Als internationales universitäres Treffen versammelt das Schau!Spiel!LabLinz jährlich Schauspiel-Studierende unterschiedlicher Hochschulen zum gemeinsamen Austausch an der Anton Bruckner Privatuniversität. Mit einem Programm aus Workshops, Aufführungen und einer Künstler*innen-Begegnung wurde in diesem Jahr das Thema „Theater und Gesellschaft“ in den Fokus gerückt.
Das Schau!Spiel!LabLinz ist als universitäre Vernetzungsplattform für Studierende vom Institut für Schauspiel der Anton Bruckner Privatuniversität (ABPU) initiiert worden und bringt seit 2016 einmal im Studienjahr die zweiten Jahrgänge der Schauspiel-Institute unterschiedlicher Hochschulen für ein Wochenende nach Linz. Teilnehmende Hochschulen sind die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK), die Kunstuniversität Graz (KUG), das Mozarteum Salzburg und die Academy for Arts and Culture Osijek, Kroatien sowie die Anton Bruckner Privatuniversität selbst. Nachdem das Schau!Spiel!LabLinz pandemie-bedingt Anfang des Jahres verschoben werden musste, konnte das Treffen am Wochenende von 8. bis 10. April 2022 an der ABPU stattfinden. Auf dem Programm standen neben Workshops von Lehrenden und Vorspielen der Studierenden auch eine Künstler-Begegnung mit dem Regisseur Milo Rau, sowie eine Lecture Performance von Aleksandar Acev.
Schwerpunkt: Theater und Gesellschaft
Das Treffen setzt inhaltlich stets einen anderen Schwerpunkt. 2022 wurde das Thema „Theater und Gesellschaft“ in den Fokus gerückt. In den Jahren zuvor gab es inhaltliche Schwerpunkte wie Rollenarbeit, Sprecherziehung, Körperarbeit/Bewegung und Musikalische Rollengestaltung. Auch zum heurigen Treffen entsandten die teilnehmenden Universitäten jeweils eine*n Lehrende*n, die/der mehrstündige Workshops mit entsprechenden Inhalten erarbeitete. Die Workshops wurden dabei für die Studierenden der jeweils anderen Universitäten abgehalten. Den Mitwirkenden wurde damit die Möglichkeit gegeben unterschiedliche Arbeitsmethoden sowohl praktisch auszuprobieren als auch gemeinsam zu diskutieren. Beim diesjährigen Schau!Spiel!LabLinz fanden Workshops zum postpandemischen Theater von Estera Strenzel (MUK) und zum Bezug zwischen Theater und Gesellschaft von Gabriele C. Pfeiffer (KUG) statt. Im Workshop von Margareta Pesendorfer und Peter Wittenberg (beide ABPU) setzten sich die Studierenden mit Texten mehrerer Autor*innen auseinander, die die aktuelle Situation in der Ukraine reflektieren.
Die Ergebnisse der Workshops wurden als künstlerische Arbeiten und in Form eines Offenen Unterrichts/Lecture Performance den anderen Teilnehmer*innen präsentiert, um die erarbeiteten Inhalte gemeinsam zu reflektieren. „Besonders schön ist der offene Austausch von Lehrenden und Studierenden über Unterrichtshalte und -methoden, Fragen zur Erschließung der Künste, zur Weiterentwicklung der Schauspielausbildung und zur Zukunft des Theaters, der durch Einblicke in künstlerische Arbeiten, in gemeinsamen Workshops und in reflektierenden Podiumsgesprächen so lebendig und wertschätzend stattfindet,“ so Margareta Pesendorfer, Direktorin des Instituts für Schauspiel an der ABPU.
Austausch und Aufführungen
Einen weiteren fixen Bestandteil beim Schau!Spiel!LabLinz bilden die Künstler*innen-Begegnungen, zu der jeweils ein*e Künstler*in eingeladen wird, um beim Treffen mit den teilnehmenden Studierenden in Dialog zu treten. In diesem Jahr folgte der Schweizer Regisseur Milo Rau der Einladung nach Linz. In den Jahren zuvor waren die Schauspieler*innen Johannes Kirsch, Birgit Minichmayr, Meike Droste und Georgette Dee zu Gast. Aufführungen der Studierenden aus den zweiten Jahrgängen der beteiligten Hochschulen gehören ebenso zum Schau!Spiel!LabLinz. Beim diesjährigen Treffen präsentierten die Studierenden des Mozarteum Salzburg, der MUK Wien, KUG und ABPU einander aktuelle Eigenarbeiten und im Studium erarbeitete Szenen. Die Vorspiele ermöglichten einen Einblick in die Arbeitsweise der jeweils anderen Schauspiel-Institute.
Für die Studierenden bietet das Schau!Spiel!LabLinz eine einmalige Plattform, um sich zu vernetzen, wie Jonatan Blomeier, der an der ABPU sein Schauspiel-Studium absolviert, bestätigt: „Beim LabLinz hatten wir Studierenden zum ersten Mal die Möglichkeit, die Kolleg*innen der anderen Hochschulen kennenzulernen. Dabei wurde klar, dass uns bei aller Unterschiedlichkeit im Stil trotzdem unsere gemeinsame Liebe zum Spiel vereint und uns die gleichen Gedanken, Themen und Herausforderungen beschäftigen.“
Auch für das nächste Studienjahr ist bereits wieder ein Termin für das Schau!Spiel!LabLinz geplant – dann zum Thema Improvisation.
www.bruckneruni.ac.at