Stuttgart (ddp-bwb). Die drei baden-württembergischen Landesbühnen wollen in der Spielzeit 2009/2010 stärker das junge Publikum ansprechen. «Der Zauber des Theaters wirkt ja immer noch. Mit attraktiven Inhalten versuchen wir deshalb, auch die Kinder und Jugendlichen noch mehr anzulocken», sagte die Intendantin des Tübinger Landestheaters, Simone Sterr, am Mittwoch in Stuttgart bei der Vorstellung der Spielpläne für die Saison.
Alle drei Bühnen in Tübingen, Esslingen und Bruchsal inszenieren dazu zahlreiche Stücke im Bereich Kinder- und Jugendtheater. In Esslingen wagt man sich erstmals mit dem Stück «Prinzessin Ulla und die schöne Lau» an eine Kinderoper. Auch sollen die Klassenzimmerstücke, mit denen die Bühnen an die Schulen gehen, erhalten bleiben.
Mit insgesamt knapp 30 Premieren wollen die Landesbühnen zudem auch die mittlere Altersgruppe für sich gewinnen. «Es geht darum, das Theater als sinnvolle Alltagsunterbrechung attraktiv zu machen, so dass es zum Leben dazugehört - auch für die, die vielleicht gerade Karriere machen oder Kinder haben», sagte Sterr. So werden auf den Landesbühnen Klassiker wie etwa Goethes «Faust» oder Schillers «Räuber» gezeigt. Daneben finden sich aber auch moderne Inszenierungen wie «Nipplejesus» von Nick Hornby, das auch in Museen aufgeführt werden soll, oder eine Bühnenfassung des Krimis «Tannöd»
Eine Herausforderung sehen die Intendanten derzeit in den Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf das kulturelle Leben im Land. «Die Sorge, wie es weitergehen wird, ist schon groß», sagte der Intendant der badischen Landesbühne, Carsten Ramm. Allerdings sei die aktuelle Entwicklung auch eine «inhaltliche Herausforderung» für die Theater. Im Jahr 2008 wurden die drei Landesbühnen vom Land Baden-Württemberg nach Angaben des Wissenschaftsministeriums mit 10,5 Millionen Euro gefördert. Hinzu kommen Mittel der Kommunen.