München - Bei den erstmals von Star-Sorpanistin Cecilia Bartoli geleiteten Salzburger Pfingstfestspielen 2012 dreht sich alles um die schillernde Gestalt der ägyptischen Herrscherin Cleopatra. Die Königin sei eine der «geheimnisvollsten und faszinierendsten» historischen Frauengestalten, sagte Bartoli am Montag in München.
Ihr an Facetten reiches Leben «im Labyrinth von Eros und Macht», so das Motto des Festivals (25. bis 28.5.2012), wird in Oper, Konzert, Schauspiel, Kino und Kulinarik gespiegelt. Dabei wird neben Bartoli auch die russische Diva Anna Netrebko auf der Bühne zu erleben sein.
Bartoli selbst singt die Rolle der Cleopatra in einer Neuinszenierung von Georg Friedrich Händels Oper «Giulio Cesare in Egitto». Dabei handelt es sich laut Bartoli um eine Salzburger Erstaufführung. «Dies ist eine seiner besten und populärsten Opern, ein fantastisches Stück», sagte die italienische Sopranistin. Die Künstlerin wird unterstützt von der «Creme» der Barocksängerinnen und -sänger: den Countertenören Andreas Scholl und Philippe Jaroussky sowie der Mezzosopranistin Anne-Sofie von Otter.
Das viertägige Festival präsentiert darüber hinaus unter anderem William Shakespeares Drama «Antony and Cleopatra» mit Sven-Eric Bechtolf als Mark Anton und Sunnyi Melles als Cleopatra. In einer konzertanten Aufführung gegeben wird Jules Massenets selten gespielte Oper «Cléopatre» mit der Mezzosopranistin Sophie Koch als ägyptischer Königin.
Netrebko ist in einer Uraufführung eines noch namenlosen Auftragswerks aus der Feder des russischen Komponisten Rodion Schtschedrin zu erleben. Außerdem gibt es einen Cleopatra-Filmmarathon sowie ein ägyptisches Festessen mit landestypischer Musik.
Bartoli ist als künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele Nachfolgerin des Dirigenten Riccardo Muti, der seit 2007 den Ableger des Sommerfestivals leitet und dessen Fünf-Jahres-Projekt über die neapolitanische Schule des Barock und der Frühklassik 2011 zu Ende ging. Die Italienerin ist eine der populärsten Opernsängerinnen unserer Zeit. Mit rund zehn Millionen verkauften Tonträgern gilt sie neben Netrebko als «Popstar» des Klassikmarktes.