Ein Schiffscontainer, eine fünf Meter hohe Lichtinstallation, eine Kinoleinwand, blickdichte Augenbinden – und Mozart. Mehr darf über die Sneak Preview, deren Vorhang sich am 28. und 29. Oktober 2020 am Salzburger Mirabellplatz 1 öffnen wird, nicht verraten werden. Fest steht, dass es nicht nur etwas zu hören, sondern auch etwas zu sehen geben wird! Denn im Rahmen des interdisziplinären Projekts „Spot on MozART – innovative musicfilms“ entwickeln Studierende und Lehrende der Universität Mozarteum Salzburg sowie anderer österreichischer Hochschulen im Tandem mit namhaften Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur seit Beginn des Jahres medienkünstlerische Visualisierungen ausgewählter Mozart-Werke. Auf Basis historischer Quellen und ausgehend vom Musikalischen stellen sie sich dem Versuch, zeitgenössische Wege in visuelle Welten zu ebnen, (Musik-)Tradition zu bewahren, dabei aber zugleich Innovation zu ermöglichen.
Insgesamt acht Auftaktprojekte sind aktuell auf der Zielgeraden – darunter Arbeiten unter der Regie von Geiger Benjamin Schmid und Filmproduzent Hannes Schalle, der Filmkünstlerin Claudia Lehmann und der Medienkünstlerin Conny Zenk. Das wissenschaftlich fundierte Wissen um Werk und Kontext und die Tradition vielfältiger Interpretation – all dies bildet das Fundament, auf dem sich „Spot on MozART“ einer visuellen Erforschung des Hörens und damit des (neuen) Verstehens der Musik von Wolfgang A. Mozart im 21. Jahrhundert widmet. Doch auch die Verbindung von historischer Musik und neuen Medien mit dem kommunikativen Moment des „Spot on“, dem Moment der Begegnung, wirft eine Reihe von Fragen auf. „Wie kann es gelingen, die überzeitlichen, magischen Momente unserer historischen Kultur- und Kunstschätze in einer Welt der hypermobilen, kurzlebigen digitalen Kommunikation nachvollziehbar und erlebbar zu machen?
Inwiefern lässt sich eine Erweiterung des Werkverständnisses im 21. Jahrhundert generieren und was bedeutet eine neue Auseinandersetzung mit dem Mozart’schen Werk für den Standort Salzburg?“, so Mozarteum-Rektorin Elisabeth Gutjahr. Aufbauend auf Forschungsergebnissen aus den rund 50 geplanten Projekten will „Spot on MozART – innovative musicfilms“ das kreative Potenzial digitaler und sozialer Transformation nutzen und weiterentwickeln – Kunst und Technik, Tradition und Innovation sollen sich ganz selbstverständlich verbinden.
m Innovation in verschiedenste Richtungen zu ermöglichen, integriert das Projekt digitale Skills in allen universitären Bereichen – und verankert damit zukunftsweisend neue Technologien in den Studienplänen. Der Fokus liegt dabei nicht zuletzt auf der Entwicklung künstlerisch-digitaler Formate, die auf die Anforderungen des Kunstmarkts, der Medienlandschaft und der Kultur reagieren. Dass die Universität Mozarteum Salzburg mit „Spot on MozART“ als einzige Kunstuniversität mit Musik-Fokus einen Förderzuschlag für ausgewählte Vorhaben zu digitaler und sozialer Transformation des Österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung erhielt, unterstreicht die Potenziale des Projekts. Es bringt dafür Studierende aus sehr unterschiedlichen Studienrichtungen und Hochschulen zusammen, um konstruktiv und gemeinsam an Projekten zu arbeiten.
„Daraus kann eine Art Schnittstellen-Kompetenz entstehen, die es ermöglicht, weit über den Tellerrand der klassischen Karriere hinauszuschauen“, sagt Eugen Banauch, Leiter des Forschungsmanagements der Universität Mozarteum Salzburg. Um Ideen für potenzielle Projekte zu spinnen, fanden bereits zwei Camps auf einer Alm in Altaussee statt – mit Studierenden der Universität Mozarteum Salzburg, aber auch anderer österreichischer Universitäten. Auch das Kooperieren mit anderen Hochschulen und Institutionen hat das Potenzial, systemische Zusammenhänge freizulegen – auf technologischer, künstlerischer und sozialer Ebene.