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Joosten Ellée. Foto: Sophia Hegewald
Joosten Ellée. Foto: Sophia Hegewald
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11 Fragen an Joosten Ellée

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Joosten Ellée, geboren 1992 in Leer (Ostfriesland), ist Geiger und seit 2021 künstlerischer Leiter von PODIUM Esslingen. Er ist Mitgründer, Konzertmeister und Mitglied der Kollektiven Künstlerischen Leitung von ensemble reflektor und Mitglied des Rothko String Quartet. Als Gastkonzertmeister leitet er regelmäßig Ensembles wie das Stuttgarter Kammerorchester. Bei PODIUM realisiert Joosten Ellée Projekte, die die Grenzen des Konzerts untersuchen und sich mit Diversität, Partizipation und Politik auseinandersetzen. Dazu gehören von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Projekte wie die TikTok-Oper „OK Tannhäuser“ oder das Recherche-, Kompositions- und Konzertprojekt „Sieben letzte Worte – kein Erlöser am Kreuz“.

Welche Musik macht Sie stark?
Dora Pejacevic: Sinfonie in fis-moll – ein Stück, das sich dem 1. Weltkrieg vehement entgegenstellt. Die Orchester wissen gar nicht, wie sehr dieses Stück in ihrem Repertoire fehlt

Bei welcher Musik werden Sie schwach?
Florence Price: Klavierquintett. Absoluter Höhepunkt in dieser Gattung und radikal ehrliche Musik.

Bei welcher Musik stellen Sie sofort das Radio ab?
Beim Wiener Neujahrskonzert und anderen Konzerten, die noch den Geist einer dunklen Zeit atmen.

Mit welcher Melodie sollte Ihr Handy klingeln?
Da die Benutzung als Handyklingeln jede Melodie irgendwann zu einer Fratze werden lässt: mit keiner, die mir wichtig ist.

Wenn Sie „König von Deutschland“ wären, was würden Sie als Erstes tun?
Die Monarchie abschaffen…?

Welches Talent würde man Ihnen nicht zutrauen?
Als weißer Mann wird einem leider immer noch selten zu wenig zugetraut…

Wie hieß Ihre erste Schallplatte?
„Bambule“ von den Beginnern. Musikalischer Widerstand gegen das Elternhaus war irgendwie die einzige pubertäre Leistung, die ich zustande gebracht habe.

Auf wen oder was können Sie am ehesten verzichten?
Genie- und Star-Kult um Dirigenten (absichtlich nicht gegendert). Das Orchester macht den Klang!

Welches Musikstück erinnert Sie an das erste Rendezvous?
Komischerweise Tannhäuser. Fragen Sie nicht, warum.

Woran starb Mozart?
An der absurden Überlast, die er als heroisierte Ikone in kommenden Jahrhunderten Musikgeschichte tragen muss.

Welche Musik soll zu Ihrer Beerdigung erklingen?
Errollyn Wallen: „Are you worried about the rising costs of funerals?”

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