Bayreuth/Wiesbaden - Der Wiesbadener Intendant und Regisseur Uwe Eric Laufenberg (55) möchte in seiner «Parsifal»-Inszenierung bei den Bayreuther Festspielen 2016 die religiöse Komponente der Oper herausstellen. Komponist Richard Wagner habe gewusst, dass der «Parsifal» sein letztes Werk sein werde, sagte Laufenberg dem Fachblatt «Das Opernglas» (Januar-Ausgabe).
««Parsifal» hat also direkt mit seinem Ende, mit seinem Tod zu tun, ist ein Stück der letzten Dinge. Als solches versuchen wir es auch zu inszenieren.» Wagner habe in dem Werk versucht, das darzustellen, was er als wesentlich für das Christentum ansah: Empathie, Mitgefühl, die Hinwendung zum Nächsten, das Leid, die Erlösung. Nach Laufenbergs Ansicht gibt es aber eine große Berührungsangst, die religiösen Themen der Oper bei Inszenierungen anzutippen. «Vielleicht, weil die Angst vor Religionskitsch zu groß ist, vor religiösen Momenten auf dem Theater, die dann banalisiert wirken», sagte der Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Mit der «Parsifal»-Neuinszenierung sollen die Richard-Wagner-Festspiele am 25. Juli 2016 eröffnet werden.
Doch zuvor haben die Handwerker das Sagen im Bayreuther Festspielhaus. Dank des milden Winters schreiten die Sanierungsarbeiten am Bayreuther Festspielhaus gut voran. Man liege im Zeitplan, sagte der kaufmännische Direktor der Festspiele, Heinz-Dieter Sense, der Deutschen Presse-Agentur. Auch der Kostenrahmen werde derzeit eingehalten. Renoviert wird momentan die Hauptfassade. Im Herbst war das Gerüst am weltberühmten Haus mit einer Plane bespannt worden - und dahinter ist eine Heizung installiert worden, damit die Handwerker und Restaurateure auch bei kühlen Temperaturen weiterarbeiten können. Das funktioniere gut, sagte Sense. Wenn im Juli 2016 die Bayreuther Festspiele starten, können die Besucher aller Voraussicht nach eine rundum restaurierte Hauptfassade bewundern.
Doch damit ist nur ein erster Teil der Bauarbeiten geschafft, denn auch im Inneren des Hauses, das der Komponist Richard Wagner (1813-1883) maßgeblich mit geplant hatte, herrscht großer Sanierungsbedarf. 30 Millionen Euro haben die Geldgeber - vor allem Bund und Freistaat - bereits zugesagt. Gearbeitet werden soll jedoch nur, wenn nicht gerade Proben oder Aufführungen stattfinden.