Philip Glass’ 2000 in Seattle uraufgeführte Oper setzt sich mit Franz Kafkas berühmter Erzählung „In der Strafkolonie“ auseinander. In dieser Erzählung prangert Kafka Unmenschlichkeit und Mitleidlosigkeit in einer scheinbar rationalen und geordneten Welt an. Alles erscheint logisch und klar und doch ist nichts absurder, als dass einer sich aufschwingt, den andern scheinbar nach Recht und Gesetz zu morden: die Todesmaschine. „Umbringen müsste man den, einfach hinrichten“ – wie oft hört man heutzutage diesen Satz. Leichtfertig dahin gesagt, aber dahinter versteckt sich eine Haltung, die unmenschlich und grausam ist – und: wie schnell wendet sich eine Situation gegen den Urteilenden und er wird selbst hingerichtet von der öffentlichen Meinung, die er vorhin so eloquent vertreten hat! Genau diese Situation begreift Kafka in seiner zunächst scheinbar abstrusen Erzählung, die der berühmte amerikanische Komponist Philip Glass für sein neuestes fulminantes Werk ausgesucht hat. Schon in seinen berühmten Opern „Satyagraha“ und „Echnaton“ – grandios an der Stuttgarter Oper inszeniert – hat Glass gezeigt, wie er kühl und völlig distanziert mit Musik umgehen kann; keine romantische Gefühlsduselei, sondern eiskalt sezierte Gefühle.
Philip Glass’ 2000 in Seattle uraufgeführte Oper setzt sich mit Franz Kafkas berühmter Erzählung „In der Strafkolonie“ auseinander. In dieser Erzählung prangert Kafka Unmenschlichkeit und Mitleidlosigkeit in einer scheinbar rationalen und geordneten Welt an. Alles erscheint logisch und klar und doch ist nichts absurder, als dass einer sich aufschwingt, den andern scheinbar nach Recht und Gesetz zu morden: die Todesmaschine. „Umbringen müsste man den, einfach hinrichten“ – wie oft hört man heutzutage diesen Satz. Leichtfertig dahin gesagt, aber dahinter versteckt sich eine Haltung, die unmenschlich und grausam ist – und: wie schnell wendet sich eine Situation gegen den Urteilenden und er wird selbst hingerichtet von der öffentlichen Meinung, die er vorhin so eloquent vertreten hat! Genau diese Situation begreift Kafka in seiner zunächst scheinbar abstrusen Erzählung, die der berühmte amerikanische Komponist Philip Glass für sein neuestes fulminantes Werk ausgesucht hat. Schon in seinen berühmten Opern „Satyagraha“ und „Echnaton“ – grandios an der Stuttgarter Oper inszeniert – hat Glass gezeigt, wie er kühl und völlig distanziert mit Musik umgehen kann; keine romantische Gefühlsduselei, sondern eiskalt sezierte Gefühle. Nach der deutschen Erstaufführung im März 2002 in Darmstadt hat die Pocket Opera Company als zweite Bühne in Deutschland das neueste Werk des renommierten amerikanischen Komponisten in ihr Repertoire aufgenommen – Premiere war am 26. September 2002 in der Regie von Peter B. Wyrsch mit dem Ensemble Klangkonzepte Nürnberg unter der musikalischen Leitung von Andrea Molino. Die Oper kommt am 6. November 2002 im Rahmen der Themenwoche „Live from Death Row“ in der Galerie Lindig, Nürnberg erneut zur Aufführung.Info: Pocket Opera Company,
Gertrudstr. 21, 94029 Nürnberg,
Tel. 0911/32 90 47, Fax 0911/31 46 06,
http://www.pocket-opera.com