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Staatsoper in Prag wird bis 2019 saniert. Foto: Presse Nationaltheater Prag
Deutsche inszeniert Oper über Prager Stalinstatue am Tschechischen Nationaltheater. Foto: Nationaltheater Prag, Presse
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Deutsche inszeniert Oper über Prager Stalinstatue am Tschechischen Nationaltheater

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Prag - Das tragische Schicksal eines Bildhauers im Stalinismus ist Thema einer neuen Oper am tschechischen Nationaltheater. Otakar Svec hatte den Wettbewerb für eine monumentale Statue des sowjetischen Diktators gewonnen. Doch noch vor der Enthüllung des 17 000 Tonnen schweren Kolosses über Prag im Mai 1955 begingen Svec und seine Frau Selbstmord.

Die Geschichte des Stalin-Denkmals sei außergewöhnlich und tragisch, sagte die in Berlin und Prag lebende Regisseurin Katharina Schmitt am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. «Ich hatte gleich eine Vorahnung, dass es sich um gutes Material für eine Oper handeln könnte.»

Die Oper «Kein Mensch», zu der Jiri Kaderabek die Musik komponierte, ist noch bis Mai in Prag und im Herbst als Gastspiel in Bremen zu sehen. Die Inszenierung ist auch ein Beispiel für die lebendige Theaterszene in Prag, die nicht mehr nur die Klassiker aufführt. «Nachholbedarf gibt es überall, genauso wie offene und wache Zuschauer», meint Schmitt, die in Bremen aufgewachsen ist und an der Prager Theaterhochschule DAMU studiert hat.

Mit Beginn des politischen Tauwetters im Ostblock wurde die größte bekannte Stalin-Statue im Herbst 1962 gesprengt. Das gigantische Fundament steht bis heute - es ist zu groß, um es zu entfernen. Pläne, darin ein Ozeanarium zu bauen, scheiterten vor einigen Jahren.

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