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Musikindustrie von oben. Foto: Hufner
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Tony Visconti kritisiert Musikindustrie wegen zu wenig Risikofreude

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Nach Ansicht von Star-Produzent Tony Visconti (72) fehlen der Musikindustrie derzeit Mut und Risikofreude. „Heutzutage wollen Labels Stars, die nicht zu unterschiedlich sind. Wenn eine Adele erfolgreich ist, wollen Sie eine andere Person, die wie Adele ist, oder eben eine zweite Beyoncé. Sie wollen den sicheren Weg gehen, um Geld zu machen“, sagte der 72-Jährige der mit Stars wie Marc Bolan, Morrisey und vor allem David Bowie zusammengearbeitet in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. „In den 1970er Jahren hat man nach einzigartigen Künstlern geschaut, nach solchen, die anders sind. David Bowie war einer von ihnen.“

Er könne sich noch an seine erste Begegnung mit dem im Januar gestorbenen Bowie erinnern. „Das erste, was ich wahrgenommen habe, waren seine Augen mit den zwei verschiedenen Farben.“ Sie hätten sich auf Anhieb gut verstanden. „Wir haben schlussendlich den ganzen Tag miteinander verbracht und über Musik geredet. Wie waren wie Brüder, wir mochten die selben Dinge“, erinnert er sich an den Tag im Jahr 1967. „Wir hatten einen wirklich guten Start unserer Freundschaft.“

Auf dem Hamburger Reeperbahnfestival sitzt der New Yorker derzeit in der Jury des Anchor-Awards. „Ich möchte die zukünftigen Stars entdecken“, sagte Visconti. „Ich hoffe, in der Menge jemanden zu finden, mit dem ich gerne arbeiten würde.“

 

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