(Herzfeld/nmz/ddp) Es fing alles so schön an: Auf der heutigen Pressekonferenz stellte Ingo Metzmacher ein verlockendes Programm zum Thema „Versuchung” vor, an das auch eine Kinoreihe angegliedert werden soll. Dann der Paukenschlag: Metzmacher verlas eine Erklärung, dass ihm unter der Bedingung eines neuen Finanzplans für das DSO, der zwangsläufig Stellenstreichungen und damit Qualitätsverlust zur Folge hätte, keine Vertragsverlängerung über 2010 hinaus möglich sei. Nachfragen durch die anwesenden Journalisten ließ er nicht zu. Will er Druck machen oder ist dies schon sein letztes Wort?
Auf jeden Fall hat Berlin mal wieder seinen Skandal, nachdem am selben Tag auch der Intendant des Berliner Ensembles, Claus Peymann, mit Rücktritt von seinem Posten gedroht hat, falls das Land Berlin die Kürzung der Sondersubventionen für das Berliner Ensemble nicht zurücknähme.
Ingo Metzmacher ist seit der Spielzeit 2007/2008 in der Position des Chefdirigenten. Der Sprecher der Senatskulturverwaltung, Torsten Wöhlert, sagte auf ddp-Anfrage, die Kulturverwaltung bedauere die Entscheidung Metzmachers. Zugleich äußerte er sein Unverständnis, weil die Gesellschafter des Orchesters, darunter der Bund und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), signalisiert hätten, dass es trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten 2010 höhere Zuwendungen geben könnte. Auch das Land Berlin wollte mehr Geld bereitstellen, vorbehaltlich der Zustimmung des Parlaments, sagte Wöhlert. Eine Summe nannte er nicht.