Vor dem Hintergrund, dass man als Komponist sowohl Hörer ist, als auch Hörer hat, steht es keinem Komponisten schlecht an, sich Gedanken über Rezeptionsweisen, über Rezeptionsmöglichkeiten und -fähigkeiten zu machen. Ich spreche im Folgenden aus der Sicht eines Komponisten über Voraussetzungen, die meiner Ansicht nach sowohl auf Seiten der Musikhörer als auch auf Seiten der Musikhervorbringer, das heißt der Komponisten, dazu beitragen können, beider Tätigkeiten wesentlich und wertvoll zu machen. Naturgemäß dies vor dem Hintergrund meines eigenen Musik- und Komponierverständnisses – vieles, was ich anspreche, sehe ich aber unabhängig von einer bestimmten ästhetischen Ausrichtung. Damit steht im Zusammenhang, dass ich die „klassische“ Konstellation Hörer–Komponist (der Hörer als Rezipient einer musikalischen Äußerung eines kompositorisch tätigen Menschen) als eine exemplarisch zugrunde gelegte verstanden wissen möchte. Ich weise darauf hin, weil natürlich die „klassische“ Linie Komponist – Werk – Interpret – Hörer in der Neuen Musik schon seit längerem oft aufgeweicht wird. Es ist heute nichts Ungewöhnliches mehr, wenn das vormals „nur“ zuhörende Publikum zu Mitwirkenden bei der Interpretation oder sogar der Komposition wird. Meine Überlegungen dürften sich aber, so denke ich, auch bei einer veränderten Ausgangssituation übertragen oder einfügen lassen.
In den Räumen des Carl-Orff-Zentrums in München tagte Mitte Dezember das 3. Symposion der Münchner Gesellschaft für Neue Musik. Komponist Bernhard Weidner war als Referent geladen zum Thema „Neue Musik und Schule“. Die nmz druckt seinen Vortrag leicht gekürzt. Vor dem Hintergrund, dass man als Komponist sowohl Hörer ist, als auch Hörer hat, steht es keinem Komponisten schlecht an, sich Gedanken über Rezeptionsweisen, über Rezeptionsmöglichkeiten und -fähigkeiten zu machen. Ich spreche im Folgenden aus der Sicht eines Komponisten über Voraussetzungen, die meiner Ansicht nach sowohl auf Seiten der Musikhörer als auch auf Seiten der Musikhervorbringer, das heißt der Komponisten, dazu beitragen können, beider Tätigkeiten wesentlich und wertvoll zu machen. Naturgemäß dies vor dem Hintergrund meines eigenen Musik- und Komponierverständnisses – vieles, was ich anspreche, sehe ich aber unabhängig von einer bestimmten ästhetischen Ausrichtung. Damit steht im Zusammenhang, dass ich die „klassische“ Konstellation Hörer–Komponist (der Hörer als Rezipient einer musikalischen Äußerung eines kompositorisch tätigen Menschen) als eine exemplarisch zugrunde gelegte verstanden wissen möchte. Ich weise darauf hin, weil natürlich die „klassische“ Linie Komponist – Werk – Interpret – Hörer in der Neuen Musik schon seit längerem oft aufgeweicht wird. Es ist heute nichts Ungewöhnliches mehr, wenn das vormals „nur“ zuhörende Publikum zu Mitwirkenden bei der Interpretation oder sogar der Komposition wird. Meine Überlegungen dürften sich aber, so denke ich, auch bei einer veränderten Ausgangssituation übertragen oder einfügen lassen. Was kann eine allgemeine, das heißt in erster Linie schulische musikalische Ausbildung zu diesen von mir anvisierten Voraussetzungen vielleicht beitragen? Auf der einen Seite muss und soll musikalische Ausbildung meiner Ansicht nach natürlich musiktheoretische Grundlagen wie Allgemeine Musiklehre und darauf aufbauend kompositorische Techniken, muss und soll sie musikgeschichtliche Kenntnisse, biografische und gesellschaftliche Hintergründe vermitteln. Dies im Zusammenhang mit Klangbeispielen, vielleicht sogar Konzertgängen und selbst praktiziertem Musik-Machen. So wird der Fundus an Wissen über Musik und an kennen gelernter Musik selbst vergrößert, wobei hoffentlich so früh wie möglich die aktuelle Neue Musik behandelt, wenigstens aber soweit wie möglich ins 20. Jahrhundert vorgedrungen wird.Bei diesem Vorgehen gelingt es nun andererseits eventuell, etwas auszulösen, was ich das Entfaltenlassen, das „Ausbilden“ von ästhetischen Sensibilitäten und Fähigkeiten nennen möchte.
