Mit der feierlichen Übergabe der Urkunde durch Universitätsrektor Franz Häuser an Dettloff Schwerdtfeger, den Geschäftsführer des Bach-Archivs, wird das Bach-Archiv heute offiziell An-Institut der Universität Leipzig.
Das Bacharchiv bleibt als An-Institut organisatorisch sowie rechtlich eine eigenständige Forschungseinrichtung. Bisher regelte ein Kooperationsvertrag die zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten im Bereich Forschung und Lehre, insbesondere mit dem Musikwissenschaftlichen Institut, der Universitätsbibliothek, dem Rechenzentrum der Universität und dem Museum für Musikinstrumente, aber auch mit der Leipziger Universitätsmusik, der Theologischen Fakultät und anderen Einrichtungen.
Die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Bach-Archivs ergänzen beispielsweise das Lehrangebot des Musikwissenschaftlichen Instituts und bieten den Studenten attraktive Forschungsmöglichkeiten.
Ein reger Austausch findet auch zwischen den Spezialsammlungen des Bach-Archivs und den Beständen der Universitätsbibliothek und im Bereich der elektronischen Datenbanken statt.
Nach aussen hin sichtbar ist diese Kooperation unter anderem durch Projekte wie das langfristig angelegte Projekt «Bach-Digital» der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie Symposien und Kongresse.
Anlässlich der feierlichen Urkundenübergabe kommt es zur Aufführung von Bachs Hohe Messe in h-Moll (BWV 232) durch den Leipziger Universitätschor und das Pauliner Barockensemble unter der Leitung von Universitätsmusikdirektor David Timm. Die Messe in h-Moll ist das letzte vollendete Meisterwerk von Johann Sebastian Bach. Einige Forscher betrachten sie wegen des breiten musikalischen Spektrums ihrer 27 Sätze als eine Art Resümee seines Schaffens, ein Geschenk an Bachs Söhne, die nach seinem Tod den Nachlass verwalteten. Andere vermuten einen Auftraggeber hinter der Vertonung der katholischen Messordnung - klären konnte die Forschung den wahren Anlass der Komposition bisher nicht.