Wer Feuer fängt, will mehr. Dass dies auch und vor allem für Musik gelten kann, hat eine Gruppe professioneller Musiker und Künstler vor etwas mehr als zehn Jahren zur Grundlage eines Bildungswunsches gemacht. Zu ihr gehörten mit den Professoren Renate Ackermann, Günter Reinhold, dem im Jahr 2007 verstorbenen Peter-Michael Riehm und Peter Feuchtwanger vorwiegend Lehrkräfte der Hochschule für Musik Karlsruhe.
Weil musikalische Bildung nicht nur an Schulen und Hochschulen, sondern für alle möglich sein soll, läuteten sie das frische Jahrtausend gewissermaßen mit einem Manifest ein und gründeten einen Verein. Das Ziel klingt hehr, ist aber bis heute ein roter Faden der „Internationalen Akademie für musikalische Bildung“, die ihre Arbeit 2003 aufnahm: Einen „Beitrag zur Humanisierung der Gesellschaft“ will die Akademie leisten und hat zu diesem Zweck ein pädagogisches Konzept der Musikerziehung entwickelt, das sich als „Menschenbildung durch Musik“ versteht. Vom individuellen Klavierunterricht bis hin zur Analyse Beethoven‘scher Streichquartette soll laut Akademie-Präsident Günter Reinhold in den Kursen vor allem das geschehen: eine Wechselwirkung zwischen Kunstwerk und Mensch.
Viele Disziplinen beinhaltet das Kursangebot von Beginn an. Kooperationen mit der Kindermalwerkstatt Kind & Kunst Karlsruhe und dem Freien Musikzentrum Stuttgart gehören ebenso dazu wie Lesungen und andere Künste wie Theater, Tanz, Architektur und Malerei. Zudem gibt es im Kursangebot keine Trennung zwischen Profis, ambitionierten Laien und Kindern. „Wir nehmen jeden, der etwas lernen will“, sagt Reinhold. Das Angebot reicht vom instrumentalen Anfängerunterricht mit begleitenden musiktheoretischen Kursen bis zum Meisterkurs mit Schwerpunkt Klavier, mehr als 100 Sonderveranstaltungen haben in den vergangenen zehn Jahren stattgefunden.