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Neue Musik-Zeitung, 45. Jg., April 1924, Heft 1

Neue Musik-Zeitung, 45. Jg., April 1924, Heft 1

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Vor 100 Jahren – Zum Geleit

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Neue Musik-Zeitung, 45. Jg., April 1924, Heft 1
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Die Not, die uns Deutsche seit Jahren hart und bitter bedrängt, erreichte in den Herbstmonaten des vergangenen Jahres wohl ihren äußerlich sichtbaren Höhepunkt. Lang zurückgehaltenes, eingedämmtes Elend, seelisches wie materielles, brach unaufhaltsam hervor. Was Kunst und Künstler besonders darunter gelitten haben, wieviel Kräfte und Hoffnungen zerstört worden sind, das wird sich wohl erst später ganz übersehen lassen. 

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Der Umschwung zum Besseren, der mit der Stabilisierung der Mark gekommen ist, läßt auch im Kunstleben die Kräfte langsam wieder erwachen. Soviel auch die wirtschaftliche Zerstörung niedergerissen hat: was wirklich lebensfähig ist, das wird aus den Trümmern wieder emporkeimen. Zu diesem Lebensfähigen muß auch unsere Zeitschrift gerechnet werden, deren Entwicklung und Ausgestaltung durch den erzwungenen, einhalbjährigen Winterschlaf als nicht unterbrochen gelten darf, zumal da sie – das beweisen die zahllosen freudigen Begrüßungsschreiben unserer alten Mitarbeiter und Leser – nicht vergessen, im Gegenteil sehr vermißt worden ist. 

Unser Programm brauchen wir nicht noch einmal darzulegen. Es ist im 1. Oktoberheft des 43. Jahrgangs erörtert worden. Mit frischen Kräften, in neuem, schönem Gewande und in der früheren Form einer Halbmonatsschrift soll die Arbeit zum Nutzen unsrer deutschen Kunst und ihrer Freunde wieder aufgenommen werden. 

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Neue Musik-Zeitung, 45. Jg., April 1924, Heft 1

Neue Musik-Zeitung, 45. Jg., April 1924, Heft 1

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Kunst und Künstler

Die Internationale Gesellschaft für Neue Musik veranstaltet in diesem Jahr Musikfeste in Prag und Salzburg. Es sind zehn deutsche Werke, je sieben tschechische und französische, je fünf englische und italienische, vier russische, zwei polnische und je ein holländisches und ungarisches zur Aufführung gewählt worden. Die Namen der deutschen Komponisten sind: Eduard Erdmann (II. Symphonie), Karl Horwitz („Vom Tode“ für Bariton und Orchester), Kurt Weill (Frauentanz, Lieder für Sopran, Bratsche, Flöte, Klarinette, Horn und Fagott), H. Kaminski (Drei geistliche Lieder für Sopran, Violine und Klarinette), Ernst Kanitz (Drei Lieder), Ernst Krenek (4. Streichquartett), Paul Hindemith (Kammermusik Nr. 2), Erwin Schulhoff (Streichquartett), Philipp Jarnach (Streichquartett), Egon Wellesz (Tanzsuite für Violine und Kleines Orchester). 

Neue Musik-Zeitung, 45. Jg., April 1924, Heft 1

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