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Das Wagner-Theater in Riga soll rekonstruiert werden. Foto: Hufner
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16. August 2021: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Abgespecktes Festival in Jamel - Organisatoren optimistisch +++ Tschentscher: Hamburg durch Kultursommer kulturell wieder aufgelebt +++ Kulturarena Jena mit 19 000 Besuchern - rundes Jubiläum 2022 geplant +++ Jonas Kaufmann gibt Debüt in Arena von Verona

Abgespecktes Festival in Jamel - Organisatoren optimistisch

Jährlich lockt ein Festival zahlreiche Musikbegeisterte in das kleine Dorf Jamel bei Wismar, auch um ein politisches Zeichen zu setzen. Nicht so 2020. In diesem Jahr soll es trotz Corona wieder klappen.

Jamel (dpa) - Die Organisatoren des Festivals «Jamel rockt den Förster» bei Wismar hoffen trotz Corona-Krise darauf, dass das Festival in diesem Jahr wieder stattfinden kann - allerdings in kleinerem Rahmen. Sie sei optimistisch, sagte Organisatorin Birgit Lohmeyer. «Wenn wir das nicht wären, könnten wir das nicht machen.» Am 17. und 18. September sind Konzerte von nur jeweils zwei Künstlern oder Bands geplant. Wer das sein wird, würden die Besucher erfahren, wenn sie vor der Bühne stehen, sagte Lohmeyer.

Für die beiden Tage soll es Tickets für jeweils 300 - je nach Inzidenzlage maximal 1000 - Menschen geben. Diese sollen jeweils für einen Tag gelten. Übernachtungen auf dem Gelände soll es nicht geben. Besucher müssen geimpft, genesen oder negativ auf das Coronavirus getestet sein. Im vergangenen Jahr war das Festival wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.

«Jamel rockt den Förster» ist ein Protest gegen die starke Neonaziszene des Ortes. In den vergangenen Jahren spielten dort namhafte Künstler wie Die Toten Hosen, Die Ärzte und Herbert Grönemeyer. 2019 kamen mehr als 1000 Besucher zu dem Festival.

 

Tschentscher: Hamburg durch Kultursommer kulturell wieder aufgelebt

Hamburg (dpa/lno) - Mehr als 1800 Veranstaltungen an rund 200 Orten in 55 Hamburger Stadtteilen in vier Wochen: Der Hamburger Kultursommer ist am Sonntagabend mit einem Konzert des Philharmonischen Staatsorchesters unter Leitung von Kent Nagano auf dem Rathausmarkt zu Ende gegangen. Die Veranstaltung zeige, dass ein Abschluss auch ein Anfang sein kann, wie die Kulturbehörde am Sonntag mitteilte: Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg eröffnete am 14. und 15. August 2021 mit dem Rathausmarkt Open-Air die neue Konzertsaison 2021/22. Auf dem Programm stand eine Hommage an Jacques Offenbach mit Ensemblemitgliedern der Hamburgischen Staatsoper.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte anlässlich des Konzerts auf dem Rathausmarkt, «mit dem Kultursommer haben Kunst und Kultur in Hamburg einen Neustart erfahren». Mit mehr als 1800 Veranstaltungen in vier Wochen sei Hamburg kulturell wieder aufgelebt. «Die Freude darüber ist in der ganzen Stadt zu spüren.» In den nächsten Monaten stünden weitere Konzerte, Festivals und Kultur-Events auf dem Programm. Weiterhin gelte, Corona-Infektionsschutz sei wichtig, sagte Tschentscher. «Und den erreicht man am besten durch eine Impfung.»

Kultursenator Carsten Brosda (SPD), betonte, «der Kultursommer Hamburg hat uns wieder spüren lassen, welche Kraft in der Kunst liegt.» Kreative Projekte hätten die gesamte Stadt erobert, «Räume wieder geöffnet, in denen wir Kunst und Kultur gemeinsam erleben können, oder neue geschaffen». Einen «kulturell ebenso berauschenden Herbst» versprächen die Spielzeiteröffnungen der Theater und Konzerthäuser, die Festivals und Ausstellungshighlights.

