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Sachsen unterliegt im Rechtsstreit mit Opernintendant Dorny. Foto: Semperoper, M. Creutziger
Serge Dorny. Foto: © Matthias Creutziger
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Noch vor der Brautnacht: Ende einer Ehe – Serge Dorny wird doch nicht Intendant der Semperoper in Dresden

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„Wenn man während der Verlobungszeit mitbekommt, dass etwas nicht stimmt, ist es besser, die Ehe nicht einzugehen.“ Ein kurzes Fazit zur sofortigen Kündigung von Serge Dorny, der zur kommenden Spielzeit das Amt des Intendanten an der Sächsischen Staatsoper übernehmen sollte.

Der 1962 geborene Flame, seit 2003 überaus erfolgreicher Intendant der Oper Lyon, wurde im Herbst vorigen Jahres nach einem langwierigen Auswahlverfahren für diese Position designiert. Seit Sommer 2012, als Intendantin Ulrike Hessler plötzlich verstarb, ist der renommierte Tanker traditionsreichen Musiktheaters an der Elbe ohne Führung (nmz-online 17.09.2013).

Schon während der Vorbereitungszeit waren Misstöne unüberhörbar. Mit jedem weiteren nicht verlängerten Vertrag von Ensemblemitgliedern wurden sie lauter. Eine offizielle Kommunikation dazu gab es jedoch nicht. Nach diesem Umgang zog Sachsens Kunstministerin Sabine von Schorlemer nun einen Schlussstrich: Der Vertrag des designierten Semperopern-Intendanten Serge Dorny wurde am 21. Februar 2014 offiziell beendet. Fristlos und außerordentlich. Damit stehe der zuvor zumindest von regionalen Boulevardblättern auch wegen seiner finanziellen Forderungen kritisierte Dorny nicht mehr auf der Gehaltsliste des Freistaats.

Er hätte eigentlich zum 1. September in Dresden antreten sollen, hat dazu bereits bei mehreren Arbeitsbesuchen sowie aus der Ferne eine Reihe von Entscheidungen getroffen. Offensichtlich nicht immer im Einvernehmen, wie es jetzt hieß.

Sabine von Schorlemer dazu: „Ich bedauere es außerordentlich, dass wir uns zu diesem Schritt entscheiden mussten. Die künstlerischen Qualitäten von Serge Dorny sind unbestritten.“ Ihm sei es in der Vergangenheit gelungen, das Opernhaus in Lyon künstlerisch weit voranzubringen und als einen ernsthaften Konkurrenten zur Oper in Paris zu profilieren, verknüpft sie die Kündigung mit nachträglicher Wertschätzung und rechtfertigt nochmals die damals von ihr und einer Findungskommission getroffene Wahl: „Nach einer überzeugenden Präsentation seiner Person und seiner Vorstellungen vor einer hochkarätigen Findungskommission waren wir der festen Ansicht, mit Serge Dorny den richtigen Kandidaten für die Intendanz der Semperoper in Dresden gefunden zu haben.“

Nun aber der Rausschmiss des Hoffnungsträgers kurz vor der eigentlichen Trauung: „Umso bedauerlicher ist es, dass Serge Dorny entgegen seinen Zusagen in den vergangenen Monaten leider kein Klima des gedeihlichen und vertrauensvollen Miteinanders mit den Mitarbeitern, sowohl in den künstlerischen als auch in den administrativen Bereichen der Oper, etablieren konnte. Vorhandenes und entgegengebrachtes Vertrauen von allen Beteiligten hat er in kürzester Zeit verspielt. Zu unserer großen Enttäuschung hat er den Erwartungen, die wir in ihn gesetzt hatten, nicht entsprochen“, so die glaubhaft betroffene Kunstministerin.

Für die Dresdner Öffentlichkeit kam der Rauswurf recht überraschend, im Hause selbst jedoch hält sich das Erstaunen offensichtlich in Grenzen. Es sei Dorny nicht gelungen, die Mitarbeiter der Semperoper und namentlich der Sächsischen Staatskapelle hinter sich zu bringen. Chefdirigent Christian Thielemann meinte nur kurz, er habe „dieser Erklärung nichts hinzuzufügen“ und stimme ihr „in vollem Umfang zu“.

www.semperoper.de

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