Kunst als Schlüsselmedium
Was meine ich mit ästhetischen Fähigkeiten? Ich verstehe darunter die Befähigung, sich über das Medium der Kunst einem Bestandteil der Wirklichkeit nähern zu können, der sich anderen Zugangsweisen ganz oder teilweise verschließt – vornehmlich denen des Alltagsverstandes, einer rein logischen, mathematisch-naturwissenschaftlichen Wirklichkeitserfassung, der Politik oder dem Markt. Diesen Wirklichkeitsbestandteil sollte für mich Kunst als ihre primäre Domäne erachten.
Sie müssen jetzt keine Angst haben, dass es esoterisch wird, aber Fakt ist die Schätzung von Bewusstseinsforschern, dass wir über unsere Sinnesorgane und unser Nervensystem etwa eine Million Mal mehr Bits pro Sekunde – also Informationseinheiten pro Sekunde – aufnehmen und anschließend auch verarbeiten können als letztlich in unser klares Bewusstsein gelangen. [1] Das heißt, dass die Bandbreite unseres Bewusstseins zumindest sehr gering ist gegenüber dem, was wir insgesamt über unsere Sinne wahrnehmen können. Sie werden sich vielleicht im Moment – während sie mir zuhören – etwa der Stellung ihrer Füße oder auch Ihres Unterkiefers nicht bewusst sein, Ihr Körper wird ihnen aber spätestens bei unangenehmen Fehlstellungen dennoch Signale über Ihr Nervensystem senden und ansonsten, wenn Ihr Bewusstsein seinen Fokus darauf richten möchte, Ihnen die nötigen Informationen liefern. Der dänische Wissenschaftsjournalist Tor Nørretranders führt in diesem Zusammenhang aus: „Es wird zwar oft beklagt, die Informationsgesellschaft mute den Menschen zuviel Information zu, in Wahrheit verhält es sich umgekehrt. Der Mensch ist dafür ausgestattet, Millionen von Bits pro Sekunde zu verarbeiten, hat es aber nur mit wenigen Bits auf einem [Computer-] Bildschirm zu tun. Die Sinnlichkeit stofflicher Bearbeitung ist aus dem Arbeitsprozess verschwunden, und das Bewusstsein muss sich [auf Dauer] von wenigen Bits pro Sekunde nähren. Es ist wie „fast food“ – nichts zu verdauen, weder Knochen noch Fasern sind wegzuwerfen.“ [2]
Kunsterleben ist nun ganz entscheidend von der sinnlichen Wahrnehmung geprägt. Mehr noch: von ihrer Reichhaltigkeit und Komplexität. Kunst dringt damit zu dem von mir erwähnten diskursiv-rational nicht in den Griff zu bekommenden Wirklichkeitsbereich vor. Ästhetische Fähigkeiten gewährleisten diese Annäherungsmöglichkeit. Es ist dabei eine Sensibilisierung für die Mittel der Kunst nötig, um diesen Weg ohne Unverständnis oder Enttäuschung beschreiten zu können. Ist aber eine solche Sensibilität vorhanden, so besteht die Möglichkeit, im Umgang mit Kunst diesen Aspekten der Wirklichkeit – und das heißt der inneren und der äußeren Wirklichkeit – Gestalt, Gegenwart und Gewicht zu geben. Mehr noch: Sensibilität für das nicht klar Fass- und Handhabbare erhöht die Sensibilität für das Unbekannte, das Andersartige, die Anderen, das Umgebende.
