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Katharina Morin

Stipendiatin Katharina Morin leitete Chorwerk Ruhr beim Musikfest ION 2023

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18.06.24: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Junge Chordirigiertalente beim Musikfest ION  +++ Knapp 76 000 Gäste bei Bachfest Leipzig - Verkaufsrekord +++ Heinrich Schütz Musikfest richtet Fokus auf Frauen im 17. Jahrhundert +++ Zum Auftakt Bert Brecht und dann ein Hauch von Broadway in Bad Hersfeld +++ Musiker aus elf Ländern beim Brassens-Festival

Junge Chordirigiertalente beim Musikfest ION 

Bonn/Nürnberg - Fünf Nachwuchsdirigentinnen und -dirigenten nehmen vom 24. bis 27. Juni 2024 an einem Dirigierkurs mit dem Kammerchor Stuttgart teil, der seinen Höhepunkt im Abschlusskonzert am 27. Juni 2024 um 20.00 Uhr in St. Martha (Königstr. 79, 90402 Nürnberg) findet. Tickets sind erhältlich unter ion.reservix.de.

Die Kursleitung übernimmt Frieder Bernius, Künstlerischer Leiter des Kammerchors Stuttgart, der als Dirigent und Lehrer sowie Experte für barocke Aufführungspraxis international gefragt ist. Er wird mit Stipendiat:innen des Forum Dirigieren, dem Förderprogramm des Deutschen Musikrates für den dirigentischen Spitzennachwuchs, an einem barocken a-cappella-Programm arbeiten. Im Konzert am 27. Juni 2024 im Rahmen des Musikfest ION teilen sich die fünf jungen Talente die Leitung des Kammerchors Stuttgart.

Es besteht die Möglichkeit, bereits die Proben zu besuchen, um Einblicke in die Ausbildung junger Dirigent:innen zu erhalten. Um Anmeldung für folgende mögliche Probentermine wird gebeten (willatmusikrat.de (will[at]musikrat[dot]de)):

Montag, 24. Juni 17:00 - 19:00 Uhr und 20:00 – 22:00 Uhr
Dienstag, 25. Juni 16:00 - 18:30 Uhr und 19:30 - 22:00 Uhr
Mittwoch, 26.Juni 16:00 - 18:30 Uhr

 

Knapp 76 000 Gäste bei Bachfest Leipzig - Verkaufsrekord

Leipzig - Mit knapp 76 000 Gästen bei den 157 Veranstaltungen ist am Sonntagabend das Bachfest Leipzig zu Ende gegangen. Das waren etwa 6000 mehr als im Jahr zuvor. Nach Angaben des Bacharchivs wurden bei den verkauften Tickets Bestwerte erzielt. Die Auslastung der Hauptkonzerte bei der 25. Ausgabe lag demnach bei 90 Prozent und in den Bach-Kirchen bei 95 Prozent. Er sei «überglücklich und sprachlos», sagte Intendant Michael Maul und verwies auch auf die «unglaubliche Stimmung» in der Stadt und die «riesige Begeisterung», die die 3600 beteiligten Künstler entfacht hätten.

Das Festival habe «auf eine ganz wunderbare Weise deutlich gemacht, welch herrliche, Grenzen überwindende Wirkung von Bachs Musik und dem Zauber der Choräle ausgeht», sagte Maul. «Eigentlich schade, dass Bach selbst dies nicht erleben konnte.»

Unter dem Motto «Choral total» war seit dem 7. Juni ein Doppeljubiläum gefeiert worden: 500 Jahre Luther-Choräle und 300 Jahre Choralkantatenzyklus von Bach. Die von ihm 1724/25 auf bekannte Kirchenlieder komponierten gut 50 Kantaten wurden in 16 Konzerten sowie Gottesdiensten von 30 Bach-Chören aus fünf Kontinenten aufgeführt.

Da mehr Tickets als im bisherigen Rekordjahr 2018 verkauft wurden, rechnet die Geschäftsführung trotz teils enormer Kostensteigerungen damit, den Jahrgang kostendeckend abschließen zu können, auch dank seiner treuen Förderer, hieß es.

