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17. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds

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Es ist das Gipfeltreffen der jungen Streicher Deutschlands: Vom 27. Februar bis zum 1. März veranstaltet die Deutsche Stiftung Musikleben in Hamburg den 17. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds. Von über 120 Neubewerbern wurden 39 Spitzenmusiker zwischen 12 und 27 Jahren eingeladen, die um eine Leihgabe aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds vorspielen.

 

19 Geigen, 4 Bratschen und 6 Celli suchen einen neuen Besitzer auf Zeit, darunter ein im 18. Jahrhundert in Cremona gebautes Montagnana-Cello aus Londoner und eine Violine von Matteo Goffriller, Venedig 1723, aus Hamburger Familienbesitz. Zudem bewerben sich 19 Preisträger vergangener Wettbewerbe um die Verlängerung der Leihfrist für ihr Instrument, so etwa der 20-jährige Cellist Gabriel Schwabe und die 25-jährige Geigerin Alina Pogostkina. Den Vorsitz der fünfköpfigen Jury übernimmt erneut der Geiger Prof. Thomas Brandis aus Berlin.

Die öffentlichen Wertungsspiele bieten Musikinteressierten einen sehr guten Überblick über das Niveau des deutschen Streichernachwuchses. „Selbst langjährige Preisträger erzählen mir, dass unser Wettbewerb zu den Nerven aufreibendsten Terminen in ihrem Kalender gehört“, sagt Irene Schulte-Hillen, Präsidentin der Deutschen Stiftung Musikleben. „Schließlich geht es nicht um irgendeine Auszeichnung oder um Preisgeld, sondern um ihr Instrument, das gerade bei Streichern eine wesentliche Voraussetzung für die künstlerische Leistungsfähigkeit bildet.“

Preisträger des Wettbewerbs erhalten ein Instrument zunächst für ein Jahr, können sich aber bei entsprechender Leistung in den Folgejahren eine Verlängerung der Leihfrist erspielen – oder sich um ein noch höherwertiges Instrument bewerben. Spätestens mit 30 Jahren müssen sie ihr Instrument jedoch zurückgeben.

Der diesjährige Wettbewerb bildet auch den Auftakt für ein neues Projekt der Deutschen Stiftung Musikleben: Die Stiftung möchte ihren fortgeschrittensten Stipendiaten die Möglichkeit geben, ein hochwertiges neues und damit erschwingliches Instrument parallel zu ihrer historischen Leihgabe zu spielen. Dazu wird sie jedes Jahr einen international renommierten Geigenbauer auffordern, ein Instrument für den Fonds zu bauen. Als Erster wurde der aus Mecklenburg-Vorpommern stammende und in Paris arbeitende Geigenbauer Stefan von Baehr beauftragt, der eine Geige rechtzeitig zum Wettbewerb fertig gestellt hat.

Insgesamt verfügt der 1993 gegründete Deutsche Musikinstrumentenfonds über 148 Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässe – darunter fünf Violinen des Geigenbauers Antonio Stradivari – und ist damit ist der national größte seiner Art mit einem Versicherungswert in zweistelliger Millionenhöhe.

Zusätzlich zu den Instrumenten aus Stiftungs- und Bundesbesitz, enthält die Sammlung zu über 60 Prozent kostbare Treugaben aus privater Hand. Zu den bekanntesten ehemaligen Preisträgern gehören die Geigerinnen Julia Fischer, Baiba Skride, und Viviane Hagner. Derzeit spielen unter anderem der Cellist Danjulo Ishizaka und die Geigerin Veronika Eberle auf Leihgaben der Stiftung.

Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Musikleben fördert seit 1963 bundesweit den Spitzennachwuchs in der klassischen Musik nicht nur durch Leihinstrumente, sonder auch durch Auftrittsmöglichkeiten sowie mit Stipendien und Patenschaften, unter anderem für Meisterkurse oder Gastsemester an renommierten Hochschulen im Ausland. Die ehrenamtlich geleitete Stiftung finanziert ihr Programm allein über private Spenden ihrer Freunde und Förderer.

Austragungsort:
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz, 20099 Hamburg

Öffentliche Wertungsspiele:
Freitag, 27. Februar 2009, 9 – 18 Uhr, Spiegelsaal
Samstag, 28. Februar 2009, 9 – 18 Uhr, Spiegelsaal
Sonntag, 1. März 2009, 9 – 12 Uhr, Spiegelsaal

Ergebnisbekanntgabe:
Sonntag, 1. März 2009, ca. 14.30 Uhr, Verwaltungstrakt

Abschlusskonzert (wenige Restplätze):
Sonntag, 1. März, 18 Uhr, Sammlung Beurmann

 

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