Für manche Aufführungen braucht man die Möglichkeiten eines barocken Königshofs oder aber einer vielseitigen Kunstuniversität, wie der Kunstuniversität Graz (KUG). Henry Purcells und John Drydens Meisterwerk „King Arthur“ ist ein solches Werk: Es ist gleichzeitig ein ausgewachsenes Schauspiel, eine barocke Zauberoper und ein Ballett mit Schlachten, üppigem Bühnenbild und einem stattlichen Barockorchester.
Die Kunstuniversität Graz hat sich nun unter der musikalischen Leitung von Susanne Scholz (Barockvioline) und Michael Hell (Cembalo) und der Regie von Axel Richter dieses Werk vorgenommen, das etwa 50 Studierende aus den verschiedensten Studienrichtungen dazu bringt, auf ungewohnte und kreative Weise zusammenzuarbeiten.
Die Idee dabei war, dieses neben Purcells Fairy Queen größte Bühnenspektakel aus dem London des ausgehenden 17. Jahrhunderts, von dem meist nur der musikalische Teil aufgeführt wird, wieder in seiner ursprünglichen Form zu zeigen und so einen intensiven Erfahrungsaustausch zwischen SchauspielerInnen und MusikerInnen zu ermöglichen.
Begleitet wird das Projekt von einer ganzen Reihe interessanter Veranstaltungen: das Institut für Alte Musik und Aufführungspraxis widmet der Figur King Arthur einen eigenen Wissenschaftstag mit Vorträgen und Workshops, die englische Starsopranistin und Purcellspezialistin Emma Kirkby konnte für einen Gastkurs gewonnen werden, die tiefen Streicher beschäftigen sich mit der Bass Violin (einem einen Ganzton tiefer gestimmten großen Cello) und die Barockoboen und -fagotte vereinen sich für diesen Zweck in einer „Oboe-Band“. Und auch das Antrittskonzert der neuen ProfessorInnen des obengenannten Institutes, das an einem der spielfreien Tage im Bühnenraum der Opernproduktion stattfindet, wird englische Musik präsentieren.
Vorstellungen:
Donnerstag, 15.01.2015 (Premiere)
Freitag, 16.01.2015; Samstag, 17.01.2015;
Montag, 19.01.2015; Dienstag, 20.01.2015;
Mittwoch, 21.01.2015; Donnerstag, 22.01.2015; Freitag, 23.01.2015; Samstag, 24.01.2015
Vorstellungsbeginn ist jeweils um 19.30 Uhr
Theater im Palais (T.i.P), Leonhardstraße 19,
8010 Graz / Österreich
Eintrittskarten:
Abendkassa; Zentralkartenbüro Graz (Tel. +43 (0) 316/830255)
Internationaler Wettbewerb „Franz Schubert und die Musik der Moderne“
Von 4. bis 12. Februar 2015 wird die Kunstuniversität Graz (KUG) wieder zum Schauplatz für den internationalen Wettbewerb „Franz Schubert und die Musik der Moderne“.
Knapp 400 MusikerInnen aus 48 Nationen haben sich zum kammermusikalischen Wettstreit angemeldet, der damit seine 9. Auflage erfährt.
95 Duos für Gesang und Klavier, 38 Trios für Klavier, Violine und Violoncello und 22 Streichquartette stellen sich in jeweils drei öffentlichen Durchgängen der Herausforderung, eine hochrangige Jury von ihren Fähigkeiten zu überzeugen, sowohl Werke von Franz Schubert als auch zeitgenössische Kompositionen auf höchstem Niveau interpretieren zu können.
Dieser Wettbewerb – Mitglied der „World Federation of International Music Competitions“ und Mitglied der Alink-Argerich Foundation – wird seit 1989 im Dreijahres-Rhythmus von der KUG angeboten und hat sich als einer der großen Wettbewerbe Österreichs im Bereich Kammermusik etabliert.
Als Besonderheit werden in der Finalrunde der Sparte „Klaviertrio“ Preisträgerwerke der beim internationalen Kompositionswettbewerb 2014 ausgezeichneten Komponisten Juan de Dios Magdaleno (Mexiko) und Ayaz Gambarli (Aserbai-dschan) aufgeführt. Beim abschließenden Galakonzert mit Preisverleihung am 12. Februar 2015 im Stefaniensaal (Grazer Congress) werden die ZuhörerInnen selbst zur Jury – sie bekommen die Möglichkeit für den Publikumspreis ihre Stimme abzugeben.
Für diejenigen, die an diesem Wettbewerb interessiert sind, aber nicht vor Ort sein können, gibt es ab der 2. Runde die Möglichkeit, die Auftritte der Ensembles via Live-Streaming auf schubert.kug.ac.at mitzuerleben.