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Denk ich an Chor …  

Untertitel
… mit Jürgen Budday
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Herr Budday, Sie sind neben Ihrer eigenen Tätigkeit als Dirigent vor allem auch Vorsitzender des Beirates Chor im Deutschen Musikrat und mit diesem Gremium hauptverantwortlich für den Deutschen Chorwettbewerb. Was scheint Ihnen im Frühjahr 2011 an der Chorszene in Deutschland besonders bemerkenswert?

Zwei Phänomene springen besonders ins Auge: die neue Begeisterung für das Volkslied, ausgelöst durch das Chorbuch „Loreley“, die sich auch verstärkt in den Medien niederschlägt, und der fast hemmungslose Whitacre-Hype mit seinem virtuellen Chor, auf den sogar die Printmedien abfahren. Die neuen Möglichkeiten, sich über Internet und Youtube umfassend über aktuelle Entwicklungen im Chorbereich zu informieren und auch seinen eigenen Chor zu platzieren, bringen die Chorszene ins Haus und unters Volk, sie wird insgesamt viel aufmerksamer wahrgenommen.

Welcher Aspekt in Bezug auf das Chorsingen stimmt Sie hoffnungsvoll?
Es ist durch verschiedene lobenswerte Offensiven spürbar gelungen, den Wert des Singens für die geistige und emotionale Entwicklung des jungen Menschen wieder ins Bewusstsein zu rücken. Singen ist wieder ‚in‘. Auch Eltern reflektieren dieses Faktum verstärkt bei der Ausbildung ihrer Kinder. Dieser Weg muss konsequent weitergegangen werden. Darüber hinaus ist ein sichtbares Bemühen auf breiter Ebene zu erkennen, das Niveau des Chorsingens anzuheben. Dies schlägt sich in neuen, effizienten Strukturen und Fortbildungsprogrammen nieder.

Und was würden Sie sofort anordnen, wenn Sie heute als Erster zum „Minister für das Chorwesen in Deutschland“ ernannt würden?
Ich würde Singen als Pflichtfach an den Grundschulen einführen und eine entsprechende Änderung der Ausbildung der Erzieherinnen und Lehrkräfte veranlassen. Außerdem würde ich den Stellenwert des Faches Musik an den allgemein bildenden Schulen stärken (Chöre!) und dafür die Lehrpläne von inhaltlichen Belanglosigkeiten befreien. Schließlich würde ich Fördermittel für die sängerische Schulung von Chören (Personal für Stimmbildung) und für Begegnungsprogramme zur Verfügung stellen bzw. deutlich erhöhen. Hier sollte eine Gleichstellung mit dem Sport angestrebt werden.

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