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Die Grenzen zwischen Jazz, Rock und Weltmusik sind fließend

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Fester Termin für Fans: die 26. Leipziger Jazztage vom 25. bis 28. September 2002
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Wahre Jazzfans haben alljährlich Ende September/Anfang Oktober einen festen Termin im Kalender stehen, der alle anderen in die Kategorie „entbehrlich“ verschiebt. Der Grund dafür ist plausibel: die Leipziger Jazztage.

Wahre Jazzfans haben alljährlich Ende September/Anfang Oktober einen festen Termin im Kalender stehen, der alle anderen in die Kategorie „entbehrlich“ verschiebt. Der Grund dafür ist plausibel: die Leipziger Jazztage. Hatten die „Macher“ der Jazztage, allen voran der künstlerische Leiter Bert Noglik, in Vorwendezeiten mit Repressalien durch die sozialistischen Diktatur zu kämpfen, so haben sich derartige Schwerpunkte heute etwas verlagert: in den Finanzierungsbereich. Doch trotz einer Mittelkürzung von 15 Prozent (36.000 Euro), bedingt durch diverse sächsische Haushaltsperren, konnten alle geplanten Projekte verwirklicht werden. Und so konnte das wie immer aufwendig gestaltete Programmheft 16 Konzerte verzeichnen, die in der Leipziger Oper, dem Studentenclub „Moritzbastei“, dem Szenetreff „naTo“ und im – für Raum-Klang-Projekte besonders geeigneten – Völkerschlachtdenkmal zu erleben waren. Bereits zum Eröffnungskonzert in der „Moritzbastei“ mit dem aus Nordafrika stammenden und in Paris lebenden Percussionisten Karim Ziad spürte man, dass die fließenden Grenzen zwischen Jazz, Rock und Weltmusik auch im diesjährigen Programm wieder ihren festen Platz haben. Und Bert Noglik versprach gleich zu Beginn „Weltmusik, aber keine Allerweltsmusik“. Was der begnadete Saxophonist Charlie Mariano (79) und der spanische Gitarrist Quique Sinesi auch gleich im ersten Konzertteil in der Leipziger Oper auf besonders meditative Weise bekräftigten. Substanziellen globalen Problemen war das alljährlich stattfindende Projekt gewidmet, das speziell für die Leipziger Jazztage entwickelt und von der Bun- deszentrale für politische Bildung unterstützt wurde. Für das Projekt konnte der englische Schlagzeuger Chris Cutler gewonnen werden, der insbesondere seit dem Kosovo-Krieg politisches Engagement zeigt. Der Schlagzeuger Alphonse Mouzon, der Pianist Jasper van’t Hof und der Geiger Michael Urbaniak bewiesen gemeinsam mit Malach in der Formation „Together Again“, dass sie immer noch „Just Friends“ sind. Unter dieser Bezeichnung machten sie bereits vor zehn Jahren Furore und fanden sich jetzt wieder zusammen. Für den Pianisten Richie Beirach war der Auftritt ein Heimspiel. Der Amerikaner lebt seit einem Jahr in Leipzig und unterrichtet an der hiesigen Musikhochschule Jazzpiano. Gemeinsam mit dem jungen Geiger Gregor Huebner, dem routinierten Bassisten George Mraz und dem Ausnahme-Schlagzeuger Adam Nussbaum eröffneten sie den zweiten Abend im Opernhaus. Die eigentliche Entdeckung der Leipziger Jazztage waren zwei junge Bands, die auf den Podien des Jazz noch relativ unbekannt sind. Zum einen war es die Berliner Band Shank und zum anderen das Duo Wolfgang Muthspiel/Rebekka Bakken.

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