+++ BKJ wählt neuen Vorstand und setzt die Stärkung der Zivilgesellschaft für 2016 auf ihre Agenda +++ Christoph Wolff ausgezeichnet +++ AMJ hat neuen Vorstand +++ Zum Tod von Wolfgang Schmidt-Köngernheim +++ Credit Suisse Young Artist Award für Simone Rubino +++
BKJ wählt neuen Vorstand und setzt die Stärkung der Zivilgesellschaft für 2016 auf ihre Agenda
Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) will sich 2016 verstärkt politisch wirksam als zivilgesellschaftlicher Akteur für die Rechte von Kindern und Jugendlichen auf kulturelle Teilhabe, Partizipation und gerechte Bildungschancen einsetzen. „Eine jugendgerechte Gesellschaft ist ohne die Zivilgesellschaft, ihr Engagement, ihre Netzwerke, Ressourcen und Potenziale nicht realisierbar“, so der Vorsitzende der BKJ, Gerd Taube.
Die Vertreter/-innen der Mitgliedsorganisationen der BKJ wählten am 15. November 2015 einen neuen Vorstand. Marleen Mützlaff, Generalsekretärin beim Arbeitskreis Musik in der Jugend (AMJ) und Alexander Luttmann, Geschäftsführer der Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (LKJ) Schleswig-Holstein, wurden neu in den Vorstand gewählt.
Gerd Taube, Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrums der Bundesrepublik Deutschland (KJTZ) wurde in seinem Amt als Vorsitzender erneut bestätigt. Wiedergewählt wurden außerdem Eva Bürgermeister, Leiterin des Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrums (KJF), und Peter Kamp, Vorsitzender des Bundesverbands der Jugendkunstschulen und kulturpädagogischen Einrichtungen (bjke), Insa Lienemann, Geschäftsführerin der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ) Niedersachsen, und Matthias Pannes, Bundesgeschäftsführer des Verbands deutscher Musikschulen (VdM) – die letzteren beiden als stellvertretende Vorsitzende. Herzlich verabschiedet wurde Axel Schneider, Geschäftsführer der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung (LKJ) Sachsen-Anhalt, der nicht wieder kandidiert hatte.
Neben dem Jahresthema und der Vorstandswahl hat die Mitgliederversammlung auch über die Aufnahme eines neuen Mitglieds entschieden: der Bundesverband Musikunterricht (BMU) ist ein Zusammenschluss der BKJ-Mitgliedsorganisation Arbeitskreis für Schulmusik (AfS) und des Verbands Deutscher Schulmusiker (VDS). Die BKJ besteht damit aktuell aus 57 Mitgliedsorganisationen aus allen Sparten der kulturellen Bildung.
Christoph Wolff ausgezeichnet
Der Bach- und Mozart-Experte Christoph Wolff (Jahrgang 1940) wurde bei der Sitzung des Ordens Pour le mérite am 27. September in Magdeburg zum neuen Mitglied gewählt.
Geboren am 24. Mai 1940 in Solingen studierte Christoph Wolff Kirchenmusik, Orgel und historische Tasteninstrumente in Berlin und Freiburg (1963 Staatsexamen) sowie Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Theologie in Berlin und Erlangen (1966 Dr. phil.). Nach Lehrtätigkeit in Erlangen, Toronto und New York (Columbia University) wechselte er 1976 an die Harvard University. Im Nebenamt leitete er von 2001 bis 2013 das Bach-Archiv Leipzig und baute die von Bund, Land und Stadt getragene Einrichtung zu einem modernen Forschungsinstitut an der Universität Leipzig aus. Seine Publikationen gelten der Musikgeschichte vom 15. bis ins 20. Jahrhundert – mit Untersuchungen zu spätmittelalterlichen Notationen, früher Tastenmusik, Monteverdi, Schütz, Händel, den Bach-Söhnen, Schubert, Wagner, Brahms und Schönberg, zur Neuen Sachlichkeit der 1920er Jahre, zur Musik-Ikonographie, -Terminologie und Musiker-Emigration der Nazizeit. Forschungsschwerpunkte bilden Bach und Mozart – mit Monographien und Editionen sowie Quellenstudien und stilkritischen Arbeiten zu allen Werkgattungen beider Komponisten.