Die nächste Ausgabe des Festivals wurde für den 12. bis 22. Juni angekündigt. Dabei sollen Transformationsprozesse im Schaffen Bachs im Fokus stehen und Werke, die er im Stil diverser europäischer Klangvorlieben schuf und auch Kompositionen Dritter, die er neu arrangierte.

 

Heinrich Schütz Musikfest richtet Fokus auf Frauen im 17. Jahrhundert

Dresden - Das Heinrich Schütz Musikfest in früheren Wirkungsstätten des Komponisten richtet seinen Fokus in diesem Jahr auf Frauen. Unter dem Motto «ungezähmt.kreativ.weiblich» geht es vor allem um Zeitgenossinnen von Schütz (1585-1672), die als Sängerinnen, Instrumentalistinnen, Komponistinnen und Dichterinnen in Erscheinung traten, teilte das Festival am Montag in Dresden mit. «Sie waren scharfsinnig, kunstvoll und ungezähmt, gleichzeitig auch nachdenklich, erschüttert, exaltiert oder gar frustriert. Eine Zeit im Umbruch spiegelt sich in Musik und Dichtung sowie Malerei wider und ist voller Emotionen», erklärte Sven Rössel vom Verein Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Der Verein ist Veranstalter des Festivals vom 4. bis 13. Oktober in Dresden, Bad Köstritz, Gera, Weißenfels und Zeitz. Auf dem Programm stehen mehr als 40 Veranstaltungen: Konzerte, Vorträge, Ausstellungen und Führungen ebenso wie musikalische Gottesdienste und Vespern. Zu den Gästen zählen unter anderem die Hackbrett-Spielerin Elisabeth Seitz, die Sopranistin Isabel Schicketanz,  Gambenvirtuosin Hille Perl und Countertenor Terry Wey. Zum Auftakt erklingt am 4. Oktober in der St. Marienkirche Weißenfels als Auftragswerk des Festivals das Stück «Tiefhoffnungsblau», das Teile von Schütz' «Symphoniae Sacrae» mit Texten verbindet. Nach Weißenfels ist es an den beiden kommenden Tagen in der Johanniskirche Gera und der Dreikönigskirche Dresden zu erleben.

Heinrich Schütz kam 1585 in Bad Köstritz zur Welt. 1590 übersiedelt die Familie nach Weißenfels. Die beiden Orten in Thüringen und Sachsen-Anhalt sind heute Pilgerstätten für Schütz-Fans aus aller Welt. In Weißenfels befindet sich die einzige noch im Original erhaltene Wohnstätte des Komponisten. Ab 1617 erlangte Schütz in Dresden als Kapellmeister Ruhm. Unter seiner Führung erlebte die heutige Sächsische Staatskapelle Dresden ihre erste Blütezeit. Schütz gilt heute in der Musikwissenschaft als erster deutscher Komponist von europäischem Rang.

 

Zum Auftakt Bert Brecht und dann ein Hauch von Broadway in Bad Hersfeld

Bad Hersfeld - Die Vorbereitungen haben bald ein Ende, nun wird es ernst: An diesem Wochenende beginnt die neue Saison der Bad Hersfelder Festspiele. Den Auftakt macht an diesem Freitag die Premiere des Bertolt-Brecht-Klassikers «Die Dreigroschenoper». Am Samstag folgt das Musical «A Chorus Line» in einer für den deutschsprachigen Raum bislang unbekannten Inszenierung. Eine «gute Mischung», findet Intendant Joern Hinkel. Die Werke steckten voller Musik und farbiger Charaktere, kündigte er an.

Regisseur Michael Schachermaier hat dem Publikum seine Inszenierung der «Dreigroschenoper» als «Big Show» versprochen: «Es muss glamourös und düster zugleich sein.» Die bekannte Fernsehschauspielerin Anna Loos wird in dem Stück, das in der Londoner Unterwelt spielt, die Rolle der Jenny spielen. An ihrer Seite stehen Oliver Urbanski als Polizeichef «Tiger Brown» und Simon Zigah als Gangsterkönig «Mackie Messer».

