Düsseldorf - Die Yehudi-Menuhin-Stiftung Deutschland hat Insolvenz angemeldet. Der Vorstand habe sich zu dem Schritt veranlasst gesehen, weil die Einrichtung zahlungsunfähig sei, teilte die Stiftung am Dienstag in Düsseldorf mit. Hintergrund ist ein Streit zwischen der Stiftung und der Bezirksregierung Düsseldorf.
Letztere hatte sich geweigert, weitere Fördergelder freizugeben. Zur Begründung sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung, die Stiftung habe trotz mehrmaliger Aufforderung angemahnte Belege etwa über Honorare nicht eingereicht. «Sie haben so viele Chancen nicht genutzt. Deshalb haben wir ihnen nun den Geldhahn zugedreht», sagte Jennifer Spitzner. Davon abgesehen habe die Stiftung auch Posten eingereicht, die aus Sicht der Bezirksregierung nicht förderfähig gewesen seien. Der Stiftung stünden nach eigenen Angaben bis Ende Juli dieses Jahres noch über eine Million Euro Fördergelder zu.
Wegen der mangelnden Liquidität werde auch das künstlerische Programm für Schulen in Europa, MUS-E, in NRW vorübergehend ausgesetzt, erklärte die Stiftung. Auch das MUS-E-Programm in anderen Bundesländern werde «unmittelbar in Mitleidenschaft gezogen». Nähere Angaben wollte die Stiftung auf Nachfrage nicht machen. Auch zu den Folgen des Insolvenzantrags und des Geldmangels für die Mitarbeiter wollte sich niemand bei der Stiftung äußern.
Die gemeinnützige Stiftung war 1999 vom Geiger und Dirigenten Yehudi Menuhin (1916-1999) gegründet worden. Sie setzt sich unter anderem für die musikalische Förderung von Kindern ein.