Das sinnliche Erlebnis der eigenen Unvollkommenheit in diesem Sinne – weil für einen selbst neue Erfahrungswerte nicht eindeutig zuzuordnen sind – bietet die Chance der Einsicht in die eigene Erweiterbarkeit. Helmut Lachenmann schreibt in „Affekt und Aspekt“: „Hören bedeutet: sich verändern, sich selbst in seiner Veränderbarkeit neu entdecken.“ [3] Sich selbst in dieser Hinsicht damit besser kennen zu lernen kann für jeden nur von Vorteil sein und ist meiner Auffassung nach bereits als eine soziale Fähigkeit einzuschätzen.
Erweiterter Horizont
Das musikalische Ereignis selbst (und zwar unabhängig von seiner Form, sei es nun die Interpretation eines Werkes im Rahmen eines Konzertes, sei es eine Performance oder eine Installation) bietet nun die Chance der Erweiterung des eigenen Wahrnehmungs- und Erwartungshorizontes; es bietet die Chance des Einnehmens eines neuen Standpunktes, der einen neuen oder vielleicht auch nur verschobenen Blickwinkel ermöglicht – weil für einen selbst eventuell Neues, Unerwartetes, Unbekanntes passiert. Damit meine ich zunächst einmal einen neuen Blickwinkel im rein ästhetischen Raum. Daran anschließend vollzieht sich eine „Standortverschiebung“ jedoch möglicherweise auch im Rahmen der allgemeinen Wirklichkeitserfahrung und wenn ja, dann auf eine sehr subtile Art und Weise.
Musik nimmt nicht nur für mich überhaupt eine ganz zentrale Stellung ein, bezogen darauf, dass ein künstlerisches Ereignis die Chance für besondere Erlebnisqualitäten bietet. Ich meine Erlebnisqualitäten wie Fasziniertsein, Berührtsein, Erschauern, Verstörtsein, Nähe, Überraschtsein – jeder mag diese Aufzählung für sich selbst fortführen. Sie seien unter dem Begriff „sublime Erlebnisqualitäten“ zusammengefasst. Diese gründen auf dem unmittelbaren und verdichteten Erleben eines Moments – vermittelt durch eine klangliche Gestalt in der Zeit. (Der Erkenntnistheoretiker Jens Brockmeier spricht zu Recht von einer „vermittelten Unmittelbarkeit“. [4]) Es kennzeichnet diese Erlebnisqualitäten weiterhin, dass ihre Herkunft in letzter Instanz offenbar nicht bestimmbar ist – zumindest nicht begrifflich. Durch diese Unbestimmbarkeit stellen sie aber gerade so etwas wie Indizien für unsere Einbettung in eine Wirklichkeit, die uns unbekanntes, womöglich sogar unzugängliches Terrain enthält, dar.
Bereitschaft zum Erlebnis
Wie ist nun zu den von mir angeführten „sublimen Erlebnismomenten“ zu gelangen?
Ich kann hier als Bedingungen nur die Offenheit und – wie bereits zuvor kurz angedeutet – die Bereitschaft nennen. Hinzu kommt, dass das Annehmen einer künstlerischen Äußerung in gewissem Ausmaß einem Resonanzphänomen unterworfen ist: Es muss ein Mindestmaß an „Schwingungsgleichheit“ – in diesem Fall zwischen Komponist und Rezipient – bezüglich der ästhetischen Sensibilisierung existieren. Ist aber diese „erste Hürde“ sozusagen erst einmal genommen und ein Einstieg geschafft, besteht die von mir oben besprochene Chance für „sublime Erlebnismomente“ – und darüber hinaus besteht „nur“ noch die Notwendigkeit zur Bereitschaft.
a) Zur Bereitschaft, die eigenen zu dem bestimmten Zeitpunkt wie auch immer gearteten und ausgebildeten musikalischen Voraussetzungen einzubringen und diese potenziell zu erweitern; also Musik nicht lediglich als puren Genuss zu verstehen oder als gesellschaftliches „Event“.
