Stuttgart (ddp-bwb). Wegen des hohen Unterrichtsausfalls an baden-württembergischen Schulen hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) einen Ausbau der ständigen Lehrerreserve auf etwa 6000 Lehrkräfte gefordert.
«Die derzeit 1250 Lehrkräfte starke Lehrerreserve des Landes Baden-Württemberg reicht bei weitem nicht aus», sagte die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz am Donnerstag in Stuttgart. Zudem müssten die 17 Millionen Euro, die darüber hinaus für befristete Krankheitsvertretungen in den Schulen vorgesehen seien, in feste Stellen umgewandelt werden.
Entgegen der Ankündigung des Kultusministeriums zu Beginn des Schuljahres ist der Pflichtunterricht nach Angaben der Gewerkschaft an den rund 5000 Schulen im Land keineswegs gesichert. An zahlreichen Schulen seien Lehrerstellen nicht besetzt. Rund 1000 bis 1500 Pädagogen im Land würden zudem nur befristet angestellt. «Wer kann, wechselt auf feste Lehrerstellen in anderen Bundesländern, im Ausland oder an Privatschulen», sagte Moritz.
Um den Umfang des Unterrichtsausfalls zu dokumentieren, hat die GEW auf ihrer Internetseite ein Portal eingerichtet, in dem Eltern, Lehrer und Schüler über ausgefallene Unterrichtsstunden berichten können. Teilweise schreiben Schulleiter dort von über 100 Stunden Pflichtunterricht, die nicht abgedeckt werden könnten.