München - An der Münchner Oper war laut Forschern während der Nazi-Zeit alles anders als an vergleichbaren Häusern. «Es gibt krasse Unterschiede zwischen anderen Häusern und der Bayerischen Staatsoper in München», sagte der Theater- und Musikwissenschaftler Jürgen Schläder von der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) bei der Vorstellung des von der Oper in Auftrag gegebenen Forschungsprojektes «Bayerische Staatsoper 1933-1963» in München.
«Das Schönste ist, dass es keinen Skandal gibt», sagte Opernintendant Nikolaus Bachler. Damit stehe die Oper im Gegensatz beispielsweise zu den Bayreuther Festspielen.
Die Forscher haben demnach keine Hinweise darauf gefunden, dass die Opernleitung im von Adolf Hitler zur «Hauptstadt der Bewegung» ausgerufenen München zur Zeit seines Regimes besonders ideologisiert gewesen sei. Allerdings räumten die Wissenschaftler auch ein, dass viele Unterlagen von damals fehlen. Die Oper hatte das Forschungsprojekt im Jahr 2013 zum 50. Jubiläum der Wiedereröffnung des Nationaltheaters in Auftrag gegeben. Im Sommer sollen alle Ergebnisse vorliegen. Eine Publikation ist geplant.