b) Zur Bereitschaft, sein subtiles Wahrnehmungsvermögen auch zu schulen, den Umgang mit ihm zu pflegen. Das heißt in erster Linie sich dafür Zeit zu nehmen und sich mit Dingen zu befassen, die die kognitiven Potenzen wach halten und ausbauen und eben nicht zukleistern bzw. durch Berieselung (wenn auch vermeintlich wohlig) zu betäuben.
c) Zur Bereitschaft, sich der ästhetischen Entäußerung einer Person (eventuell auch mehrerer Personen) zu widmen, sich auf sie einzulassen und sich dabei mit pozentiell Ungewohntem, Radikalem oder Provokativem in Beziehung zu setzen, sich aber auch berühren zu lassen.
Allerdings muss ich gerade als Komponist hier anfügen, dass zwar die Bereitschaft zum Einstieg in die ästhetische Interaktion seitens des Aufnehmenden vorhanden sein muss, den Impuls dafür, dass etwas passiert, muss aber das Kunstwerk liefern.
Sind nun diese auf ästhetischer Sensibilisierung beruhenden Voraussetzungen für ein von mir als wesentlich und wertvoll angesehenes Kunst- oder Musikgeschehen erlern- beziehungsweise lehrbar?
Ich muss hier nun wieder darauf zurückkommen, dass ich kein Pädagoge bin und nur als Komponist sprechen kann, der Überlegungen über das Geschehen beim Rezipieren von Musik anstellt und der letztlich nur über die eigenen Erfahrungen als (institutionell) musikalisch Ausgebildeter und als Hörer verfügt. Mir erscheinen aber die ästhetischen Fähigkeiten eines Menschen seitens Außenstehender nicht lehrbar, „lediglich“ förderbar –seitens seiner selbst nicht erlernbar, aber entwickelbar. Dies bedeutet, dass sie a priori zumindest im Kern bereits vorhanden sein müssen. Ich bin davon überzeugt, dass dem bei jedem Menschen so ist, freilich in unterschiedlichem Ausmaß wie bei jeder anderen Begabung.
Mit allen weiteren Vermutungen würde ich nur dilettieren. Ich möchte nur noch einmal darauf verweisen, dass Musikunterricht durch die Vergrößerung des Fundus an Wissen über Musik und an kennengelernter Musik selbst die Ausbildung ästhetischer Fähigkeiten auslösen kann. (Als Beispiel hierfür kann ich mich selbst anführen.) Alles Weitere an Entwicklung der eigenen ästhetischen Kompetenzen fällt spätestens im Erwachsenenalter jedem selbst zu – wobei hier im Übrigen immer noch ebenso wie natürlich bereits im Kindheits- oder Jugendalter eine immense Verantwortung bei den Medien zu sehen ist. Dennoch spricht das letztlich niemanden von der eigenen Verantwortung für die Pflege seiner ästhetischen Kompetenzen frei.
So bleibt mir nun noch auf Aspekte einzugehen, die mit dem Komponieren, speziell mit meinem Komponieren zusammenhängen.
Für mein Komponieren steht die Annäherung an den diskursiv-rational nicht zugänglichen Wirklichkeitsbestandteil ebenfalls im Vordergrund. Es liegt allerdings in der Natur der Sache, dass es keine Methode gibt, das Sublime bewusst herzustellen – wäre das möglich, es wäre ein Widerspruch in sich.
Der musikalische Einfall
Was mich und andere Komponisten vom reinen Rezipienten unterscheidet, ist der Wunsch mit dem klanglichen Material aktiv umzugehen, es zu gestalten. Ich denke hierbei, dass musikalischer Unterricht für eine derartige Aktivität in noch höherem Maß als für die Ausbildung ästhetischer Sensibilitäten beim hörenden Erleben „lediglich“ als Impulsgeber dienen kann. Bemerkenswert erscheint mir weiterhin die Tatsache, dass derartige Impulse nicht bewusst „setzbar“ sind, sondern dass sie einfach in Erscheinung treten, potenziell ausgelöst durch alles, was im Unterricht angeboten wird, und abhängig von der individuellen Disposition des Schülers.