Auch Brosda erinnerte an die Wichtigkeit, sich Impfen zu lassen: «Impfen schützt die Kultur. Wer sich impfen lässt, sichert den Weg zurück in ein unbeschränktes unbeschwertes kulturelles Leben.»

 

Kulturarena Jena mit 19 000 Besuchern - rundes Jubiläum 2022 geplant

Jena (dpa/th) - Rund 19 000 Besucher haben die Konzerte, Film- und Theatervorführungen der Kulturarena Jena in diesem Jahr besucht. «Wir sind ganz froh, dass die Kulturarena trotz der Einschränkungen so gut aufgenommen wurde», sagte Produktionsleiter Kristjan Schmitt am Sonntag mit Blick auf die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. 17 der insgesamt 35 Veranstaltungen in diesem Jahr waren - trotz Sitzkonzerten und etwa fehlendem Gastro-Bereich - ausverkauft. So auch das popmusikalische Abschlusskonzert am Sonntagabend mit Liedermacher und Kabarettist Rainald Grebe und Fortuna Ehrenfeld.

Neben den Aufführungen der Kinderarena seien bei dem mit sechs Wochen Dauer längsten Sommerfestival Thüringens auch Konzerte von Musikern wie Thees Uhlmann, Alice Phoebe Lou oder Patrice ausverkauft gewesen, sagte Schmitt. Allerdings habe in diesem Jahr auch nur rund ein Viertel der Plätze zur Verfügung gestanden, die sonst in den Verkauf gingen. Statt 3000 Tickets konnten 2021 in Anbetracht der Pandemiebedingungen nur rund 700 Tickets pro Veranstaltung verkauft werden. Da sei es nicht ganz so schwer gewesen, ein Konzert auszuverkaufen, so Schmitt. 2019 hatten noch 67 000 Gäste die Kulturarena besuchen können. Mit 19 000 Gästen stehe man in diesem Corona-Jahr aber gut da.

«Wir glühen für die Kulturarena, haben getan, was möglich war - und wir freuen uns riesig auf das nächste Jahr», sagte Schmitt. Seinen Angaben nach laufen bereits die Verhandlungen mit Künstlern für die Kulturarena im kommenden Jahr. Die 30. Arena soll vom 20. Juli bis 28. August 2022 laufen. Egal, was die nächsten Monate an Hürden bringen werden, sei man «bis in die Fingerspitzen motiviert», den Jubiläumssommer zu einem ganz besonderen zu machen.

 

Jonas Kaufmann gibt Debüt in Arena von Verona

Verona (dpa) - Der deutsche Operntenor Jonas Kaufmann gibt am 17. August sein Debüt in der Arena von Verona. Er werde dort Auszüge aus dem ersten Akt von Richard Wagners «Die Walküre« in der Rolle des Siegmund singen, teilten die Veranstalter in der norditalienischen Stadt am Samstag mit. Begleitet werde er dabei von der österreichischen Sopranistin Martina Serafin.

Nach der Pause gehe es dann ganz Italienisch weiter mit Szenen und Arien aus «La forza del destino» und «Macbeth» von Giuseppe Verdi und «Andrea Chénier» von Umberto Giordano. Am Dirigentenpult steht der Deutsche Jochen Rieder.

Die Arena von Verona ist ein gut erhaltenes römisches Amphitheater aus dem ersten Jahrhundert nach Christus. Sie ist heute ein beliebter Veranstaltungsort und ein Wahrzeichen der Stadt. Der 52-jährige Kaufmann, ein geborener Münchner, hat eine Schwäche für Italien. «Ich liebe das Bel Paese, es ist jedes Mal, wie nach Hause zu kommen», sagte er 2015 in einem Interview der römischen Tageszeitung «La Repubblica» - in perfektem Italienisch, wie das Blatt seinerzeit hervorhob.

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