Die Digitalisierung ist für die Staatliche Hochschule für Musik Trossingen ein zentrales Thema. In ihrem 2016 gegründeten Landeszentrum MUSIK–DESIGN–PERFORMANCE arbeiten Lehrende und Studierende an innovativen Ansätzen für künstlerische Praxis sowie Forschung und Lehre.
Im Zentrum der vielfältigen Auseinandersetzungen stehen – im Sinne eines Ateliers – sowohl neue künstlerisch-ästhetische, musikalisch-pädagogische und wissenschaftliche Räume als auch eine Fortschreibung des musikalisch-künstlerischen Erbes. Mit sechs neuen künstlerischen und wissenschaftlichen Professuren ausgestattet fungiert das Landeszentrum MUSIK–DESIGN–PERFORMANCE quasi als Drehscheibe: Bearbeitet werden Fragestellungen und Praxisprobleme aus unterschiedlichen Perspektiven in innovativen Performances, Lehr-Lern-Arrangements und Forschungsansätze. Hierfür vernetzt das Landeszentrum verschiedene Studiengänge, Fachgruppen und Institute der Musikhochschule sowie Partner.
MUSIK bildet dabei im Sinne einer musikalischen Perspektive und Expertise – mit den ästhetischen Ansprüchen und musikalischen wie klanglichen Materialien – Ausgangspunkt und Ziel. DESIGN impliziert das „Zukunftsoffene“, das „Mögliche“, aber auch das „Improvisierte“ und meint im Sinne eines „Entwurfs“ eine erste Skizze, aber auch den Plan, nach dem gebaut wird.
PERFORMANCE beschreibt den Moment der Verwirklichung, der Präsentation oder Vorstellung, aber auch der Inszenierung von künstlerischen, pädagogischen und wissenschaftlichen Prozessen. Partner und Netzwerk des Landeszentrums sind die Hochschule Furtwangen University, das GMEM (Marseille), das IRCAM (Paris), das ZKM (Karlsruhe), die Filmakademie BW (Ludwigsburg), die Universität Konstanz und die Tongji-Universität (Shanghai). Das Landeszentrum MUSIK–DESIGN–PERFORMANCE ist Initiator und Partner in verschiedenen künstlerischen, pädagogischen und wissenschaftlichen Projekten, beispielsweise in Projekten wie „Der Klang der Bilder“ in Kooperation mit der Tongji-Universität Shanghai (VR China) und mit Förderung von BWS plus, der „Zukunftswerkstatt Trossingen / zwischen Digitalität und klassischem Erbe“ insbesondere in Kooperation mit der Hochschule Furtwangen, in der Kooperation „Creative Lab“ mit der Hochschule Furtwangen und der Kunsthalle Mannheim sowie in Workshops, Konzerten und Performances der open-source-guitars mit IRCAM und GMEM.
Ateliertag „extended reality“
Für einen intensiven Einblick mit Diskussionen, Workshops, Performances und offener Lehre rund um das Verständnis über und die Beherrschung von (digitalen) Technologien lädt das Landeszentrum am Montag, 10. Dezember 2018, zum Ateliertag „extended reality“. Interessierte erhalten zudem konkrete Einblicke in das Arbeitsfeld und die Projekte des Landeszentrums. An diesem Tag werden beispielsweise Lehrende und Studierende aus dem Bereichen Schulmusik und Jazz-Pop gemeinsam Communities of Practice als freiwillige Lehr-Lern-Organisation für Lehrende und Lernende initiieren. Dabei geht es zum einen um das aktive digitale Musizieren mit mobilen Endgeräten, wie auch um das Lernen in den Bereichen Musiktheorie und Musikwissenschaft. Einen Themenschwerpunkt bilden mögliche Implikationen von Musik und Psychologie in einer digitalisierten Welt.
Der Ateliertag bildet auch den Startpunkt für das durch den Innovationsfonds Kunst des Landes Baden-Württemberg mit 40.000 Euro mitfinanzierte Projekt „Zukunftswerkstatt Trossingen / zwischen Digitalität und klassischem Erbe“.