Ich für meine Person versuche nun für eine Komposition auf dasjenige Material zuzugreifen, von dem ich glaube, es besitzt genug Potenzial, um Sublimes in sich tragen zu können, damit dieses in einer Neuzusammensetzung des Materials in Erscheinung treten kann. Hierbei habe ich großes Vertrauen in den musikalischen Einfall, Sie können es auch die Intuition nennen.
Mir liegt die Vorstellung nahe, einen kreativ tätigen Menschen als eine Art Brennspiegel zu betrachten. Er bündelt seine gesamte Wirklichkeitswahrnehmung und fokussiert sie auf das ästhetische Material, welches er in sich trägt – bei einem Komponisten der eigene hörend erlebte Fundus an kennen und lieben gelernter Musik. Es tritt nun eine Veränderung in diesem Material ein: Matrizen, in denen die Bestandteile bislang angeordnet waren, überlagern einander neu, an Schnittstellen entstehen neue Kombinationen.
Sehen Sie mir diesen sehr spekulativen Ausflug in ein mögliches Modell dessen, was ein musikalischer Einfall ist, nach. Ich habe aber kein besseres; zudem ist es mir sehr sympathisch, weil es eine Beziehung zwischen allgemeiner Wirklichkeitswahrnehmung und dem Hören herstellt. Zum einen dadurch, dass der eigene Fundus wie gesagt hörend erlebt ist. Zum anderen spielt bei mir auch das Nach-innen-Hören eine wichtige Rolle. Ich versuche dadurch Zugang zu den Veränderungen und Umgrabungen des gespeicherten, des er-innerten ästhetischen Materials zu gewinnen.
Ebenso wie es jetzt auf die von mir so bezeichneten „sublimen Erlebnismomente“ zutrifft, so ist auch dieser Vorgang kein anti-intellektueller. Unser Verstand ist ein wesentlicher Bestandteil unserer aller Persönlichkeit – dass es offensichtlich Dinge gibt, die ihm nicht oder nur begrenzt zugänglich sind, heißt noch lange nicht, ihn über Bord zu werfen. Man kann und sollte ihn meiner Überzeugung nach sowohl als Rezipient in der Beurteilung von Kunst genauso einsetzen wie als aktiver Künstler in der Beurteilung seines Materials und des Umgangs mit diesem.
Es hindert einen niemand daran, als Hörer seine sublim erlebten Eindrücke auch zu reflektieren, also die Fähigkeit zu „erkennendem Verstehen“ einzusetzen – so wie einen niemand daran hindert, als Komponist intuitiv gefundenes Material auch mittels Nachdenkens über selbiges zu untersuchen.
Sich mittels künstlerischer Betätigung und damit auf der Ebene ästhetisch-sinnlicher Wahrnehmung an den Grenzen des Bewusstseins und des von ihm getragenen Intellekts zu bewegen ist heikel, aber auch spannend. Helmut Lachenmann – dessen Musik ich übrigens als von der meinen bestimmt mehrere ästhetische Welten entfernt sehe – sagt es in „Affekt und Aspekt“ sehr klar: „Der Intellekt ist nicht mehr und nicht weniger als ein vernünftig oder unvernünftig gehandhabtes Instrument des gesamten Sensoriums, womit der Mensch auf seine Wirklichkeit reagiert. Ein Intellektualismus, der seine Grenzen nicht spürt, ist naiv. Allerdings, um seine Grenzen zu spüren, muss er entfaltet werden.“ [5]
[1] Vgl. Tor Nørretranders, Spüre die Welt. Die Wissenschaft des Bewusstseins, Reinbek bei Hamburg 1997, S. 189 ff.
[2] a.a.O., S. 565 f.
[3] Helmut Lachenmann, Affekt und Aspekt, in: Positionen Nr. 4, 1989, S. 11
[4] Jens Brockmeier, Vermittlung und Sinn, in: Hans Werner Henze (Hrsg.), Lehrgänge. Erziehung in Musik. Neue Aspekte der musikalischen Ästhetik III, Frankfurt am Main 1986, S. 292 ff.
[5] Helmut Lachenmann, a.a.O., S. 9