästhetische Wandlungen im Werk von Mauricio Kagel“ findet an der Universität Siegen vom 28. bis 30. Juni 2007 das 1. Internationale Kagel-Symposion statt. Informationen: klueppelholz [at] musik.uni-siegen.de (klueppelholz[at]musik[dot]uni-siegen[dot]de) oder Telefon 0271/33 22 47. Anmeldung: www.musik.uni-siegen.de
Aldeburgh‘s Alumni
Für ehemalige Teilnehmer des Aldeburgh Festivals im englischen Snape (Suffolk), ebenso für Hesse-Studenten oder Absolventen des Britten-Pears Programmes der Akademie gibt es jetzt eine neue Plattform, um alte Bekanntschaften aufzufrischen, Erinnerungen auszutauschen und mit Aldeburgh in Kontakt zu bleiben: der Aldeburgh Alumni Club.
Informationen bei der Koordinatorin Megan Peel unter: alumni [at] aldeburgh.co.uk (alumni[at]aldeburgh[dot]co[dot]uk)
Querflöte kreativ
Unterrichten kann nie langweilig oder ermüdend werden, wenn Lehrkräfte und Schüler/-innen kreativ, flexibel und lustvoll zusammenarbeiten. Viel Eigenerfahrung, besonders auch im Gruppenunterricht, und breit gefächertes Repertoire an Übungs-ideen, Spielen, außermusikalischen Zugängen und Literaturkenntnis bietet ein Ferien-Kurs vom 5. bis 11. August 2007 in Arosa, Schweiz, mit dem Dozentinnen-Team Barbara Metzger und Katharina Stibal. Anmeldung bis 31. Mai unter www.kulturkreisarosa.ch
„Jugend kulturell Förderpreis“ 2007
Bereits zum zwölften Mal schreibt die HypoVereinsbank den „Jugend kulturell Förderpreis“ aus. In der Sparte „A Cappella“ können sich im Jahr 2007 Gesangsensembles mit einem Durchschnittsalter von bis zu 35 Jahren mit Wohnsitz oder Geburtsort in Deutschland bewerben. Die Ausschreibungsbedingungen sind ab Januar 2007 bei der HypoVereinsbank erhältlich, Einsendeschluss ist der 15. Juni 2007. Das Preisgeld im Finale wird folgendermaßen vergeben: an den Erstplatzierten gehen 4.000 Euro sowie jeweils 2.500 und 1.500 Euro an den zweiten und dritten Preisträger.
Information: HypoVereinsbank
Jugend kulturell Förderpreis
German Public Relations Hamburg (GPR4), Neuer Wall 64, 20354 Hamburg, Christiane Gabor, Tel.: 040/369 233 95, E-Mail: christiane.gabor [at] hvb.de (christiane[dot]gabor[at]hvb[dot]de)
Hans-Franke-Kammer-musikwettbewerb
Hans-Franke-Kammermusikwettbewerb für Streichquartett (oder Streichtrio) plus ein beliebiges Zusatzinstrument, vom 25. bis 29. September 2007 in Schweinfurt. Preisgeld insgesamt 12.000 Euro; Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werkes von Hans Franke. In Zusammenarbeit mit dem LV Bayerischer Tonkünstler. Info/Anm.: Musikforum Schweinfurt, Friedrich-Stein-Str. 10, 97421 Schweinfurt. www.musikforum-schweinfurt.de
Telemann & Co
„Telemann & Co” heißt der vierte Workshop für barocke Aufführungspraxis vom 30.8. bis 2.9. am Peter-Cornelius-Konservatorium Mainz mit Sharon Weller, Isabel Schau, Sven Schwannberger und Thomas Leininger.
Info: www.pckmainz.de, renatehuebner [at] t-online.de (renatehuebner[at]t-online[dot]de)
Globalisierung und Musik
Der Europäische Musikrat lädt zur Jahreskonferenz nach Barcelona
„Chances and Challenges. Music and the Future“ ist das Motto der diesjährigen Jahreskonferenz des Europäischen Musikrats, die vom 19. bis 21. April 2007 in Barcelona stattfinden wird. Werden in Zukunft die Massenmedien den musikalischen Geschmack bestimmen? Wird Musik aus dem Lehrplan verschwinden? – Im Rahmen der Konferenz diskutieren Experten aus Zivilgesellschaft, Politik, Musik und Kultur Fragen dieser Art sowie insbesondere die zukünftigen Herausforderungen für das musikalische Leben in einer globalisierten Welt. Die EU-Kommission ist eingeladen, ihre Vision einer zukünftigen europäischen Kulturpolitik vorzustellen und diese gemeinsam mit den Teilnehmern zu untersuchen. Henrik Otto Donner (Finnland), Komponist, Musiklobbyist und Präsident des „European Music Office (EMO)“ wird zum Thema eine Einführung geben, gefolgt von einer Podiumsdiskussion, bei der Experten aus Musikindustrie, Musikpädagogik und Zivilgesellschaft mögliche Veränderungen erörtern und einen Ausblick wagen, wie die Zukunft schon heute beeinflusst werden kann. In praktischen Workshops werden Maßnahmen für Kulturlobbying, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Online-Vertrieb und der Umgang mit Urheberrechten vorgestellt, die helfen sollen, das Tagesgeschäft einer Musikorganisation effizienter zu gestalten.
Der Europäische Musikrat lädt seine Mitglieder ein, aktiv an diesem Dialog über die Musik und ihre Zukunft mitzuwirken. Daher werden auf der Konferenz Modellprojekte vorgestellt, die visionär, inspirierend und zukunftsweisend sind. Die Kooperationspartner „Moviment Coral Català“, Mitglied von Europa Cantat, und der Katalanische Musikrat werden den musikalischen Rahmen mit Konzerten am Freitag und Samstag Abend gestalten. www.emc-imc.org
Zeitgenössisches im Fokus
Boris-Pergamenschikow-Preis an der Hochschule „Hanns Eisler“
Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Hanns Eisler, Berlin, richtet in Zusammenarbeit mit der Hochschule am 15. und 16. November 2007 den zweiten Boris-Pergamenschikow-Preis für Kammermusik aus. Ziel ist es, herausragende kammermusikalische Leistungen zu fördern und darüber hinaus das Interesse an zeitgenössischer Musik zu wecken.
Der öffentlich stattfindende Wettbewerb steht Ensembles sämtlicher deutscher Musikhochschulen von Trio bis Nonett offen, in denen mindestens ein Violoncello besetzt ist. Der Preis besteht aus einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro, dem Preisträgerkonzert sowie einem weiteren Konzert. Das Preisträgerkonzert findet am 18. November 2007 um 17.00 Uhr im Krönungskutschen-Saal statt. Im Rahmen des Wettbewerbs erfolgt die Aufführung eines oder mehrerer Werke, die nach 1920 komponiert wurden mit einer Gesamtdauer von 20 bis 30 Minuten. Ein etwa zehnminütiger mündlicher Vortrag durch das Ensemble erläutert das Werk beziehungsweise die Werke, deren Stilrichtung und historischen Kontext. Ein Gespräch mit der Jury über die inner- wie außermusikalischen Aspekte des jeweiligen Stückes oder der jeweiligen Stücke (Dauer circa zehn Minuten) schließt den Vortrag ab. Einsendeschluss für alle Bewerbungen ist der 15. September 2007 (Poststempel). Einsendung ist möglich ab dem 15. Juni 2007. www.hfm-berlin.de