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„Momo“-Probe der Musiker des Ensemble Resonanz mit Schülern der Hamburger Erich-Kästner-Schule. Foto: Detlef Peglow
„Momo“-Probe der Musiker des Ensemble Resonanz mit Schülern der Hamburger Erich-Kästner-Schule. Foto: Detlef Peglow
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Kulturagenten machen’s möglich

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Hamburger Grundschüler entwickeln Tanzprojekt „Momo“ mit dem Ensemble Resonanz
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„Kinder und Jugendliche nachhaltig für Kunst und Kultur zu begeistern“ ist das erklärte Anliegen der Initiative „Kulturagenten für kreative Schulen“, die mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator über einen Zeitraum von vier Jahren hinweg eng mit allgemeinbildenden Schulen zusammenarbeitet. Derzeit profitieren fünf Bundesländer von diesem Programm. Künstlerische Ergebnisse der Projekte, öffentlich präsentiert, gehören mittlerweile zum öffentlichen Kulturleben der Städte.

In Hamburg beteiligen sich aktuell 24 Stadtteilschulen an dem Programm. Eines der Projekte war „Momo“. 40 Dritt- und Viertklässler der Erich-Kästner-Stadtteilschule zeigten Ende 2012 ihre behutsam von Profis gelenkte Choreografie zu Michael Endes Kinderbuch-Klassiker. Musikalisch begleitet wurde die Aufführung von vier Musikern des Hamburger Ensemble Resonanz. Das Ensemble ist weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt für seine Crossover-Projekte, die alte und zeitgenössische Musik zusammenbringen und häufig die üblichen Formen der Musikdarbietung verlassen.

„Ihr wollt das Beste zeigen, das eure Eltern je gesehen haben!“, ruft der Initiator und Lehrer Detlef Peglow, den Kindern vor der Generalprobe zu. Gemeinsam mit zwei Tanzpädagoginnen hat er eine auf 20 Spielminuten verschlankte Fassung des literarischen Stoffes erarbeitet, zu der die Kinder im Wesentlichen ihren eigenen Bewegungsimpulsen folgen. „Klar, der Film ‚Rhythm Is It‘ war auch bei uns die Initialzündung“, sagt Peglow. „Aber angepasst an das Alter der Kinder beruht alles auf ihren eigenen Ideen.“ Tatsächlich hebt sich „Momo“ in seiner verspielten Eigenart angenehm von Royston Maldooms streng durchchoreografierten Arbeiten ab. Nicht Dressur und Akrobatik stehen im Vordergrund, sondern die Entwicklung eines Gefühls dafür, was sich mithilfe des tanzenden Körpers ausdrücken lässt – ein Herbstblatt, das auf dem Boden liegt und dann vom Wind fortgeweht wird, Schufterei, Freude. Es gibt die grauen Männer, die den bunt angezogenen Kindern die Zeit stehlen, und es gibt eine sehr eindrucksvolle Momo.

Die Musiker des Streichquartetts spielen dazu eine Mischung aus gefälligen und harschen Klängen – etwa die „Air“ von Bach, die in Kratzen, Schaben und Knirschen entgleist, sowie neue Musik von Javier Alvarez oder Phil Kline. Zum rhythmisch packenden Quartettsatz „Hardwood“ von John King, einem Fest der Dissonanz, rauchen die kleinen grauen Herren pantomimisch Kette und treten barfuß ihre Kippen aus. Die Choreografie vermeidet bewusst, Rhythmen und Motive der Musik in musterhafte Tanzformen zu übertragen.

Sie bleiben zwei autonome Sphären, die einander berühren. In der ersten Hälfte der Vorstellung spielen die Musiker konzertant die gleichen Stücke, die später in der Choreografie zu hören sind. Das bekannte Konzertformat „Zweimal hören“ war da durchaus Vorbild. Für viele Eltern ist „Momo“ im Rahmen des jährlichen Musikvermittlungsprojektes „Bühnenzauber“ in der Erich-Kästner-Schule der einzige Kulturtermin im Jahr.

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