Angefangen hat alles vor beinahe 20 Jahren. Statt wie ihre Kommilitonen als Musiklehrer zu arbeiten, gründeten die beiden Lautenisten Wolfgang Katschner und Hans-Werner Apel nach ihrem Studium ein Lautenduo – in der DDR des Jahres 1984 ein recht ungewöhnlicher Entschluss zur Selbstständigkeit. So entstand die „Lautten Compagney“, ein Ensemble, dass sich seitdem ein umfangreiches Repertoire erschlossen hat. Neben die Solomusik für Laute, die zunächst den Schwerpunkt der Auftritte bildete, trat bald die Arbeit mit Sängern und anderen Instrumentalisten, um die ganze Vielfalt der Renaissance- und Barockmusik aufführen zu können.
Angefangen hat alles vor beinahe 20 Jahren. Statt wie ihre Kommilitonen als Musiklehrer zu arbeiten, gründeten die beiden Lautenisten Wolfgang Katschner und Hans-Werner Apel nach ihrem Studium ein Lautenduo – in der DDR des Jahres 1984 ein recht ungewöhnlicher Entschluss zur Selbstständigkeit. So entstand die „Lautten Compagney“, ein Ensemble, dass sich seitdem ein umfangreiches Repertoire erschlossen hat. Neben die Solomusik für Laute, die zunächst den Schwerpunkt der Auftritte bildete, trat bald die Arbeit mit Sängern und anderen Instrumentalisten, um die ganze Vielfalt der Renaissance- und Barockmusik aufführen zu können.Wenn man die Lautenmusik des 16. und 17. Jahrhunderts spielt, kommt man zwangsläufig zur Vokalmusik, weil die gesungene Musik die Basis für die Instrumentalmusik war“ – so beschreibt Wolfgang Katschner den Weg des Ensembles. Inzwischen hat man sich einen weiteren Arbeitsbereich erschlossen – die Bühnenmusik vom Oratorium bis zur Oper. Da kann die Arbeit als Solist für die Gründer des Ensembles nur noch ein gelegentlicher Genuss nebenbei sein. Von Dowland bis Carl Philipp Emanuel Bach reicht das Repertoire, und immer wieder entdeckt man durch eigene Studien neue Musik – ob vergessene Opern wie Nicolaus Adam Strungks „Antiope“ (Dresden 1689), die auf den Dresdner Musikfestspielen 2000 wieder aufgeführt wurde oder Werke Berliner Komponisten um 1700 wie Giovanni Battista Bononcini, dem die „Lautten Compagney“ eine eigene CD widmete (MA 9606820/NCA).Dass die Laute dabei vom Solo- zum Generalbassinstrument wurde und die Lautenisten ein wenig in den Hintergrund treten, stört sie nicht: „Natürlich wissen wir, dass im Vordergrund immer die Solisten stehen, und das ist auch absolut in Ordnung“. Schließlich bleibt der Generalbass das Fundament dieser Musik, und ein immer wieder mit verschiedenen Besetzungen und Klangfarben realisierter „bunter“ Generalbass gehört zur der Ensemble eigenen Ästhetik. Ebenso wie das Vergnügen daran, Neues versuchen zu können. Nicht nur, dass es noch viele Schätze in den Archiven auszugraben gilt, auch das Aufführen dieser Werke erlaubt und erfordert ein hohes Maß an eigener Kreativität und Inspiration. Sich immer wieder ausprobieren, andere Ausdrucksmöglichkeiten zu finden, dafür gibt es kaum ein besseres Feld als die Alte Musik: „Der Geist dieser Musik lebt von einer gewissen Freiheit und einer gewissen Zufälligkeit; sie lässt viel Platz für das, was der Interpret dazu gibt, für seine Kreativität und auch für die Spontaneität des Augenblicks“.
Kein Wunder bei dieser Philosophie, dass die Mitglieder des Ensembles auch einmal eine Grenzüberschreitung riskieren – neben dem „klassischen“ Repertoire spielen sie mal zusammen mit Jazz-Musikern, mal verbinden sie, wie zuletzt im Berliner „Neuen Museum“, geistliche Musik Dietrich Buxtehudes mit zeitgenössischen Video-Installationen. „Die eigenen Ideen entwickeln zu können, empfinde ich schon als Luxus“ – so beschreibt Wolfgang Katschner seine Motivation.
Die Adressaten ihrer Konzertprogramme sind ein breites Publikum, nicht nur Spezialisten für Alte Musik: „Wenn wir Programme konzipieren, möchten wir jeden Musikinteressierten erreichen, nicht nur ein Spezialpublikum. Mit unserer Musik möchten wir jeden ansprechen können, der sich für klassische Musik interessiert und in unser Konzert kommt.“ Auch darum bemüht man sich, ausgetretene Pfade zu verlassen: Indem man Prominente wie Bundestagspräsident Wolfgang Thierse oder Schauspielerin Katharina Thalbach als Sprecher für seine Weihnachtskonzerte gewinnt, erreicht man ein großes Publikum, dass zu einem Alte-Musik-Programm wohl kaum gekommen wäre. Die „Lautten Compagney“ ist also mehr als nur ein Ensemble für Alte Musik. Gründungsmitglied Katschner bezeichnet sie als sein „Lebensprojekt“, mit dem er noch einiges vorhat: Neue Wege beschreiten in der Bühnenmusik zum Beispiel – „mit Alter Musik modernes Theater machen“. Wie wäre es einmal mit einem Händeloratorium in einer modernen Inszenierung? Da ist sicherlich noch manches zu erwarten von den Musikern. In diesem Jahr stehen unter anderem noch eine Südafrika-Tournee mit dem Tenor Kobie van Rensburg und, rechtzeitig zu Weihnachten, Händels Messias auf dem Programm.
Aussschnitte ihres Schaffens können Sie in der Jubiläumssendung von taktlos nachhören. taktlos 50 - bundes-musik