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Ein Schwarzweiß-Bild mit dem Quartett, bestehend aus zwei Frauen und zwei Männern

Mainz 04. Foto: Simon Zimbardo

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Ein Saxophonquartett der Extraklasse

Untertitel
Mainz 04 trifft den Nerv von Saxophonliebhaber*innen
Vorspann / Teaser

Wie aus einem Guss erklingen die verwobenen Stimmen, perfekt aufeinander abgestimmte Artikulation, grandiose Intonation in allen Lagen, groovige Rhythmen und eine dynamische Spielweise, die keine Wünsche offen lässt. Mit dem Studioalbum „Faces“ treffen Mainz 04 den Nerv aller SaxophonliebhaberInnen, man kann in den Klängen der Eigenkompositionen und Arrangements baden, es ist eine Wohltat diesen begabten und feinfühligen MusikerInnen zuzuhören.

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004 lernten sich Steph Winzen (bs), Johannes Lind (as, ss) und Alexan­der Jung (ts) während ihres Saxophonstudiums an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz kennen. 2006 kam dann Kerstin Haberecht (as) hinzu. Der Ensemblename „Mainz 04“ erschließt sich somit von selbst.

19 Jahre des gemeinsamen Musizierens, Komponierens, der Gestaltung vielfältigster Auftritte und Workshops runden das Portfolio des Quartetts ab. Den Höhepunkt ihrer fruchtbaren Zusammenarbeit stellt das vor kurzem erschienene erste Studioalbum „Faces“ von Mainz 04 dar.
„Wir konnten tatsächlich ein Drittel der Kosten für das Album durch ein Crowdfunding finanzieren. Es ist erstaunlich, wie teuer so eine Produktion ist, wenn man das wirklich professionell durchführt. Es ist auch sehr mühsam, ein Crowdfunding auf die Beine zu stellen. Vor allem, in Anbetracht der Tatsache, dass man ja nicht sicher sein kann, die Zielsumme überhaupt zu erreichen. Aber wir haben tatsächlich eine super tolle Fan-Base, wie wir nun sozusagen schwarz auf weiß sehen. Wir haben unsere Zielsumme erreicht und somit war unser finanzieller Eigenanteil wirklich überschaubar“, berichtet Steph Winzen.

Die zwölf Titel der CD sind stilis­tisch sehr vielfältig, es gibt klassisch angehauchte Werke, wie das von Steph Winzen komponierte „Clouds“. Die Idee hierzu erhielt sie beim Joggen und der Beobachtung des Farbenspiels am bewölkten Himmel. Vom im Jazz und der Klassik heimischen Sopransaxophonisten Johannes Lind stammen die meisten Kompositionen dieser CD. Lind wurde von den späten Klavierstücken von Johannes Brahms zum Titelstück „Faces“ inspiriert, während Béla Bartóks Tonsprache bei dem dreiteiligen „La Référence“ Anregungen gab. Sogar Einflüsse von Heavy Metal sind bei „Reeds Of Steel And Glory“ spürbar.

Alexander Jung arrangierte auf hervorragende Weise Pat Metheny’s „Minuano“ für Saxophonquartett. In einer authentischen und sehr ausdrucksstarken Bearbeitung, die absolut hörenswert ist. Mit „Lullaby for M“ transkribierte Kerstin Haberecht, von den polyrhythmischen Drum Grooves inspiriert, ein Stück des aus Puerto Rico stammenden Jazz Saxophonisten Miguel Zenon. Dieses in den tieferen Stimmen äußerst rhythmische Stück korrespondiert mit der facettenreichen Solostimme von Lind.

Fast 20 Jahre gemeinsamen Musizierens entlädt sich auf „Faces“ in einem Feuerwerk unterschiedlicher Kompositionsstile, die diese CD so facettenreich machen. Dadurch, dass alle so gut aufeinander eingespielt sind, ist die Intensität und Dichte der Darbietungen immanent. Durch ihren unverwechselbaren Klang und die überraschenden Arrangements sowie die großartigen Eigenkompositionen bereiten Mainz 04 ein akustisches Erlebnis.

Es wäre wünschenswert, wenn die Noten dieser Stücke zeitnah erhältlich wären, um auch anderen Saxophonquartetten diese zeitlos schöne Musik zu offerieren.

 

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