Nach den nationalen Probespielen an den Musikhochschulen in Weimar und Leipzig hat das Bundesjugendorchester 44 neue Mitglieder aufgenommen. Für das traditionell eher im Westen Deutschlands verankerte Orchester bewerben sich zunehmend auch junge Musiker aus den ostdeutschen Bundesländern, wie Projektleiter Sönke Lentz mitteilt.
„Wir bemühen uns, regelmäßig Konzerte in kleineren und größeren Städten im Osten Deutschlands zu geben. Ganz besonders freuen wir uns, dass wir im Januar 2012 erstmals seit der großen Tournee 1987 durch die ehemalige DDR nun wieder in Thüringen ein Konzert spielen werden“, sagt Lentz.
Zu den diesjährigen Probespielen haben sich insgesamt über 130 junge Menschen beworben. Aufgenommen wurden letztlich 44 Musiker, darunter 17 Mädchen und 27 Jungen. Das Durchschnittsalter der neuen Mitglieder liegt bei 16 Jahren, wobei die jüngste Kandidatin knapp 13 Jahre ist.
Lenz beklagt, dass es für viele angehende junge Musiker zunehmend schwieriger wird, neben der Schule Zeit für ihr Instrument zu finden. „Für unsere Arbeitsphasen im Winter und über Ostern wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, die Abiturienten aus der Schule zu befreien. Der Zeit- und Leistungsdruck in der Schule hat unter anderem durch die Schulzeitverkürzung stark zugenommen. Aufgrund dieses Leistungsdrucks haben viele talentierte junge Musiker oft keine Möglichkeiten mehr, die für sie wichtigen Erfahrungen mit professionellen Dozenten und Dirigenten im Orchester zu sammeln“, sagt Lentz.
Die diesjährige Wintertournee des Bundesjugendorchesters führt die jungen Musiker nach Bonn (9. Januar), Führt (10. Januar), Ludwigsburg (11. Januar), Weimar (12. Januar), Krakau (14. Januar) und Berlin (15. Januar). Das Konzert in Berlin wird live in der Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker übertragen.