Heute haben die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) den Bericht „Bildung in Deutschland 2012“ vorgestellt. Einen Schwerpunkt im Bericht nimmt die kulturelle und musisch-ästhetische Bildung ein.
Schwerpunkt „Kulturelle/musisch-ästhetische Bildung im Lebenslauf“
Die Untersuchung der kulturellen/musisch-ästhetischen Bildung als Schwerpunktthema des Bildungsberichts 2012 gibt Einblick in die künstlerischen und musisch-ästhetischen Aktivitäten der Bevölkerung, die Angebote von Bildungseinrichtungen sowie die Qualifikation des kunst- und kulturvermittelnden Personals.
- Über alle Altersstufen hinweg lässt sich ein großes Interesse an kultureller/musisch-ästhetischer Bildung ausmachen, auch wenn das hohe Aktivitätsniveau der frühen Kindheit, in der nahezu alle Kinder malen, basteln, ein Instrument spielen oder singen, mit zunehmendem Alter abnimmt. Zugleich vervielfältigen sich jedoch im Jugendalter die Ausdrucksformen auch mit Hilfe der neuen Medien. Im späteren Erwachsenenalter gehen die Eigenaktivitäten zugunsten rezeptiver Formen deutlich zurück.
- Kitas und Schulen vermitteln allen Kindern und Jugendlichen grundlegende kulturelle, musisch-ästhetische Erlebens- und Ausdrucksformen, die in späteren Lebensphasen ausgebaut oder modifiziert werden können.
- Insbesondere Ganztagsschulen erweisen sich – häufig in Kooperation mit externen Partnern – als wichtiger Lernort für kulturelle Bildung mit erweiterten Möglichkeiten, allen Schülerinnen und Schülern adäquate Gelegenheiten für kulturelle Aktivitäten zu bieten.
- Für die Vielfalt und Fülle der kulturellen Bildung sind non-formale Bildungsangebote etwa von Musikschulen, Kultur- und Jugendeinrichtungen, Vereinen, Chören und Orchestern, aber auch selbstorganisierte Aktivitäten von besonderer Bedeutung.
„Kulturelle Bildung unterstützt insbesondere junge Menschen in ihrer Entwicklung zu tatkräftigen und selbstbewussten Persönlichkeiten. Sie ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. „Wir unterstützen die kulturelle Bildung aller nachdrücklich“, sagt Cornelia Quennet-Thielen. „So fördern wir unter dem Motto „Kultur macht stark“ ab dem kommenden Jahr außerschulische Angebote der kulturellen Bildung für benachteiligte Kinder und Jugendliche.“ In diesen Bündnissen für Bildung schließen sich lokale Akteure zusammen.
Der Präsident der Kultusministerkonferenz unterstreicht: „Der Bildungsbericht zeigt die vielfältigen Angebote der Länder zur kulturellen/musisch-ästhetischen Bildung im Lebenslauf. Diese Angebote bieten Kindern und Jugendlichen große Chancen für die eigene Entwicklung. Schule darf nicht auf Basisfertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen reduziert werden, sondern hat einen umfassenden Bildungs- und Erziehungsauftrag, der nur mit vielfältigen Bildungsangeboten im kulturellen/musisch-ästhetischen Bereich erfüllt werden kann.“
Der Bericht sowie weiterführende Materialien im Netz