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Swiss Choral Music. Für gemischten Chor a cappella.

Swiss Choral Music. Für gemischten Chor a cappella. 

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Nachhaltige Bereicherungen

Untertitel
Chormusik von Carl Loewe und Jean Sibelius, aus der Schweiz und Lateinamerika
Vorspann / Teaser

Carl Loewe: Chormusik +++ Swiss Choral Music +++ Jean Sibelius: Sechs Lieder für Männerstimmen a cappella op. 18 +++ Makumbebé II. Latin American Choral Repertoire for equal voices

Publikationsdatum
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Carl Loewe: Chormusik. Hrsg. von Wolfgang Kupke. Band 1 – Geistliche Werke. Band 2 – Weltliche Werke. Phonus. ISMN 979-0-50232-040-9 (Band 1), 979-0-50232-041-6 (Band 2, für unterschiedliche Chorbesetzungen a capella)

Deutschland. Eine praktische Ausgabe der Chorwerke Carl Loewes wollte der Herausgeber Wolfgang Kupke bereitstellen, gleichzeitig ist ihm aber ein guter Querschnitt durch das Chorschaffen Loewes gelungen. Insbesondere die geistlichen Werke waren durch die verstreute Quellenlage bislang nicht ganz einfach zugänglich. Neben originalen Werken werden hier auch einzelne nur geringfügig bearbeitete liturgisch geprägte oder freier Dichtung entspringende Choräle, Chorsätze und Motetten angeboten, die aus größeren Werken (z. B. Oratorien) Loewes herausgelöst worden sind. – Bei den weltlichen Werken war die Quellenlage einfacher – die vorliegende Ausgabe bezieht sich fast ausschließlich auf die Sammlung von Leopold Hirschberg aus dem Jahr 1911. Diese wurde von Freimaurer-Gesängen und „Vaterlands-, Hohenzollern- und patriotischen Liedern“ befreit und wendet sich nun konkret an „ein in jetziger Zeit lebendes Publikum“. – Die Besetzung der Stücke ist für gemischten Chor oder Männerchor, bei den weltlichen Werke werden auch zwei für Frauenchor angeboten. Beide Bände sind für die praktische Arbeit sehr zu empfehlen und werden stilistisch das mittelschwere Chorrepertoire zwischen Joseph Haydn und Richard Wagner nachhaltig bereichern. 

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Swiss Choral Music. Für gemischten Chor a cappella. Hrsg. von Johannes Meister und Patrick Secchiari. Carus-Verlag 2305/10 (ohne CD), 2305/00 (mit CD) ); die CD ist auch einzeln erhältlich: 2.305/99

Schweiz. Neben Beat Furrer und Heinz Holliger sind nur wenige Schweizer Komponisten außerhalb der Schweiz bekannt. In 28 höchst unterschiedlichen Chorsätzen für gemischten Chor a cappella bringt der Carus Verlag hier eine klanglich spannende und ansprechende Übersicht über die zeitgenössische Schweizer Musikszene. Alle vier Landessprachen der Schweiz, Schweizer-Deutsch, Französisch, Rätoromanisch und Italienisch, sind vertreten, zusätzlich Englisch und Latein. Ganz selbstverständlich stehen hier neben Furrer und Holliger aufstrebende Nachwuchskünstler, Komponistinnen neben Komponisten – das ist nicht selbstverständlich! Bei einigen (wenigen) Stücken kann über einen QR-Code eine Datei mit der Aussprache der Texte abgerufen werden. Hat die Sammlung noch ein deutsches Vorwort, werden für die Texte nur englische Übersetzungen angeboten – schade! Im Inhaltsverzeichnis würde man sich die Namen der Komponisten wünschen. In Flavio Bundis „Il grond silenzi“ (T. 60 ff.) benötigt man einige Zeit, bis man versteht, dass der Text dort die Spielanweisung ist. – All das sind glücklicherweise Kleinigkeiten, denn dieses Heft gehört in die Hand jedes Chorsängers, weil es eine wirkliche stilistische und regionale Bereicherung ist!

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Jean Sibelius: Sechs Lieder für Männerstimmen a cappella op. 18. Hrsg. von Sakari Ylivuori. Breitkopf & Härtel Chor-Bibliothek CHB 5372 – Vier Lieder für gemischten Chor a cappella aus op. 18. Hrsg. von Sakari Ylivuori. Breitkopf & Härtel Chor-Bibliothek CHB 5374

Finnland. Jean Sibelius ist hierzulande noch immer hauptsächlich als der Komponist von „Finlandia“ op. 26, der „Lemminkäinen-Suite“ op.  22 und des Violinkonzerts d-Moll op. 47 bekannt. Da hilft es auch nicht, dass die Gesamtausgabe seiner Werke, die auf etwa 60 Bände konzipiert ist, in Deutschland erscheint. Hilfreicher sind die wenigen (und preislich wesentlich erschwinglicheren) Einzelausgaben aus der Gesamtausgabe. Die sechs Lieder für Männerchor op. 18 geben einen guten Eindruck von der spätromantischen Klangwelt von Sibelius. 

 

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Jean Sibelius: Sechs Lieder für Männerstimmen a cappella op. 18.

Jean Sibelius: Sechs Lieder für Männerstimmen a cappella op. 18. 

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Ihre Texte entstammen der traditionellen finnischen Dichtung (Kalevala und Kanteletar) sowie Werken des finnischen Nationaldichters Aleksis Kivi (1834–1872). Allen Liedern ist eine deutsche und eine englische Übersetzung im Nachwort beigegeben, vier der deutschen Texte sind singbar. Es lohnt die Mühe, sich mit der klangvollen, sehr vokalstarken finnischen (Aus-)Sprache auseinanderzusetzen, denn sie gibt der Musik einen ausgesprochen runden und ausgewogenen Klang. Die vier Bearbeitungen für gemischten Chor stammen von Sibelius selbst und weichen nur gelegentlich in der Gestaltung der Lagen ab.

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Makumbebé II. Latin American Choral Repertoire for equal voices. Herausgegeben von María Guinand. Carus-Verlag 2502/01

Lateinamerika. Elf Originalkompositionen und Arrangements zeitgenössischer Komponisten aus dem lateinamerikanischen Bereich, die Melodien be- und verarbeiten, die zum kulturellen Erbe ihrer Herkunftsländer gehören. Die Anzahl der Ensembles nur mit gleichen Stimmen, die dort auftreten, ist vergleichsweise gering, ebenso das Repertoire für diese seltenen Besetzungen. Die folkloristischen Melodien und die Komponisten stammen aus Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Costa Rica, Kuba, Chile, Guatemala, Mexiko und Venezuela. Der Schwierigkeitsgrad der (aus europäischer Sicht) immer sehr rhythmischen Lieder reicht von relativ einfach bis schwer. Der Chor ist (bei gelegentlicher Stimmteilung) 3- bis 6-stimmig besetzt. Bei den meis­ten Werken dieser Sammlung sind Instrumente vorgesehen, etwa eine Flöte oder eine Trompete. Aber auch kleinere Ensembles, die zumeist aus einer Gitarre und diversen Schlaginstrumenten bestehen, werden vorgeschlagen. Bei diesen gilt, dass man die Noten so wie sie niedergeschrieben sind, aufführen kann. Letztlich leben alle Stücke aber von der inneren Freiheit der Musiker und ihrer Fähigkeit, den Notentext nur als einen Vorschlag für weitergehende Improvisationen zu verstehen. Diese Musik ist keine Kunstmusik – sie will leben und auf ihre ganz spezielle, ihr innewohnende Art intuitiv verstanden und gefeiert werden.

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