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Schleiden. Reges Interesse fand am Samstagnachmittag der Tag der offenen Tür der Musikschule Schleiden. Schon seit elf Jahren bietet das Städtische Gymnasium einen geeigneten Rahmen für diese Veranstaltung. In vielen Klassenräumen stehen Lehrer zum Beratungsgespräch bereit, Einzel- und Ensemblevorträge dienen der Anschauung.
Im großen Eingangsbereich der Schule herrschte Kaffeehausatmosphäre. An Tischen ließen sich die Gäste Kaffee und Kuchen schmecken, dabei wurden sie durch die Streichergruppe von Lilla Varhelyi, der Big-Band unter der Leitung von Engelbert Schneider und dem Blechbläserquartett, geleitet von Norbert Vohn, unterhalten.Vor der Aula tummelten sich die Kinder der musikalischen Früherziehung. In spielerischer Form beschäftigen sie sich mit grundlegenden Dingen der Melodik und Rhythmik. Eltern und Großeltern standen mit gezückter Videokamera in Lauerstellung, um ihren Nachwuchs zu filmen.
Erstmals konnte Musikschulleiter Bernhard Vorhagen die Lehrkräfte Angelika Henn (Früherziehung, Blockflöte), Ines Rasbach (Blockflöte) und Engelbert Merkens (Gitarre) vorstellen, die in der neuintegrierten Abteilung Zülpich wirken. "Die acht Gemeinden des Musikschulzweckverbandes mit Sitz in Schleiden haben knapp 1400 Schüler und 46 Lehrkräfte. Zwischen 10 und 15 Prozent der Schüler spielen in Ensembles mit," so Vorhagen.
Eine Art "Großkampftag" herrschte in der dritten Etage. Dort bastelten Lehrer in einer regelrechten "Materialschlacht unterm Dach" aus ihrem privaten Fundus ein Tonstudio zusammen, um Schülerbands auf CD aufnehmen zu können. Als Aufnahmeraum diente ein normales Klassenzimmer, das allerdings durch immense Kabelmassen, Monitorboxen und elektronische Instrumente ziemlich entfremdet wirkte.
Aktive gaben gerne Auskunft
Während der passende Kanal zum passenden Kabel gesucht wurde, gaben die Aktiven Auskunft über die Preise der Gerätschaften. Nur das Mischpult kostet 1500 Euro, das nötige Tonbandgerät nochmals 2250 Euro. Die zwei daneben postierten Boxen schlagen mit 800 Euro zu Buche. Mikrofone, Ständer und weitere Kleinteile erscheinen dagegen kaum nennenswert, aber, so die Schüler: "Es läppert sich."
Ein ehemaliger Schüler der Musikschule Schleiden erzählt, warum er vor zehn Jahren begonnen hat, Klavier zu spielen: "Meine Oma hatte halt ein Klavier, hat aber selbst nie gespielt. Dann hab\' ich drauf \'rum geklimpert und plötzlich saß ich beim Klavierlehrer; durchweg hat es Spaß gemacht, aber auch Hänger hat es gegeben. Da muss man durch."
Posaunenlehrer Olaf Calbow hatte an diesem Nachmittag Verstärkung durch seine Schüler Philipp Huth (zehn Jahre) und Dominik Hummel (15). Beide Schüler können schon einiges auf ihrem Instrument vorführen, Philipp gefällt besonders das Aussehen und der Klang einer Zugposaune und Dominik schätzt die "Geselligkeit". Ob kleines Blasensemble oder großes Symphonieorchester, die Posaune wird überall gebraucht.
Das gern gesehene Maskottchen "Doremi" bewachte den Stand des Pianohauses Willms aus Nideggen. Hier konnte man sich, beraten von Firmenchef Hartmut Willms, über die Anschaffung eines Tasteninstrumentes informieren.
Kölnische Rundschau
http://www.rundschau-online.de/euskirchen/2602903.html