Die Landesakademie, in der rund 140.000 musisch-kulturell tätige Saarländerinnen und Saarländer vertreten sind, feierte am 25.02. mit 120 geladenen Gästen, über 200 Akteuren und Ministerpräsident Peter Müller ihr 25-jähriges Bestehen. Kernstück der Feierstunde war die Festansprache des langjährigen Vorsitzenden Hermann Josef Hiery. In beeindruckender Weise zeichnete er den Weg von den ersten Anfängen Mitte der 80er-Jahre, als sich sechs Verbände und das Kultusministerium zur Vereinsgründung zusammenschlossen, bis hin zu einer „professionellen Dienstleisterin für musisch-kulturelle Bildungsarbeit“. Er sagte dem Vordenker in der Gründungsphase, Rainer Schnubel, damals Präsident des Bundes Saarländischer Musikvereine, als Kopf der Initiatoren zusammen mit den außergewöhnlich engagierten Mitstreitern Dank.
Im Frühjahr 1989 fanden die ersten Lehrgänge im umgebauten, ehemaligen Internatsgebäude statt. So wie der Verein ständig an Mitgliedern gewann und jetzt Vertreter aller wichtigen saarländischen Kulturverbände vereint, so entwickelten sich auch die Um- und Anbauten weiter, bis hin zum elliptischen Proberaumkomplexes und dem gläsernen Foyer mit Zuhörer- und Zuschauerbereich. Durch Funktionalität und moderne Ausstattung, aber auch durch ein angenehmes Ambiente und Qualität im Servicebereich ist die Landesakademie zum Kristallisationspunkt musisch-kultureller Basisarbeit im Saarland geworden. Parallel entwickelte sie ein breitgefächertes Kursangebot. Ein überaus abwechslungsreiches Programm, gestaltet von den aktiven Mitgliedsverbänden mit Gesang, Tanz und Orchestermusik der verschiedensten Art trug zu dem überaus festlichen Rahmen bei und spiegelte die Vielseitigkeit und Lebendigkeit der Akademie wider.
Hierys Dank ging aber nicht nur an die Gründungsväter und internen Mitstreiter, sondern ganz besonders auch an die verantwortlichen Politiker in der Landesregierung, ohne die diese kontinuierliche Weiterentwicklung nicht möglich gewesen wäre.
Landesvater Peter Müller beglückwünschte die Landesakademie als herausragendes Kompetenzzentrum der saarländischen Breitenkultur, in der die Landesregierung stets eine ideenreiche und zuverlässige Partnerin hat. Für die Zukunft sagte der Ministerpräsident weitere finanzielle Unterstützung zu.
43 Delegierte und ein Vertreter der Landesregierung wählten am 12. März einen neuen Vorstand. Vorher bedankte sich Hermann Josef Hiery für die Zusammenarbeit und das Vertrauen, das ihm zuteil wurde. 15 Jahre lang lenkte er die Geschicke der Landesakademie als Vorsitzender. Die Neuwahl brachte folgendes Ergebnis: Vorsitzender: Josef Petry, Präsident Bund Saarländischer Musikvereine, Stellvertretender Vorsitzender: Thomas Schmitt, Vizepräsident Saarländischer Chorverband, Schatzmeister: Thomas Kronenberger, Präsident Bund für Zupf- und Volksmusik Saar. Die Jahresrechnung 2010 konnte dank der Defizitbeteiligung des Saarlandes und der Mitgliedsverbände beschlossen werden. Dem Haushaltsplan für 2011 über 1.630.000 Euro wurde einstimmig zugestimmt. Der Projektleiter Josef Thull gab einen Überblick über die bewährten und geplanten Projekte der Landesakademie, wobei er über die Musikmentorenausbildung berichtete, die zu den „365 ausgewählten Orten in 2011“ bei der Auszeichnung „Deutschland – Land der Ideen“ gehört.
Veranstaltungen in der Landesakademie
Die Landesakademie zählt jährlich etwa 200 ein- und mehrtägige Veranstaltungen mit ungefähr 13.000 Teilnehmern. Die Dirigentenausbildung des Bundes Saarländischer Musikvereine, die Chorleiterausbildung des Saarländischen Chorverbandes sowie Grundkurse und Mandolinen- und Gitarrenseminare des Bundes für Zupf- und Volksmusik sind teilnehmerstarke Kurse zu festen Belegungs-/Ferienzeiten. Aber auch die Landesorchester wie zum Beispiel das Schülersymphonie-Orchester des Verbandes Deutscher Schulmusikerzieher, das Landesakkordeon-Orchester oder das Saarländische Zupforchester haben mittlerweile einen festen Platz im Haus. Die erfolgreichen großen Projekte der Landesakademie wie die zweijährige „Zertifizierte ErzieherInnen-Ausbildung“ oder die „Musikmentorenausbildung“ haben sich etabliert. Die im letzten Herbst erstmalig angebotene Seniorenakademie begann zaghaft, verzeichnet jetzt jedoch großen Zuspruch. Die landesweit durchgeführten Kooperationen von allgemeinbildenden Schulen und Kulturvereinen mit mehr als 80 Maßnahmen sind ein Beispiel dafür, wie Kräfte im musisch-kulturellen Bereich zum Wohle aller gebündelt werden können.