Berlin (ddp). Die Verwertungsgesellschaft GEMA weist Vorwürfe der Konzertwirtschaft wegen «drastischer Erhöhungen» der Konzerttarife zurück. Ab 1. Februar betrage die Tariferhöhung im Durchschnitt 14 Prozent, teilte die GEMA in Berlin mit. Angestrebt werde eine Anhebung der Vergütungen auf ein Niveau von zehn Prozent der Bruttoeinnahmen in einem Zeitraum von sechs Jahren. Durch eine stufenweise Erhöhung könnten sich die Konzertveranstalter auf die neuen Tarife einstellen.
Nach Angaben der GEMA ist die derzeitige Höhe der Konzerttarife «unangemessen niedrig». Die Rechtsprechung gehe regelmäßig von einer Zehn-Prozent-Beteiligung des Urhebers an den erzielten Einnahmen aus. Die Vergütungssätze für Verbandsmitglieder betrügen dagegen derzeit für Konzerte bis zu 3000 Personen nur 1,9 Prozent, für Konzerte bis zu 15 000 Personen 1,5 Prozent und für Konzerte mit über 15 000 Personen 3,6 Prozent der Kartenumsätze.
Der Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft (idkv) und der Verband der Deutschen Konzertdirektionen (VDKD) hatten zuvor kritisiert, die GEMA «wolle die von Veranstaltern für die Nutzung des GEMA-Repertoires zu zahlende Vergütung im Bereich der U-Musik um nahezu 600 Prozent erhöhen und die Bemessungsgrundlage der Tarife um Werbe- und Sponsoringeinnahmen erweitern».
Während nach Angaben der Verbände die Autorenvergütung bei einem Rockkonzert mit 1200 Besuchern und einem Eintrittspreis von 23 Euro bei rund 600 Euro liege, wolle die GEMA die Vergütung bis 2014 auf 2580 Euro erhöhen. Bei einem Konzert mit 5000 Besuchern und einem Durchschnittspreis von 45 Euro sollen es künftig 18 000 Euro statt wie bisher 3370 Euro sein.
Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 60 000 Mitgliedern wie Komponisten, Textautoren und Musikverleger sowie von mehr als einer Million Rechteinhabern aus aller Welt.