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Kammersängerin Christel Goltz gestorben

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Die österreichische Sängerin Christel Goltz ist am 14. November im Alter von 96 Jahren verstorben. Laut Ioan Holender ist sie die «letzte hochdramatische Sopranistin», die vor allem als Richard-Strauss-Interpretin bekannt geworden ist.

Goltz wurde 1912 in Mengede bei Dortmund geboren, studierte Gesang und Ballett und trat zunächst als Chorsängerin und Tänzerin in Fürth und Plauen auf. Hier entdeckte sie Karl Böhm und engagierte sie 1936 an die Dresdner Staatsoper. 1944 holte er sie nach Wien.

Hier war sie eine Sängerin der ersten Stunde, blieb als Salome und als Färberin in Richard Strauss' "Die Frau ohne Schatten" in Erinnerung. Von 1950 bis zu ihrer Pensionierung 1970 war sie Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, an der sie an 430 Abenden in 28 Partien zu erleben war. Staatsoperndirektor Ioan Holender würdigte sie einst als "die letzte große hochdramatische Sopranistin des deutschsprachigen Wiener Opernensembles".

In Dresden war Christel Goltz Ehrenmitglied der Semperoper. Die Stiftung zur Förderung der Semperoper vergibt seit 1992 den "Christel Goltz Preis" für Gesang an junge NachwuchssängerInnen. Der diesjährige Preis wurde am gestrigen 16. November in einem Galakonzert an den Sänger Christoph Pohl verliehen.

Goltz feierte Erfolge nicht nur in Wien und Dresden. Als Strauss-Interpretin war sie in New York, Mailand, London, Paris, Zürich und Buenos Aires genauso gefragt wie als Leonore in Beethovens "Fidelio", als Wagners Isolde, Elsa oder Senta, als Verdis Aida, Elisabeth, Marie und Tosca.
 

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