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Bundestagspräsident Lammert fordert Stärkung der musikalischen Bildung beim parlamentarischen Abend des Verbandes deutscher Musikschulen

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„In Deutschland gibt es eine außergewöhnlich große Kultur- und besonders Musiklandschaft. Wenn es aber um die Zukunftsfähigkeit dieser Landschaft geht, ist die kulturelle Bildung die Achillesferse des deutschen Kultursystems“, erklärte Bundestagspräsident Norbert Lammert in seinem Grußwort zum Parlamentarischen Abend des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM), der gestern, am 12. September 2012, unter dem Motto „Musikschule - Bildung mit Zukunft!“ anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Verbandes in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin stattfand.

Lammert stellte eine Verdrängung der musikalischen Erziehung aus dem Fächerkanon von Schulen und deutschen Ausbildungsstätten fest: „Das Thema ist ernsthaft und erfordert eine kritische Selbstbefassung der Gesellschaft mit dem, was uns wichtig ist“. Dazu gehöre auch, „dass man gerade im Bereich der musikalischen Bildung nicht früh genug anfangen kann“, so der Bundestagspräsident. Einsparungen, denen mancher Kämmerer erliege, seien hierbei „doppelt kopflos, da die Kulturausgaben so gering sind, dass selbst bei völliger Einsparung die Haushalte nicht saniert werden könnten und zudem dieser Bereich viel zu bedeutend ist, als dass wir uns an dieser Stelle Einschränkungen erlauben könnten“. Lammert unterstrich dabei „die wichtige Leistung der öffentlichen Musikschulen für unsere Gesellschaft“.

„Bei der Arbeit der öffentlichen Musikschulen geht es nicht um musikalische Eintagsfliegen, sondern es geht um eine umfassende Ausbildung, die kontinuierlich angelegt sein muss und nur strukturiert erfolgen kann“, sagte Winfried Richter, Bundesvorsitzender des VdM in seinem Statement. „Sozialermäßigungen, Familienrabatte, auch das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes, zeichnen eindrucksvoll die Bedarfssituation einer zugangsoffenen Musikschule. Kinder und Jugendliche nutzen das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes zumeist in Kombination mit bereits vorhandenen Sozialermäßigungen, um ihre musikalischen Fähigkeiten zu entwickeln. Die Familien wissen ganz offensichtlich um den hohen Wert dieser Aktivität“. Geklärt werden müsse allerdings „wer den weitergehenden Instrumentalunterricht und das integral dazugehörige Ensemblespiel finanziert und die dafür erforderlichen Musikschulstrukturen unterhält. Hier kommen Konsequenzen auf die Kommunen zu“, so Richter.

Weitere Information unter www.musikschulen.de.

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