Pressath/Grafenwöhr. Das Frühjahrskonzert der Musikschule Pressath-Grafenwöhr unter Leitung von Benno Englhart fand heuer in der Friedenskirche in Grafenwöhr statt. Dabei zeigte das Blasorchester eine beachtliche Leistung. Insgesamt waren in Blasorchester und Chor fast siebzig Schüler und Erwachsene aktiv.
Als wuchtiges Eröffnungswerk erklang "Millenium" von O.M.Schwarz, welches durch rhythmische und dynamische Vielfalt dem Orchester bereits zu Konzertbeginn alles abverlangte. Bei J.Pachelbels "Kanon" glänzten die Klarinetten mit dem herrlich weichen Anfangsthema, welches sich nach und nach in allen anderen Registern wiederfand.
Nach diesem doch sehr kompliziert strukturierten Werk begeisterte Anja Schwärzer mit der "Romanze in F" von Ludwig van Beethoven, ein Solostück für Querflöte. Meisterhaft interpretierte sie die teilweise sehr schwierigen und hohen Partien. Ein weiterer Höhepunkt des Frühjahrskonzertes war die "Kleine Fuge in g-moll" von Johann Sebastian Bach. Souverän und sicher bewältigte das Blasorchester auch dieses schwierige Werk. Beim "Gefangenenchor" von Guiseppe Verdie verstärkten einige Musiker den Elternchor der Musikschule. Gemeinsam verzauberten sie das Publikum mit dieser "Hymne" aus Verdis Oper "Nabucco".
In "Highlights der Klassik" waren Ausschnitte aus dem Kavierkonzert Nr. 1 (Tschaikowsky), der Symphonie Nr. 40 (Mozart), der fünften Symphonie Beethovens, dem Brahms-Walzer op. 39 Nr. 15 und dem Allegro Vivace aus Rossinis "Wilhelm Tell" zusammengefasst.
Viele Tempiwechsel, rhythmisch und technisch anspurchsvolle Passagen sowie die abwechslungsreiche Dynamik forderten die volle Konzentration von Dirigent und Blasorchester. Die nachfolgende "Morgenstimmung" aus der Peer Gynt Suite von Edward Grieg, welche mit ihrer schmeichelnden und verträumten Melodie der Jahreszeit entsprechend Frühlingsgefühle aufkommen ließ, zog das Publikum in den Bann.
Den Abschluss des offiziell einstündigen Konzertes bildete das lyrisch melancholische "Pavane in Blue" von T. Huggens mit seinem melodiösen, Blues angehauchten Soli für Trompete und Saxophon.
Einen Leckerbissen hatte sich das Ensemble als Zugabe aufgehoben. Beim "Alten Dessauer" wuchs das Blasorchester über sich hinaus. Insbesondere Solist Thomas Murr begeisterte durch perfektes Trompetenspiel bei diesem Bravourstück. Der einzige Wehrmutstropfen war für Benno Englhart die mangelhafte Präsenz der Kommunalen Vertreter aus Pressath und Grafenwöhr. Gerade jetzt, wo es um den Fortbestand der Einrichtung geht, hatte er sich mehr Solidarität von öffentlicher Seite erwartet.
Der Neue Tag
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