The T.A.M.I. Show (Universal) +++ My Way – James Last (Arthaus)
The T.A.M.I. Show (Universal)
1964 war in den USA das Jahr der Beat-les und der Four Seasons. Beide fehlen – fast als einzige! – in dieser legendären Show, die kurz nach „A Hard Day’s Night“ in die amerikanischen Kinos kam. Während Richard Lesters erster Beatles-Film als der „Citizen Kane der Jukebox-Filme“ gilt, bietet die T.A.M.I. Show den puren Stoff: die Pop-Essenz der Saison. Eine Nummernrevue wie Lesters „It’s Trad, Dad“, den Prototyp des Genres. Als Gastgeber stellen Jan & Dean die „Acts“ vor. Am Anfang trifft Chuck Berry auf die Merseybeat-Stars Gerry & The Pacemakers. Und dann folgen die großen Motown-Acts, die allesamt zu Pop-Legenden werden sollten: The Supremes („Baby Love“), Smokey Robinson & The Miracles („Shop Around“) und Marvin Gaye („Hitchhike“)… Ursprünglich wollte James Brown die Show abschließen, aber die Produzenten bestanden auf The Rolling Stones. Und so kam es zur „Battle of the Century“, wie das später genannt wurde.
My Way – James Last (Arthaus)
Non-Stop-Dancing hieß in Deutschland das musikalische Easy-Listening-Motto der 60er- und 70er-Jahre. In wirklich jedem deutschen Haushalt fand sich eine Schallplatte von James Last. In den späten Neunzigern wurde „Hansi“ dann von einer neuen Generation von Musikern wiederentdeckt. Das war ein Jungbrunnen für den einstigen Star – und er ging wieder auf Tournee. Und genau in dieser Zeit entstand dieses Porträt von Thomas Schadt, das einen unglaublich lässigen Bandleader zeigt, der trotzdem die Zügel fest in der Hand hat, einen sympathischen Profi, der einen „Promi“-Bonus nicht nötig hat. Genau das macht ihn auch heute noch so „sexy“ in einer Welt von (musikalischen) Dampfplauderern und angestrengten Suchen nach „Superstars“, die schon morgen wieder vergessen sind. Eine wirklich schöne Fernsehdokumentation.