AMJ hat neuen Vorstand
Die Vorstandswahl beim Arbeitskreis Musik in der Jugend (AMJ) am 21. November 2015 ergab neben Kontinuität auch personelle Veränderungen in der Vereinsführung. Drei der nun insgesamt acht Vorstandsmitglieder wurden neu gewählt; fünf Mitglieder wurden in ihrem Amt bestätigt. Karl Ermert aus Wolfenbüttel, der frühere Direktor der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, wurde als Vorsitzender wiedergewählt. Zusammen mit seinen Vertreter/-innen Bine Becker-Beck, Willich, und Markus Brünger, Garbsen, bildet er den geschäftsführenden Vorstand. Beide gehören dem AMJ-Vorstand seit der letzten Wahlperiode an – Bine Becker-Beck bereits als stellvertretende Vorsitzende, Markus Brünger bislang als Beisitzer. Neben dem bisherigen Vorstandsmitglied Regina Görner aus Saarlouis wurden als neue Beisitzer/-innen gewählt: Joachim Geibel aus Köln, Gabriele Nogalski aus Bremen sowie Berit Walther aus Jena. Franz Riemer aus Wolfenbüttel wurde vom Vorstand kooptiert. Ergänzt wird das Gremium durch die Ehrenvorsitzende Lore Auerbach aus Hildesheim.
Das neunköpfige Team der Bundesgeschäftsstelle in Wolfenbüttel um die Generalsekretärin Marleen Mützlaff bildet die Organisationsbasis des AMJ und arbeitet eng mit dem Vorstand zusammen.
Zum Tod von Wolfgang Schmidt-Köngernheim
Wie der Redaktion erst jetzt bekannt wurde, verstarb bereits am 6. Oktober 2015 der Gründungspräsident des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz, Wolfgang Schmidt-Köngernheim. 1932 in Ludwigshafen geboren war er nach seinem Studium von 1964 bis 1973 Musikalischer Oberleiter am Stadttheater Lüneburg und 1. Kapellmeister und Leiter der Jugendmusik am Stadttheater Bremerhaven. Dort entwickelte Schmidt-Köngernheim die Kinder- und Jugendtheater-Reihe „99 Wege zum Theater“. Im Jahr 1974 ging er zurück in den Schuldienst und wurde zum Fachberater Musik und Leiter der Fachdidaktischen Kommission Musik für die Mainzer Studienstufe ernannt. Ferner war er zweiter Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schulmusiker und dort maßgeblich am Aufbau des Verbandes auf Landes- und Bundesebene beteiligt. 1979 wurde er zum Gründungspräsidenten des Landesmusikrats gewählt. Dieses Amt hatte er neun Jahre inne. In seiner Amtszeit kämpfte er für die Gründung einer Landesmusikakademie und legte den Grundstein für den Landesjugendchor. Von 1985 bis 1997 leitete er das Peter-Cornelius-Konservatorium der Stadt Mainz.
Credit Suisse Young Artist Award für Simone Rubino
Der Schlagzeuger Simone Rubino erhält den diesjährigen Credit Suisse Young Artist Award. Die Jury unter Vorsitz von Michael Haefliger, Intendant des Lucerne Festival, vergab den mit 75.000 Schweizer Franken dotierten Preis zum neunten Mal. Der Credit Suisse Young Artist Award ist eine Initiative von Lucerne Festival, den Wiener Philharmonikern, der Gesellschaft für Musikfreunde Wien sowie der Credit Suisse Foundation, geht an herausragende junge Musikerpersönlichkeiten für außerordentliche Leistungen und stellt ihnen Mittel und Auftrittsmöglichkeiten für einen entscheidenden Durchbruch zur Verfügung. Der Preis beinhaltet auch ein Konzert mit den Wiener Philharmonikern im Rahmen des Luzerner Sommerfestivals. Der italienische Schlagzeuger Simone Rubino, geboren 1993 in Chiavasso bei Turin, erhielt seine Ausbildung bei Riccardo Balbinutti in Turin und absolviert momentan einen Master-Studiengang bei Peter Sadlo an der Münchner Hochschule für Musik und Theater. 2014 erhielt er den Ersten Preis, den Publikumspreis und den Gebrüder-Busch-Preis des ARD Musikwettbewerbs in München.