Rostock - Für professionell geleiteten Theaterunterricht vor allem an Sonder- und Förderschulen wollen sich Experten auf einer internationalen Tagung einsetzen, die im Mai in Rostock stattfindet. Das Fach Darstellendes Spiel gebe es zwar in vielen Ländern Europas, sein therapeutisches Potenzial werde aber noch viel zu wenig ausgeschöpft, sagte Marion Küster, Prorektorin der Rostocker Hochschule für Musik und Theater, in Rostock.
Zu der Tagung, die sich an Theaterleute, Therapeuten, Sozialarbeiter und Pädagogen richtet, werden rund 260 Teilnehmer aus 20 Ländern erwartet. Kinder und Jugendliche könnten über Rollenspiele Ängste ablegen, ihre Fantasie trainieren und mit ihrer Umwelt kommunizieren, sagte Küster, die den Studiengang Darstellendes Spiel leitet. Kinder hörten zeitweise auf zu stottern, Autisten öffneten sich gegenüber ihren Mitspielern. Auch bei der Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen, mit Missbrauchsopfern oder körperlich Behinderten seien Fortschritte durch das Theaterspielen möglich, sagte Küster.
Auf der Konferenz in Rostock, die vom Bundes- und vom Weltverband Theater in der Schule unterstützt wird, werden unter anderem Theaterprojekte aus Finnland, den USA, Neuseeland und Brasilien vorgestellt. Auch aus dem gastgebenden Bundesland sind Akteure mit dabei, unter anderem ein Theaterprojekt arbeitsloser Jugendlicher, das von einer Studentin der Rostocker Kunsthochschule geleitet wird.
Die Konferenz Drama in Education vor Children and Adolescents at Risk steht unter dem deutschen Titel «Theater? Mit Mir?» und findet vom 7. bis 10. Mai in Rostock statt. Gasthörer können sich hier anmelden unter.