Nun liegt die Liste der von den Parteien bestimmten Teilnehmer am Kulturausschuss unseres Deutschen Bundestages endlich vor – und gibt zu Schmunzeln, Trauer, Zustimmung und Kritik Anlass. Erfreulich: Mit Monika Grütters (CDU) übernimmt eine kompetente Kulturpolitikerin die Leitung, mit Agnes Krumwiede (Die Grünen) wurde eine fachlich kompetente Politikerin unter Vierzig zur Sprecherin ihrer Fraktion erkoren. Ein Trauer-Klumpen: Die SPD-Riege.
Langeweiler Siegfried Ehrmann könnte ja noch eine durch vieljähriges Wenigtun konsolidierte Kultur-Ungefährlichkeit zugestanden werden. Dass sich jetzt aber eine nicht nur kulturell abgehalfterte SPD-Ex-Ministerriege in diesem Gremium einen bequemlichkeitsschaffenden Parkplatz gesichert hat, stimmt bitter.
Den Steuerzahler-finanzierten Fuhrpark nutzen dürfen künftig: Brigitte Zypries, Ulla Schmidt (immerhin Dienstwagen-kompetent) und Peer Steinbrück. Letzterer ist als exotischer Ökonomie-Fex in diesem Gremium vielleicht gerade noch akzeptabel. Aber bitte: Was hat eine politisch komplett gescheiterte Ulla Schmidt außer ihrem fehlfarbenen Botox-Lippenstift je mit Kunst und Kultur an der Perücke gehabt?
Und noch gröber: Die industriehörige Frau Zypries als künftige Hüterin der Kreativen? Da könnte man auch einem Klon aus George Bush und Michael Jackson das pädagogisch verantwortliche Hüten eines Knaben-Kindergartens unter besonderer Beteiligung fremder Rassen übertragen.
Dass sich Wolfgang (Dr. hc.) Thierse seinen Mauerstaub mal aus dem Knatterbart klopfte, darauf wird auch niemand mehr eine Hufnasen-Fledermaus setzen. Wir wünschen fröhlichen Ruhestand – aber nicht im Kulturausschuss des Deutschen Bundestages.
Fragwürdiges auch bei der CDU: Frau Steinbach im Kulturausschuss? Ein israelisches Kernkraftwerk im Iran? Der norddeutsche Show-Schnacker Börnsen immer noch dabei – obwohl es beim NDR-Flachfunk so tolle Plauderplätze für primitivste Selbstdarstellung gäbe? Und hintangestellt, weggebissen die wirklich kultur-kompetente Gitta Connemann, aus Gründen der Partei-Räson? Eine CDU-Kompetenzvernichtungs-Schande.
Unsere Politik ist so kaputt wie ihre faulen Kompromisse. Wie ihre hierarchiegeprägten Personalentscheidungen ohne Sinn und Verstand.
Die Parteien brauchen sich nicht zu wundern, wenn es ihnen geht wie der sie dominierenden Wirtschaft: Runterfallen – die Politik hilft, stabilisieren, die Wirtschaft hilft, runterfallen, dann die Wähler abzocken, die so leicht zu betrügenden wirklichen Risiko-Investoren, vor allem, wenn man sie so blöd hält wie gewohnt… Und wieder runterfallen. Den Gips für die jeweils gebrochenen Knöchelchen zahlen wir Bürger ohnedies und ungefragt, und sowieso alles (auch die künftigen Fahrtkosten unserer künftigen Kultur-Transporteurin Ulla Schmidt) .
Der Kulturausschuss dieses Deutschen Bundestages ist vorhersehbar ein Scheiter-Haufen, eben leider wieder mal nur: Kultur-Ausschuss…
Theo Geißler