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Denk ich an Chor …

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…hat unsere neue Chorszene-Seite seit April als durchlaufende Rubrik begleitet. Namhafte Kolleginnen und Kollegen haben sich zu standardisierten Fragen geäußert und viel schweigende Zustimmung, in einem Fall sogar in Leserbriefform geäußerte Kritik hervorgerufen. In der letzten Ausgabe der nmz im Jahr 2011 erlaube ich mir nun als redaktionell Verantwortlicher ein eigenes „Denk‘ ich an Chor…“ mit Blick auf 2012 und lade herzlich zu Meinungskundgebungen ein!

• Beinahe kein „Denk‘ ich an Chor…“ kam ohne den Hinweis auf die weiterhin desolate Ausbildung von Erzieher/-innen und Lehrkräften für das Singen mit Kindern aus. Die Fragen unserer Rubrik werden sich (um Langeweile zu vermeiden) 2012 ändern, am „Thema der Themen“ bleiben wir dran.

• 2012 wird es keine chor.com geben. Schade, denn es war ein wunderbares Forum für musikalischen wie anderweitig fachlichen und persönlichen Austausch. Freuen wir uns ein Jahr lang auf 2013!

• Ab dem 1. Januar 2012 ist der größte Verband, der Deutsche Chorverband DCV (der 2012 sein 150-jähriges Bestehen feiert), kein Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände ADC mehr. Es wird spannend, wie trotz dieses nun mehrfach bestätigten Faktums die sachliche und fachliche Zusammenarbeit funktionieren wird. Und wie sich die Politik dazu stellt… 

• Die ADC hat in ihrer Präsidiumssitzung am 5. November 2011 beschlossen, einen BundesJugendChor als Exzellenzchor zu gründen. Das war DAS Gesprächsthema in der „Szene“ 2011 und ist nun wie oben genannter Austritt Faktum. Man wünscht der Sache eine gute Entwicklung, da sie trotz vielfach geäußerter Skepsis bei Landesjugendchören, DCV mit Landesverbänden und Landesmusikräten sowie von einzelnen Stimmen aus dem Deutschen Musikrat DMR ins Werk gesetzt wird. Mutig!

• Wenn der außerschulische Bereich überhaupt noch zur „Bildung“ gezählt werden darf (Äußerungen vieler Politiker legen anderes nahe), dann werden die Arbeitsmöglichkeiten der musikalischen Kinder- und Jugendbildung durch den Beschulungs- und Betreuungswahn auch 2012 weiter systematisch eingeschränkt. Wer bietet wann den Verantwortlichen wie die Stirn? Bleibt es bei „Resolutionen“ und „Manifesten“ und „Appellen“ oder wehren sich diejenigen, die das unmittelbar betrifft? Kinder, Jugendliche, Eltern, Musiklehrer – vielleicht sogar die Arbeitgeber, die sich später in Bewerbungen entsprechende Hinweise wünschen? Man wünschte sich auf diesem Feld mehr Wutbürgertum!

Für’s Lesen der Chorszene in 2011 dankt und ein gutes, hamoniereiches wie dissonanzengewürztes Jahr 2012 wünscht

Robert Göstl

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