Am 17.10.2022 war es soweit: Der von der HfMDK in Kooperation mit der hr-Bigband neu entwickelte Masterstudiengang Bigband startete mit den Studierenden des ersten Jahrgangs. Ein gemeinsamer Studiengang mit einer Rundfunkbigband ist in Deutschlands Hochschullandschaft einzigartig und ein Alleinstellungsmerkmal. Mit Spannung erwarteten die Studierenden die erste von insgesamt vier zweiwöchigen Arbeitsphasen mit der hr-Bigband, die bereits in der dritten Semesterwoche startete: unter der Leitung des langjährigen Chefdirigenten Jim McNeely und mit Kompositionen von Thad Jones, Bob Brookmeyer und McNeely selbst.
Paul Scheugenpflug, Saxophonist mit Schwerpunkt Spielen, berichtet rückblickend über diese Wochen: „Nicht nur durch das Musizieren auf höchster professioneller Ebene, auch das Eintauchen in ein enorm angenehmes Arbeitsklima waren für mich in dieser Kombination bislang einmalig. Es herrschte trotz aller Verpflichtung gegenüber der Musik, dem Klang und den Erwartungen der Mitmusiker, einschließlich des Dirigenten, eine Atmosphäre, in der man lernte, die Ohren aufzusperren und trotz aller anfänglicher Nervosität das Musikmachen mit einer Band wie dieser zu genießen. Im Gespräch abseits der Proben und Konzerte wird deutlich, wie offen und erwartungsfroh die Bandmitglieder sind. Es wird klar kommuniziert, dass sie diesen Studiengang großartig finden. Insbesondere im Austausch mit den Profis beim hr – egal ob Bigband, Ton oder Technik – lernte ich am allermeisten. Für mich ist es vor allem dieser (Praxis-)Teil des Studiums, der mich reizt und mich in recht kurzer Zeit schon erstaunlich formte.“
Auch Carla Köllner, Studentin mit dem Schwerpunkt Schreiben (Komposition und Arrangement), ist von diesem Studienangebot begeistert und schätzt die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten: „Der Master bietet uns Studierenden die besondere Chance, sich mit dem Klangkörper Bigband auseinanderzusetzen. Die Ressourcen, die der Studiengang der HfMDK durch die Kooperation mit der hr-Bigband mit sich bringt, sind unglaublich. Einblicke in die Arbeit einer professionellen Rundfunk-Bigband zu bekommen, dort mitzuspielen oder eigene Stücke mitzubringen und sich so ausprobieren zu können sind natürlich die Highlights des Masters. Aber auch die Gespräche und der Austausch mit Composer in Residence Jim McNeely und den anderen Lehrenden sind in erster Linie unendlich inspirierend und motivierend. Die Möglichkeit, externe Künstler*innen für den sogenannten Expertenunterricht anzusprechen sowie zahlreiche Wahlfächer erlaubt es uns Studierenden, sich noch intensiver mit den eigenen Interessen auseinander zu setzen und sich weitergehend auf dem individuellen Weg zu spezialisieren. So darf ich als Studentin mit Schwerpunkt „Schreiben“ trotzdem auch Instrumentalunterricht bei hr-Leadposaunist Günter Bollmann genießen und mich im Expertenunterricht mit einem Experten meiner Wahl über Audioproduktion austauschen – einfach, weil es mich momentan interessiert und mich in den Visionen, die ich aktuell als Musikerin habe, weiterbringen wird. Insgesamt gefällt mir insbesondere die freundliche und offene Atmosphäre, die sicherlich auch dadurch zu Stande kommt, dass Lehrende, Studierende, Spielende und Leitende alle eins gemein haben: Die Leidenschaft für Bigband-Jazz und die Neugier darauf, diese Klangwelten weiter zu entdecken.“
Was bietet das Studium noch? Neben der exklusiven Zusammenarbeit mit der hr-Bigband (bei Arbeitsphasen und an Aufnahmetagen) sowie der hr-Tonabteilung (für Studieninhalte zum Thema Musikproduktion) werden alternative zeitgenössische Ensembleformate thematisiert, etwa durch ein gemeinsames Projekt mit den Studierenden des Masterstudiengangs IEMA (Internationale Ensemble Modern Akademie). Das hochschulübergreifende Rhein-Main-Open-Ensemble, welches gemeinsam mit der Hochschule für Musik Mainz ins Leben gerufen wurde, wird Kompositionen von Studierenden und Lehrenden in variabler Besetzung zu Gehör bringen. Und natürlich wird es demnächst auch eine hauseigene Bigband der Masterstudierenden geben.
Weitere Bestandteile des Curriculums sind darüber hinaus beispielsweise Ensembleimprovisation und intermediale Projekte sowie diskursive Lehrveranstaltungen, etwa zur Kommunikation der eigenen künstlerischen Idee oder zu ästhetischen Fragestellungen. Und Lehrangebote wie Projektmanagement, Präsentationstraining und Urheberrecht für künstlerische Berufe widmen sich ganz konkret berufspraktischen Themen. Die Fülle der Veranstaltungen vereint letztendlich ein übergreifender Leitgedanke: die individuelle Förderung der Studierenden!
Nach dem geglückten Start ins erste Studienjahr mit einer sehr erfolgreichen hr-Arbeitsphase und zwei Abschlusskonzerten blicken wir mit Vorfreude auf die kommenden Projekte und Konzerte mit unseren Studierenden, zum Beispiel am Samstag, 10.12., wenn das Rhein-Main-Open-Ensemble unter der Leitung von Prof. Hendrika Entzian im Rahmen des Hessischen Jazzpodiums 2022 zu hören sein wird.
Elke Jäckel und Ralph Abelein
Elke Jäckel ist Assistentin im Masterstudiengang Bigband – Spielen, Schreiben, Leiten.
Ralph Abelein ist, zusammen mit Hendrika Entzian und Rainer Tempel, einer der Professor*innen im Leitungsteam des Studiengangs.
MA Bigband – Spielen, Schreiben, Leiten
Ein Kooperationsstudiengang mit der hr-Bigband
Bewerbungsfrist für das WS 2023/24:
15. Januar bis 1. März 2023Detaillierte Informationen rund um den Masterstudiengang Bigband finden Sie unter:
https://www.hfmdk-frankfurt.de/thema/ma-bigband-spielen-schreiben-leitenKontakt: ma-bigband [at] orga.hfmdk-frankfurt.de (ma-bigband[at]orga[dot]hfmdk-frankfurt[dot]de)