London - Der britische Musical-Komponist Andrew Lloyd-Webber (65) bringt die Profumo-Affäre in London auf die Bühne. «Stephen Ward» heißt das Musical, das am 3. Dezember im Londoner Aldwych Theatre Premiere haben wird. Benannt ist es nach dem Mann, der als Drahtzieher der Profumo-Affäre gilt, die in den 1960er Jahren eine Regierungskrise in Großbritannien ausgelöst hatte.
Ward hatte ein Callgirl sowohl dem damaligen britischen Kriegsminister John Profumo als auch dem russischen Militär-Attaché Jewgenij Iwanow vorgestellt. Die Frau hatte mit beiden eine Affäre. Profumo musste 1963 von seinem Amt zurücktreten, weil er vor dem Parlament über seine Beziehung zu dem Callgirl gelogen hatte. Die Affäre brachte kurz danach die konservative Regierung zu Fall.
Auf die Idee zu dem Musical sei er gekommen, weil ihn viele Menschen darauf angesprochen hätten, ob er nicht ein Musical über die Profumo-Affäre schreiben wolle, sagte Lloyd-Webber im Interview der Tageszeitung «Daily Telegraph» (Donnerstag). Der «Cats»-Komponist kennt sich aus mit musikalischen Biografien: Einer seiner größten Hits war «Evita» - die Lebensgeschichte der argentinischen Präsidentengattin Eva Perón.