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Inklusion musikpädagogisch umsetzen

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Neuer Masterstudiengang „Inklusive Musikpädagogik / Community Music“ startet in Eichstätt
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An der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) kann ab dem Wintersemester 2017/18 der Masterstudiengang „Inklusive Musikpädagogik / Community Music“ belegt werden. Laut Angaben der KU bietet sie damit „als erste europäische Hochschule einen Weiterbildungsstudiengang in Voll- und Teilzeit an, der explizit auf die musikpädagogische Qualifikation und Professionalisierung von Musikpädagogen/-innen im Hinblick auf die Umsetzung des Menschenrechts ‚Inklusion‘ abzielt.“

Gegenüber der nmz begründet Daniel Mark Eberhard, der als Professor für Musikpädagogik und Musikdidaktik den Studiengang leitet, das neue Angebot unter anderem damit, dass zu wenige Musikpädagogen/-innen ausgebildet würden, die in der Lage seien, mit heterogenen Gruppen zu arbeiten. In der bisher vor allem im angelsächsischen Raum beheimateten Community Music wiederum sei eine langjährige inklusive Praxis vorhanden. „Hier sind erfolgreich Ansätze entwickelt worden, mit unterschiedlichen Zielgruppen auch über niederschwellige Vermittlungsformate in Musizierprozesse zu kommen“, so Eberhard. „Dabei geht es um gemischte Gruppen, die voraussetzungslos unter dem besonderen Aspekt von Partizipation und Demokratisierung von Bildung beteiligt­ werden.“ Dem Hauptkritikpunkt an der Community Music, bei ihr stehe das Machen im Vordergrund und nicht das ‚Wie‘, will Eberhard einen wissenschaftlich fundierten, gleichzeitig aber anwendungsorientierten Studiengang entgegensetzen, der auf Musikvermittlung auf einem höheren künstlerisch-kreativen Level abzielt: „Uns geht es auch um ästhetische Bildung und Erfahrung.“ Durch Kooperationen, etwa mit dem Master of Arts in Community Music der Wilfrid Laurier University in Kanada und dem International Centre for Community Music an der York St. John University (GB), sollen die Studierenden dabei auch eine internationale Perspektive erhalten.

Neben Eberhard, der zusätzlich zu seinem Schulmusik- und Forschungshintergrund auch seine außerschulischen Erfahrungen sowie seine künstlerische Expertise als Jazzmusiker einbringt, zählen unter anderem Alicia de Banfy-Hall als ausgewiesene Expertin für Community Music und Gabriele Hirte mit dem Schwerpunkt Inklusion in Schule und Instrumentalpädagogik zum Dozententeam. Dieses wird für zusätzliche Lehrangebote gezielt mit Gästen ergänzt. Der Studiengang dauert in der Vollzeitvariante vier, in der Teilzeitvariante acht Semester, wobei die KU Eberhards Einschätzung zufolge als kleine Hochschule auch eine gewisse Flexibilität für individuelle Lösungen erlaube.

Als Zielgruppe nennt die KU „Absolventen von Musik-Lehramtsstudiengängen, Studienabsolventen in den Bereichen künstlerische Praxis, Instrumental-/Vokalpädagogik, Musikpädagogik/Musikvermittlung, Musikwissenschaft, Musiktherapie, Kulturvermittlung, Pädagogik, Soziale Arbeit, Sonderpädagogik oder Sozialpädagogik.“ Gerade auch in letzteren Arbeitsfeldern vermutet Daniel Mark Eberhard kompetente Musikerinnen und Musiker, die sich auf diese Weise gezielt weiterbilden könnten.

Zulassungsvoraussetzung ist das Bestehen einer Eignungsprüfung. Diese findet einmal jährlich im September statt. Die Anmeldung zur Eignungsprüfung ist mit allen erforderlichen Unterlagen bis zum 1. August an das Studierendenbüro der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Ostenstr. 26, 85072 Eichstätt zu richten. Am 21. Juli findet von 10 bis 14 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Studiengang statt. jmk

Weitere Informationen unter: www.musikpädagogik.info

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