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DHM zeigt Ausstellung über Deutsche Sprache

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Berlin (ddp). Die Geschichte der deutschen Sprache steht im Mittelpunkt der neuen Ausstellung im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin. Ab Donnerstag (15. Januar) zeigt das Museum «die Sprache Deutsch» über Einflüsse auf die Sprache und wie sich aus dem Althochdeutschen des 8. Jahrhunderts das moderne Deutsch entwickeln konnte, wie die Kuratorin der Ausstellung, Heidemarie Anderlik, am Mittwoch in Berlin sagte. Das Goethe-Institut plant, ab September Teile der Ausstellung im Ausland zu präsentieren.

Der DHM-Generaldirektor, Hans Ottomeyer, bezeichnete die deutsche Sprache als «Eldorado der Wortlust». Deutsch werde nicht nur von fast 120 Millionen Menschen weltweit gesprochen, die Sprache sei mit ihren 300 000, inklusive aller Fachbegriffe 600 000 Wörtern, ein «Bedeutungsriese». Jährlich kämen rund 1000 deutsche Wörter hinzu. Innerhalb der Europäischen Union sei Deutsch gar die am meisten gesprochene Muttersprache.

Deutsch sei Anderlik zufolge eine vergleichsweise junge Sprache. Erst Ende des 18. Jahrhunderts sei die deutsche Hochsprache «zur Perfektion gelangt». 1901 habe man sich in den deutschsprachigen Ländern auf eine einheitliche Rechtschreibung geeinigt. Durch die technischen Erneuerungen des 20. Jahrhunderts habe sich auch das Sprachverhalten verändert. Die elektronische Übertragung durch Email oder SMS führten zu einer Verknappung und somit auch einer Verarmung der Kommunikationssprache.

Zu den besonderen Exponaten der Schau zählt das älteste Buch in deutscher Sprache, die Abrogans-Handschrift aus dem 8. Jahrhundert, die Geschichte des Etene auf Hebräisch sowie der Sachsen- und der Schwabenspiegel, die als älteste deutsche Rechtsbücher gelten. Der Gegenwartssprache ab 1950 ist ein eigener Bereich gewidmet, wo es um den Rückgang von Dialekten, die unterschiedlichen sprachlichen Entwicklungen in der BRD und der DDR sowie die Einflüsse fremder Kulturen geht.

Der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann, betonte die kulturelle Bedeutung: «Deutsch ist nicht nur Verkehrssprache, sondern auch Kulturträger». Daher sei es wichtig, die deutsche Literatur auch im Ausland zu vermitteln, sagte Lehmann. Ab September präsentiert das Goethe-Institut Teile der Ausstellung in den USA, Frankreich, Spanien und Portugal.

Neben historischen Manuskripten, Video- und Audioinstallationen erwartet den Besucher der Ausstellung im Deutschen Historischen Museum auch ein Reclam-Leseraum gefüllt mit deutscher Literatur aus verschiedenen Epochen. Die Ausstellung ist bis 3. Mai zu sehen.

 

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