Da Loos wegen anderer Engagements an 5 der 20 Aufführungstermine nicht in Bad Hersfeld sein kann, wird die Travestie-Künstlerin Lilo Wanders an diesen Tagen die Rolle der Jenny übernehmen. Urbanski ist relativ kurzfristig für den aus mehreren TV-Krimiformaten bekannten Aljoscha Stadelmann eingesprungen, der nach Angaben der Festspielleitung aus familiären Gründen nicht wie vorgesehen dabei sein kann.

Mit Spannung sehen viele Musical-Fans der Aufführung von «A Chorus Line» entgegen. Die Bad Hersfelder Festspiele sind nach eigenen Angaben das erste Theater im deutschsprachigen Raum, welches das Musical in einer eigenständigen Inszenierung und Choreographie auf die Bühne bringen darf. Bisher konnten Regie und Tänze nur von der originalen Broadway-Fassung übernommen werden, sodass in Deutschland, Österreich und der Schweiz keine Neuinszenierung zu sehen war.

Regie und Choreographie übernimmt Melissa King. Sie ist in Bad Hersfeld keine Unbekannte: Im vergangenen Jahr war sie für Choreographie beziehungsweise Regie der Musicals «Jesus Christ Superstar» und «Das Show Boat» verantwortlich. Die Hauptrolle des Choreographen Zach wird Arne Stephan übernehmen. Einem breiten Publikum ist der 41-Jährige auch aus TV-Formaten wie «In aller Freundschaft», «Familie Dr. Kleist» und «Tierärztin Dr. Mertens» bekannt.

Aufgeführt werden bei den diesjährigen Festspielen außerdem die Komödie «Der Vorname», das Schauspiel «Wie im Himmel» und für Kinder das Stück «Das kleine Gespenst». Mit mehr als 90 000 Besucherinnen und Besuchern im vergangenen Jahr gehören die Festspiele in der osthessischen Stadt zu den größten und traditionsreichsten in Deutschland.

 

Musiker aus elf Ländern beim Brassens-Festival

Basdorf - Das kleine Basdorf steht von Donnerstag an wieder ganz im Zeichen des großen Georges Brassens. In dem Wandlitzer Ortsteil beginnt dann das 21. Chanson Festival Brassens, zu dem in diesem Jahr Musiker aus elf Ländern erwartet werden. Gesungen und gespielt wird bis Sonntag nicht nur an verschiedenen Orten in der Großgemeinde Wandlitz, sondern auch in Berlin.

Das Festival erinnert daran, dass die französische Chanson-Legende Georges Brassens (1921-1981) im Zweiten Weltkrieg von 1943 bis 1944 in einer Fabrik in Basdorf - heute ein Ortsteil von Wandlitz - Zwangsarbeit leisten musste. In der Zeit entstanden seine ersten Lieder.

Die Musikerinnen und Musiker aus Frankreich, Deutschland, Belgien, Polen, Russland, Syrien, Israel, Chile, Spanien, der Schweiz und Kanada singen Brassens' Lieder sowohl im französischen Original als auch in ihren Muttersprachen. Auf dem Programm stehen auch Lieder anderer Chanson-Größen und Eigenkompositionen.

Mit dabei sind wieder etliche Basdorf-Veteranen wie das Duo Cathy & Michel aus Villeneuve d'Aveyron aus der Nähe von Toulouse oder die «Mochitos» (David & Maria Moch) aus Berlin. Zum ersten Mal wird die Sängerin Céline Faucher aus Québec in Kanada auftreten, zum zweiten Mal das ukrainisch-russisch-deutsche Trio Scho. Die angereisten Musiker wohnen während des Festivals in Basdorf zusammen, viele kennen sich schon seit Jahren und sind wie eine große Familie. Auch Georges Brassens' deutscher Freund Gerhard Kismann aus Rimbach im Odenwald, der im Februar 90 wurde, wird wieder in Basdorf erwartet.

 

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