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Groß angelegte Klangflächen

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Empfehlenswerte Notenneuheiten für Klarinette
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Michael Baumgartl: Konversation nach einem Stillleben von Lars Lehman für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier. +++ Johann Melchior Molter (1696–1765): Sinfonia a tre, für 3 Klarinetten. +++ James Rae: Clarinet Debut. 12 Easy Pie­ces for Beginners, Clarinet and Piano. +++ Helmut Hödl: Klezmer Clarinet Duets. +++ Carl Bärmann: „Romanze“ für Klarinette und Klavier. +++ Arvo Pärt: „Summa“ für Saxophonquartett. +++ Carlo Della Giacoma (1858–1929): Tosca Fantasia for Clarinet and Piano op. 171. +++ Kurt Weill: Songs for Clarinet and Piano. +++ Detlev Glanert: Sextett für Klarinette, Klavier und Streichquartett 2008 (Sabine Bergk gewidmet)

Michael Baumgartl: Konversation nach einem Stillleben von Lars Lehman für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier, Verlag Neue Musik NM 918
Dreisätziges Werk, verzichtet auf neue Klangtechniken, geschrieben in Anlehnung des konservativen Stils. Das Bild „Stillleben mit Bügeleisen“ ist vom Maler, aus Güstrow stammend, in dunk­lem Farbenklang zwischen warmen und kühlen Tönen differierend gehalten. Der Komponist hat seine Eindrücke und Gefühle beim Betrachten des Bildes niedergelegt: „einen reinen e-Moll-Akkord und die übrigen Töne, die sich um die e-Moll-Töne herum befinden“ (Zitat Baumgartl). Viele Taktwechsel, aber rhythmisch und spieltechnisch gut überschaubar. Ostinate Figuren und das melodische Element überwiegen. Für die kammermusikalische Arbeit an Musikschulen sowie auch für „Jugend musiziert“ empfohlen.

Johann Melchior Molter (1696–1765): Sinfonia a tre, für 3 Klarinetten bear­b. von Bernhard Kösling, Dohr 29972
Molter gilt als typischer Vertreter der Vorklassik. Er hatte sich schon immer für das damals junge Instrument – die Klarinette – interessiert und schrieb auch Konzerte für sie. Eine Sinfonia in C liegt dieser Bearbeitung zugrunde. Den Trompeten- und Hörnerklang mit Klarinetten zu ersetzen war eine durchaus übliche Praxis. Fünf kurze, in sich abgeschlossene Sätze. Die ers­te Klarinette ist meist im hohen Regis­ter geschrieben. Ein Trio, bei dem viel Spielfreude und Eleganz zum Ausdruck kommen. Für die Ausbildung sehr empfohlen, auch für „Jugend musiziert“.

James Rae: Clarinet Debut. 12 Easy Pie­ces for Beginners, Clarinet and Piano, Universal Edition UE 21526, Klavierbegleitung UE 21527
Sehr kindgemäßes Layout, alle Kompositionen sind im Chalumeau-Regis­ter geschrieben. Diese Sammlung enthält zwölf sehr leichte Kompositio­nen, in die viele musikalische Stile einfließen. Demo-CD liegt bei. Schwierig­keitsgrad Unterstufe I. Für Einzel-, Gruppen- und Klassenunterricht geeig­net.

Helmut Hödl: Klezmer Clarinet Duets, Universal Edition UE 34531
Zum Inhalt: Bei mir bist du schoen; Hava Nagila; Chiri Biri Bim und vieles mehr, insgesamt zwölf Duette mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Die vorliegend bunte Sammlung enthält populäre Melodien und weniger bekannte Weisen. Allen gemeinsam liegen aber ausdrucksstarke Themen zugrunde, deren Lachen und Traurigkeit an Sprache und Gesang erinnern. Schwierigkeitsgrad Mittelstufe. Für die Ausbildung sehr empfohlen.

Carl Bärmann: „Romanze“ für Klarinette und Klavier, hrsg. von Rudolf Mauz, Schott ED 09875
Ein Werk, das allgemein bekannt ist und bereits in vielen Schulwerken und Sammlungen enthalten ist. Schwierigkeitsgrad Unterstufe, für die Ausbildung sehr empfohlen.

Arvo Pärt: „Summa“ für Saxophonquartett, Universal Edition UE 34845
Ein interessantes langsames Stück, fast choralartig im konservativen Stil geschrieben. Ständiger Taktwechsel 8/4 bis 14/4, Notenwerte Halbe, Viertel, Achtel. Kein Altissimo-Register, Tonumfang bis e³. Für Musikschulen sehr empfohlen, auch für Kammermusik-Einsteiger in dieser Besetzung. Schwierigkeitsgrad U II (4. Unterrichtsjahr). 2 Fassungen: 1. Sopran-, Alt-, Tenor- und Baritonsaxophon; 2. zwei Altsaxophone, Tenor- und Baritonsaxophon.

Carlo Della Giacoma (1858–1929): Tosca Fantasia for Clarinet and Piano op. 171, hrsg. von Johannes Fleischhut, Breitkopf und Härtel (Musica Rara) MR 2264
Das vorliegende Werk entstand 1900. Es reiht sich damit in die bereits bekannten Werke dieser Art wie zum Beispiel Rigoletto-Fantasie oder La- Traviata-Fantasie ein. Diese Tosca-Fantasie ist eine Mischung aus Variationswerk, Paraphrase und Potpourri. Verwendet werden das berühmte Klarinettensolo aus der Arie des Cavarodossi „E lucevan le stelle“. Auch weitere Originalthemen sind enthalten, die zum Teil virtuos umspielt werden, aber wiederum auch vom Komponisten für eigene kompositorische Ideen genutzt werden. Schwierigkeitsgrad Mittelstufe II/Oberstufe, sehr empfohlen.

Kurt Weill: Songs for Clarinet and Piano, arr. by Martin Reiter, Universal Edition UE 34326
Zehn Songs aus der „Dreigroschenoper“, „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ sowie der 1929 entstandenen Oper „Happy End“. Eine Demo-CD liegt bei, diese soll dem Spieler Anregungen für die Interpretation und Improvisation geben. Die Songs sind überwiegend von Schülern gut ausführbar, wobei die Zuhälterballade an den Klarinettisten technisch und rhythmisch-stilistisch etwas höhere Anforderungen stellt. Sehr gekonnte und interessante Arrangements. Schwierigkeitsgrad Mittelstufe, sehr empfohlen.       

Detlev Glanert: Sextett für Klarinette, Klavier und Streichquartett 2008 (Sabine Bergk gewidmet), Boosey and Hawkes/Bote and Bock BB 3217
Eine sehr gelungene und interessante Komposition in dieser seltenen Kammermusikbesetzung. Durchgängig komponiert, die einzelnen Teilabschnitte sind bezeichnet mit Andante, Allegro, Andante, Adagio, Allegretto, Presto, Allegro; auf avantgardistische Strukturen wird verzichtet. Groß angelegte Klangflächen und wiederum klare, durchsichtige Strukturen wechseln einander ab. Für Studenten und professionelle Musiker sehr zu empfehlen.

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