Studierende und Lehrende aus über 50 Nationen bilden die Basis des Lehr- und Forschungsbetriebs der Bruckneruniversität, die sich als Teil einer internationalen Kulturszene versteht. Dabei setzt sie nicht nur auf grenzüberschreitende Kooperationen, sondern nimmt verstärkt den interkulturellen Austausch innerhalb der Universität in den Blick. „Um das internationale Potential hier im Haus bestmöglich zu nutzen sowie Maßnahmen zu schaffen, die mögliche Hürden für internationale Studierende beseitigen, möchten wir ganz neue Wege gehen“, so Rektorin Ursula Brandstätter, die eigens dafür eine Studie unter dem Titel ‚Ausländische Studierende im Uni-Betrieb‘ in Auftrag gegeben hat. Auch sollen, basierend auf den Erkenntnissen der Studie, u.a. neue Formate für Lehrveranstaltungen entwickelt werden.
Doch Internationalität hat viele Gesichter. Es bedeutet auch, den geschützten Raum der Universität zu verlassen und Erfahrungen in anderen Ländern zu machen. So kann die Bruckneruniversität aktuell auf über 70 Partnerschaften mit ausländischen Hochschulen und Universitäten verweisen, deren Austauschprogramme nicht nur von Studierenden, sondern auch von Lehrenden und Mitgliedern der Verwaltung in Anspruch genommen werden. „Inzwischen werden in allen Bereichen, von Komposition bis zu Tanz und Schauspiel, länderübergreifende Lehr- und Forschungsprojekte gepflegt. So gelang es mit der Oper „Weiße Rose“ zuletzt, eine Produktion unseres Musiktheaterstudios in Südkorea zu platzieren“, freut sich Brandstätter, die ebenso auf die gerade erst absolvierten Auftritte in Südafrika der neu gegründeten Big Band (Leitung: Christian Radovan) der Universität verweist. Am Programm der Studierenden standen neben 9 Konzerten auch Workshops an den Musikuniversitäten von Pretoria und Johannesburg sowie Proben und Konzerte mit regionalen jungen Künstler/-innen insbesondere in Townships der Region Westkap.
Seit März ist die Bruckneruniversität als einzige österreichische Universität auch Mitglied der European Opera Academy. Elf Universitäten aus ganz Europa, darunter die Musikuniversitäten von Antwerpen, Cardiff, Florenz, Hamburg, Genf, Łódz, Maastricht, Oslo, Parma, Porto, Riga, Stockholm und Vilnius kooperieren dabei in hochschulübergreifenden Opernprojekten. Den Studierenden wird dadurch die Möglichkeit gegeben, Profierfahrungen zu machen, aber dennnoch in ein Studienprogramm eingebettet zu sein – auf einer internationalen Ebene.
Mit der zunehmenden internationalen Ausrichtung hat die Bruckneruniversität in den vergangenen Jahren ihre Position über die Region hinaus gefestigt. Der Zugang zu interessanten Projekten ist für die Universität auch ein Zugang zu interessanten, talentierten Studierenden. Umgekehrt erhalten inländische Studierende, die ein Auslandssemester absolvieren, Zugang zu professionellen Netzwerken, die für ihre berufliche Zukunft von Bedeutung sein können. Für Ursula Brandstätter sind diese internationalen Erfahrungen in jedem Fall „eine Möglichkeit zu lernen, in fremden, unvertrauten Situationen zurechtzukommen, Perspektiven zu wechseln und das Eigene in aktiver Auseinandersetzung mit dem Fremden neu zu sehen und weiter zu entwickeln. Und genau diese Fähigkeit ist es, die in unserer Gesellschaft mehr denn je gefordert ist.“